Ist Gin vegan? Die drängendsten Gin-Fragen deutscher Google-Nutzer!

So oder so ähnlich sieht das aus, wenn man auf Google "Ist Gin_" eingibt. Wir beantworten diese spannenden Fragen.
So oder so ähnlich sieht das aus, wenn man auf Google "Ist Gin_" eingibt. Wir beantworten diese spannenden Fragen.

Spirituosen werfen Fragen auf. Naheliegende wie “Wie schmeckt das?” und “Aus was ist das gemacht?”, aber auch abwegige wie “Wenn wir kein Klo finden, woll’n wir dann eins gründen?”. Letztere stellen sich zum Glück meist erst nach ausgiebigem Genuss. Die meistgestellten Fragen zu Spirituosen aber, die fangen weit vor dem ersten Probieren an und kommen von Menschen, die wenig bis gar keine Berührungspunkte mit Whisky, Rum oder dem ach so beliebten Gin haben. Fragen, auf die wir Schnapsnasen gar nicht gekommen wären.

Zum Glück hilft uns hier Google. Gibt man in die Suchmaschine nämlich unvollständige Fragen ein wie “Ist Gin …” oder “Kann man Gin …” dann bietet einem der Suchmaschinen-Riese Vorschläge an. Sachen, die Menschen mit ähnlichen Interessen gesucht haben oder Fragen, die einfach gerade besonders oft gestellt werden. Jetzt ist da zwar oft Blödsinn dabei, aber in vielen Fällen sind diese Google-Suggestions tolle Recherche-Ansätze, wenn man wissen will, was Menschen interessiert. Wir haben uns die Ergebnisse zur Suchanfrage “Ist Gin_” angeschaut und beschlossen: Wir beantworten das jetzt einfach mal.

Ist Gin gesund?

Wir haben das testweise mal tatsächlich mal gegoogelt und festgestellt, dass gerade Frauenmagazine sich redlich bemühen, die Frage mit “Ja!” zu beantworten. Weil der so wenig Kalorien hat und desinfiziert. Trifft zwar auch auf Sagrotan zu, aber hey, immerhin. Außerdem bekämpft Gin wegen all der guten Kräuter ja Freie Radikale. Da haben die eingesperrten Radikalen ja grade nochmal Glück gehabt.

Butter bei die Fische: Gin ist eine Spirituose mit Alkohol drin und macht blöd. Es hat einen Grund, warum er nicht an Jugendliche verkauft werden darf und warum man für Schnaps nicht mit gesundheitsbezogenen Inhalten werfen darf. Gerade wir wollen an der Stelle nicht moralaposteln und klar kann Spirituosengenuss auch den einen oder anderen positiven Nebeneffekt haben. Aber im Prinzip nehmen wir mit Gin und jedem anderen Schnaps für Genuss und Spaß in Kauf, dass wir ein kleines bisschen unseren Körper vergiften. Da ist überhaupt nichts schlimmes dran, wenn man das Maß behält. Aber wenn man sich das schönreden muss, ist man über dieses Maß meist schon weit hinaus.

Ist Gin glutenfrei?

Falls ihr an Zöliakie leidet, können wir euch beruhigen: Reine Destillate sind immer glutenfrei, selbst wenn sie aus Getreidealkohol hergestellt werden. Gluten wird schlicht nicht mit in die Flüssigkeit hinüberdestilliert, sondern verbleibt im Mazerat. Das Problem: Nicht alle Gins sind reine Destillate. Insbesondere New Western Dry Gins werden gelegentlich mit geringen Mengen Zusätzen und Aromastoffen versehen, die nicht immer glutenfrei sein müssen. Wer sicher gehen will, kauft einen London Dry Gin, bei dem ist das verboten. In allen anderen Fällen hilft der Kontakt zum Hersteller. Unbedingt die Finger lassen solltet ihr von Sloe Gin und anderen Gin-Likören. Hier ist die Gluten-Gefahr besonders groß. Ach, und falls ihr gar nicht wisst, was Zöliakie ist, aber trotzdem nur glutenfreien Gin trinkt:

Ist Gin Schnaps?

Äh … Ja?

Ist Gin vegan?

