Cocktail-Rezept für den Chihuahua Old Fashioned
- 3 cl Sotomayor Sotol
- 3 cl Bourbon Whiskey
- 3 Spritzer Chocolate Bitters (wer hat: Dr. Sours Xoco Tea)
- 1 Barlöffel Miel de Sotol / Agavensiruop
Alle Zutaten auf Eiswürfeln rühren und in einen Tumbler auf frisches Eis abgießen. Mit einer Limettenzeste garnieren. Trinken.
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Die Flasche für dieses Tasting wurde uns vom deutschen Importeur Dr. Sours zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht.
Mexiko ist kulinarisch ein unglaublich spannendes Land – und eines mit einer sehr komplexen Spirituosen-Kultur, die weit über den Tequila hinausgeht. Klar, inzwischen kennt auch jeder, der sich für exotischen Schnaps interessiert Mezcal, aber da gibt es noch viel mehr: Rum aus Mexico, komplexe Rohstoff-Cuvées oder Mezcals, die sich nicht so nennen dürfen, weil sie im falschen mexikanischen Bundesstaat hergestellt werden. Und dann gibt es da noch Sotol.
Auch der wird im „falschen“ Bundesstaat hergestellt, darf man ihn laut den geltenden mexikanischen Gesetzen doch nur in Chihuahua, Coahuila and Durango brennen (wobei in Durango sogar Mezcal gebrannt werden darf). Was den Sotol allerdings noch stärker unterscheidet, ist der Rohstoff – die Dasylirion. Die sieht zwar recht eindeutig aus wie eine Agave mit ihren langen, spitzen Blättern und gehört genau wie die Agaven zur Familie der Spargelgewächse (ohne Scheiß), gehören aber zu einer anderen Unterfamilie namens Nolinoideae. Wohingegen Agaven mit den „Agavengewächsen“ ihre eigene Unterfamilie haben. So viel zur Botanik. Jetzt aber zurück zum Sotol.
Die Story hinter Sotomayor Sotol
Sotomayor wird in Adama, Chihuahua gebrannt – die Gegend ist für die Sotol-Herstellung bekannt, die 2013 gegründete Marke hält sich aber nicht groß mit Familien-Historie oder vorgestellten Master Distillern in x-ter Generation auf. Tradition spielt in der Herstellung trotzdem eine große Rolle. Nachdem die wild wachsenden Dasylirion-Pflanzen der Sorte Leiophyllum 12 bis 14 Jahre lang in Wüste gedeihen durften, werden sie von Blättern befreit und geerntet – ein Prozess, den sich die Hersteller jedes mal auf’s Neue von den Behörden genehmigen lassen müssen, um den Bestand der Pflanze nicht zu gefährden. Danach kommen die sogenannten Pinas (ja, die heißen auch bei Mezcal so, richtig) auf die Vinata – so nennt man bei Sotol den Herstellungsort.
Bei Sotomayor werden die zerteilten Pinas anschließend in einem Steinofen über Mesquite-Holz auf Vulkanstein gekocht und dann per Hand mit Äxten und Stampfern zerkleinert. Sotomayor ist also so Artesanal, sprich: handwerklich, das man nicht einmal den häufig zitierten Esel an der Steinmühle ranlässt. DAS ist Handarbeit. Die zerkleinerten Dasylirien werden dann 6 bis 8 Tage offen fermentiert, bevor sie doppelt destilliert werden. Aufwendige Nummer also – aber wie sieht das geschmacklich aus?
So schmeckt Sotomayor Sotol Artesanal
Der klare Brand schwenkt sich fast schon ölig, sehr schwer und gefällig. Der Duft is zu vergleichen mit einem nichtrauchigen Mezcal, wenn auch etwas galanter. Man riecht gekochte Agave, Limette, getrocknete Aprikosen, einen mineralischen Einschlag irgendwo zwischen Feuerstein und Kalk und spannenderweise frisches Holz. Also nicht Rauch und nicht die typische Fass-Eiche einer gereiften Spirituosen, sondern frisch gehacktes Holz.
Auf der Zunge dann ein wilder Mix aus kräftigen, mineralischen Noten wie Asche und Kalk mit fruchtigen Eindrücken von Limetten und Papaya. Das ist nicht irre mehrdimensional, aber durch die starken Unterschiede in den einzelnen Aromen trotzdem schön komplex – und es bleibt noch minutenlang am Gaumen. Schönes Ding.
Sotomayor Sotol pur und in Cocktails
Pur können wir den Sotomayor jedem empfehlen, dem Mezcal bisher immer zu rauchig und zu dreckig war und dem Tequila einfach zu Tequila ist in seiner meist etwas klareren Aromatik. Klingt jetzt viel zu hochgestochen, zugegeben, vor allem weil es eben auch hochkomplexe Tequilas und feingliedrige Mezcals gibt. Also anders: Wenn ihr Mezcal und / oder Tequila mögt, könnte euch Sotomayor Sotol schmecken, vor allem mit dem Mezcal hat er viel gemein – nur, dass er eben keine Rauchbombe ist.
In Sachen Cocktails kann man ihn entsprechend sehr ähnlich einsetzen. Er macht wie die meisten guten Agavenbrände herausragend gute Dirty Martinis, wobei uns der Gibson hier fast noch mehr begeistert hat – Zwiebeln und diese Mineralik, das macht irre viel Spaß. Wir verwenden Sotomayor außerdem in einem Love Triangle mit weißem Rum, wo er ebenfalls damit punktet. Margaritas damit sind ein Selbstläufer, in der Paloma allerdings geht er geschmacklich etwas unter. Da fehlt ihm ein wenig Würze, um gegen die Pink Grapefruit anzukommen.
Für einen eigenen Drink orientieren wir uns am Oaxaca Old Fashioned von Phil Ward, in dem er gereiften Tequila mit Mezcal vereint. Weil der mexikanische Bundesstaat Chihuahua an der Grenze zu den USA liegt, tauschen wir den Tequila einfach mal gegen einen Bourbon aus – und sind von dem Ergebnis ziemlich angetan.
Zutaten
- 3 cl Sotomayor Sotol
- 3 cl Bourbon Whiskey
- 3 Spritzer Chocolate Bitters (wer hat: Dr. Sours Xoco Tea)
- 1 Barlöffel Miel de Sotol (alternativ Agavensirup)
Zubereitung
- Alle Zutaten auf Eiswürfeln rühren und in einen Tumbler auf frisches Eis abgießen.
- Mit einer Limettenzeste garnieren.
- Trinken.
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