Das Cocktail-Rezept für den Sidecar (Englisch School)
- 4 cl Cognac
- 2 cl Cointreau
- 2 cl Zitronensaft
Alles zusammen auf Eiswürfeln in einen Shaker packen und ordentlich durchschütteln. In ein vorgekühltes Martiniglas oder eine Coupette abseihen. Mit einer Orangenzeste garnieren. Wer Wert legt auf den Zuckerrand: Infos dazu unten im Text.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Sidecar
- Cointreau*
- Remy Martin VSOP*
- Cognac Ferrand 10 Generations*
- Martiniglas*
- Coupette-Glas*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Der Sidecar ist einer jener Drinks, von denen jeder schon gehört hat, aber von dem nur die Liebhaber wissen, was eigentlich genau drin ist: Weinbrand, Zitronensaft, Cointreau. Je nach Rezeptur dann noch garniert mit einem Zuckerrand am Glas. So manch einer behauptet, damit wäre er ein Daiquiri-Twist, tatsächlich gehört er damit aber zur Gruppe der New Orleans Sours: Sour-Cocktails, die mit Orangenlikör gesüßt werden. Dazu noch der Zuckerrand und man hat eigentlich eher eine stilvolle Variante des Margarita als einen Daiquiri. Aber wo genau hat das Ding denn eigentlich seine Ursprünge?
Die Geschichte des Sidecar
Der Sidecar entsteht zu Beginn des ersten Weltkriegs und wie jeder Drink, der kurz vor, nach oder während der Prohibiton erfunden wird, gibt es mindestens zwei Leute, die ihn erfunden haben wollen. Im Falle dieses Drinks sind das zum einen ein unbekannter Soldat in Paris, so sagt es der Bartender David A. Embury. Zum anderen nennt Harry MacElhone aus der weltbekannten Harry’s New York Bar in seinem Buch Harry’s ABC of Mixing Cocktails den Bartender Pat MacGarry als Erfinder des Drinks, kehrt ihn aus unbekannten Gründen in späteren Ausgaben aber unter den Tisch, um sich selbst zum Erfinder zu krönen.
Es ist noch immer unklar – und wird es wohl auch für immer bleiben -, wer von den beiden hier jetzt Recht hat, auch wenn die meisten eher zu MacElhone tendieren. Klar sind dafür andere Dinge: Ursprünglich entstand der Sidecar aus der Brandy Daisy, einem sehr ähnlichen Cocktail ohne Cointreau, dafür mit Zuckersirup und Chartreuse. Außerdem ist klar: Der Sidecar ist nach dem Beiwagen eines Motorrads benannt und wird in den ersten Rezepten im Verhältnis 1:1:1 gemischt – “French School” nennt sich diese Variante. Die später hinzukommende “Englisch School” verdoppelt den Anteil an Cognac. Der Zuckerrand kam für beide Varianten dann irgendwann in den 1930ern nach der Prohibition dazu, ist aber auch heute noch häufig ein Streitpunkt – schließlich ist die Deko für einen klassischen Cocktail schon sehr verspielt. Aber wie mixt man denn nun eigentlich einen Sidecar?
Glas & Barwerkzeuge
Zubereitung
- Alles zusammen auf Eis shaken.
- In ein vorgekühltes Martini-Glas oder eine Coupette abseihen.
- Mit einer Orangenzeste garnieren.
- Trinken.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Der optimale Weinbrand
Wir mixen diesen Drink mit einem Remy Martin VSOP und sind ziemlich zufrieden – wir mögen diesen Cognac. Deutlich spannendere Ergebnisse erzielen wir mit Park Cognac XO und Ferrand Cognac 10 Generations – beide bringen eine sehr intensive Frucht und deutlich mehr Komplexität in den Drink, gerade Cognac Park ist dann aber auch nochmal ein paar Euro teurer. Die ist er für den gediegenen Cocktail-Abend mit den engsten Freunden wert – für die nächste Hausparty nicht.
Ist Cointreau Pflicht?
Ja. Nein. Also: Für den Sidecar solltet ihr in Sachen Storytelling einen sehr guten, im besten Fall französischen Orangenlikör verwenden, ob nun Cointreau oder einen Grand Marnier oder einen Pierre Ferrand Triple Sec ist dabei nicht spielentscheidend, vorausgesetzt es ist ein entsprechend kräftiger, mit Cognac angesetzter. Geschichtlich ergibt der Einsatz von Cointreau aber den meisten Sinn. Vor allem weil sämtliche Rezepte tatsächlich nach genau ihm verlangen. Das bedeutet wohlgemerkt nicht, dass ihr euch nicht auch mal heimlich einen Sidecar mit günstigem 5-Euro-Triple Sec mixen dürft – der ist immer noch ganz gut. Nur eben nicht der Oberhammer.
Zuckerrand und Zitronen
Ihr legt Wert auf den Zuckerrand? Dann reibt zunächst den Glasrand mit Zitrone ein und drückt den Glasrand dann in einen Teller voller Zucker. Achtung: Funktioniert natürlich nur, BEVOR ihr den Cocktail ins Glas schüttet. Wir sagen das nicht, weil der Autor das im Test (mehrmals!) verpeilt hätte. Sondern nur so. Unabhängig davon: Hat das Glas einen Deko-Rand solltet ihr besonders vorsichtig eingießen – sonst schwappt es euch den ganzen schönen Zucker weg. Wir finden den Rand übrigens gut – die French School-Variante (1:1:1) wird damit aber zu süß.
Was die Zitronen angeht: Nein, es gibt keine Alternative zu frischgepresstem und nein, Limetten tun’s nicht. Damit wird der Drink zu sauer-karibisch – wir möchten aber eben das Mondäne aus ihm herauskitzeln, das Zurückhaltende. Denn das macht diesen Drink aus: Er ist so erfrischend-belebend wie eine Margarita oder ein Daiquiri, dabei aber erwachsener, ernster. Und das sogar mit Zuckerrand. Man kann ihn trinken, während man ein gutes Buch liest oder sich über Schachzüge unterhält und will dazu kein bisschen tanzen. Naja. Höchstens ein bisschen.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Sidecar
- Cointreau*
- Remy Martin VSOP*
- Cognac Ferrand 10 Generations*
- Martiniglas*
- Coupette-Glas*
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Hallo Johann
Vielen Dank für dein Rezept und die Geschichte dahinter. Immer interessant etwas über einen Cocktail zu erfahren, bevor man ihn auch wirklich zubereitet und testet. Genau das macht doch einen Drink erst richtig genießbar, wenn ich mehr über ihn weiß. Übrigens, die Variante mit dem Zuckerrand (aus den 30er Jahren), diese Variante mag ich nämlich am liebsten. 🙂
Liebe Grüsse
Sandra
Mal wieder ein super Artikel und super Rezept, Danke! Falls man mal mehr davon herstellen will: ich habe das Rezept mal mit dem Grand Rayon Aldi Cognac und Le Favori Triple Sec von Amazon probiert. Da liegt man dann bei einem Wareneinsatz von 1,10 Euro (ohne Eis) pro Drink und das Ergebnis ist köstlich.
PS: die Schrift in der Kommentarfunktion ist ziemlich hell grau, das sieht man kaum beim Schreiben
Hallo Gerd,
danke dir für das Feedback 🙂 Was die Schrift angeht: Wissen wir, nervt uns auch – hängt aber an einer Sekundärfarbe, die wir nicht verstellen können, ohne an anderer Stelle was zu zerschießen. Wir haben einen dicken, fetten “Mach’ ma’ Custom CSS”-Task dafür, den wir bei Gelegenheit mal wegackern 🙂