Prinzipiell ja. Im Prinzip funktioniert Gin-Herstellung so: Man hat einen Neutral- oder Getreidealkohol, packt da Gewürze rein und brennt den Spaß dann im Zweifel nochmal. Soweit kommen hier also keine Tiere zu Schaden. Ein bisschen problematisch wird es, wenn Botanicals oder Zusätze zum Einsatz kommen, die nicht vegan sind. Ein Beispiel dafür ist der Dodd’s Gin, bei dem Honig zum Einsatz kommt. Das lässt sich aber meist recht einfach feststellen. Noch viel problematischer wird es allerdings, wenn’s ans Thema Filterung geht.

Das Unplugged im Namen des neuen Juniper Jack steht übrigens dafür, dass der Gin nicht gefiltert wurde. Genau wie das Original wird er deshalb trüb wenn man ihn kühlt.
Ungefilterte Gins wie der Juniper Jack sind in den meisten Fällen vegan.

Viele Gins werden von ihren Trübstoffen befreit und nicht selten kommt dabei Eiweiß zum Einsatz. Weil die Details dieses Filterungsprozesses aber viel seltener kommuniziert werden als die Botanicals, lässt sich das von außen schlecht einsehen. Mit ungefilterten Gins wie dem Juniper Jack oder dem Cotswolds fährt man als Veganer also besser. Ist man sich dagegen als passionierter Fleischfresser nicht sicher, ob man jetzt einen veganen Gin vor sich hat, kann man das Problem schnell mit einer Scheibe Salami als Garnitur beheben.

Ist Gin Tonic Alkohol?

Nein. Aber es ist welcher drin.

Ist Gin bitter?

Da selbst viele Gin Tonic-Fans noch nie pur einen Gin Tonic verkostet haben, hören wir diese Frage tatsächlich sehr, sehr oft. Die unhilfreiche Antwort: Hängt vom Gin ab. Wacholderlastige Gins, insbesondere London Dry Gins können durchaus recht bitter sein, der Tanqueray London Dry ist da ein schönes Beispiel. Moderne New Western Dry Gins sind dagegen meist nur wenig bis gar nicht bitter.

Ist Gin Wacholderschnaps?

Ja. Der Wacholder ist das definierende Element – ist keiner drin, ist es kein Gin. Viele Gins neuerer Tage entfernen sich zwar vom Wacholder als primärem Geschmack und setzen eher auf Beeren, Kräuter, Hölzer, aber um sich das so verkaufsfördernde “Gin” auf die Flasche schreiben zu können, braucht es zwingend die kleinen, blauen Gewürzkugeln als Botanical. Im Gegenzug schreibt sich allerdings nicht jeder deutsche Wacholderschnaps “Gin” auf die Fahne, selbst wenn er per Definition einer wäre.

Ist Gin Tonic glutenfrei?

Selbes Problem wie bei den Gins selbst, allerdings um den Faktor Tonic erweitert. Limonaden haben oft eine komplexere Zusammensetzung als “simple” Destillate mit gelegentlich auch mal chemischen oder natürlichen Zusätzen, von denen sich auf den ersten Blick nicht sagen lässt, ob die jetzt glutenfrei sind oder nicht. Hätten wir Zöliakie, würden wir auf Nummer sicher gehen wollen und beim Hersteller nachfragen. Laut der Amazon-Auszeichnung sind aber mindestens das Thomas Henry Tonic Water inklusive Elderflower Tonic sowie die Fentimans-Varianten “Tonic Water”, “Light Tonic Water” sowie “19:05 Herbal Tonic Water” glutenfrei. Damit kann man arbeiten.

Ist Gin Wodka?

Die Basis von Gin ist meist Getreidealkohol, der mit Botanicals angereichert wird. Wodka ist Getreidealkohol, der gelegentlich noch gefiltert oder mehrfach gebrannt wird, aber im Prinzip braucht’s das nicht. Ergo: Ja, Gin ist Wodka mit Gewürzen.

Ist Gin Alkohol?

Für den Fall, dass nach der Antwort auf “Ist Gin Tonic Alkohol?” eine gewisse restliche Unsicherheit darüber bestand, ob der Alkohol vielleicht im Tonic Water zu finden ist: Nein, es ist nur welcher drin.

Bonusfrage: Kann man Gin mit Cola trinken?

Ja, kann man. Aber wenn man das macht, muss man uns vorher eine Mail schreiben. Dann kommt man nämlich auf unsere Liste von kulinarischen Agnostikern und gustatorischen Barbaren.

Ihr habt offene Gin-Fragen? Dann stellt sie uns doch über die Kommentar-Funktion. Wir freuen uns drauf!

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

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