Kleidung für Homebartender: Von Wohlfühl-Outfit bis Barjacke
Homebartender haben’s gut: Im Gegensatz zu den Profis können sie sich hinter der Bar kleiden, wie sie wollen. Flamingoshorts zum Old Fashioned? Nur zu. Jogginghose und T-Shirt zum Martini? Klar, warum nicht? Das große Aber: die richtigen Klamotten auch in den eigenen vier Wänden der Schlüssel zu einem richtig guten Bar-Abend sein. Nicht nur für euch, sondern auch für eure Gäste.
Ein gut gewähltes Outfit macht den Unterschied zwischen „Ich stehe da und mixe irgendwie Drinks“ und „Ich bin es, Mixalgoatl, der Shaker-Gott der Tiki-Nation“ – und das spüren eure Gäste. Ein bisschen bei den Profis spicken lohnt sich also, ohne sich dabei zu sehr zu verbiegen. Wie man seinen perfekten Homebar-Look findet? Wir haben da ein paar Vorschläge.
Dress to impress
„Kleider machen Leute“ – auch hinter der Homebar. Das richtige Outfit sorgt nicht nur für eine stimmige Atmosphäre, sondern hebt vor allem das Selbstbewusstsein. Stellt euch vor, ihr steht im schicken aber luftigen Anzug hinter der Bar: Zack, plötzlich seid ihr nicht mehr der müde Typ von der Couch, sondern Mr. Bond, der seine Martinis shaked statt rührt, weil er das so will. Seid ihr eher gemütlich unterwegs und wollt zu Tiki-Tunes mixen, dann schmeißt euch in ein buntes Hawaiihemd. Das war schon Dopamindressing, da gab’s noch gar keine Tiktok-Trends.
Kleidung beeinflusst aber nicht nur, wie ihr euch fühlt, sondern auch, wie ihr wahrgenommen werdet. Wenn ihr im Dreiteiler mit höchster Präzision und fließenden Bewegungen einen trockenen Martini rührt, als hättet ihr es in den Bars von New York gelernt, sind euch weit aufgerissene Augen garantiert. Auf einmal wirkt alles an euch ein wenig professioneller – und, sind wir mal ehrlich, das hebt auch den Spaßfaktor für eure Gäste. Wer sich schick macht, fühlt sich schick.
Aber egal, ob Hawaiihemd oder Dreiteiler: Das Wichtigste ist, dass ihr euch wohlfühlt. Krawatten und Fliegen mögen schick aussehen, engen aber zumindest den Autor dieser Zeilen enorm ein. Wenn ihr euch damit nicht wohlfühlt, lasst sie weg. Selbstbewusstsein kommt nicht vom Outfit allein, sondern davon, dass ihr euch selbst sexy fühlt.
Profis hinter der Bar: Was wir von ihnen lernen können
Homebar-Theke möchte, sollte sich zumindest in Teilen an den Profis orientieren. In Bars mit striktem Dresscode wie der legendären American Bar des Savoy Hotel in London oder Schumanns American Bar in München tragen die Bartender klassische weiße Barjacken – und sehen damit nicht nur verdammt gut aus, sondern schaffen auch eine besondere Atmosphäre. Diese Uniform vermittelt Seriosität und Professionalität. Wer „The Bear“ geguckt hat weiß: das richtige Service-Outfit ist mehr als nur Klamotte – es ist eine Rüstung.
Aber auch in Bars ohne festen Dresscode gibt es oft einen „unsichtbaren“ Stil-Kodex. Es geht weniger darum, was man trägt, als vielmehr darum, dass man sich seiner Rolle bewusst ist. Der Look sollte zur Bar passen und zum eigenen Stil. Im Homebar-Setting heißt das: Findet euren eigenen Stil, der euch Spaß macht und zum Anlass passt. Wenn ihr also eine Speakeasy-Party schmeißt, dann greift ruhig zu Weste und Armbinde. Hauptsache, ihr fühlt euch nicht wie in einem Kostüm, sondern wie eine coolere Version eurer selbst. Die goldene Regel lautet: Verkleiden nein, in Szene setzen ja!
Was ich in der Homebar so anziehe
Was der Autor dieser Zeilen gerne anzieht, wenn er in seiner Homebar aufrührt: Schürze und Hemd. Diese Kombi ist praktisch, sieht gut aus und ist überraschend vielseitig. Vor allem lässt sie sich hervorragend auf den Abend abstimmen – mal tropisch-bunt, mal schlicht und schickt. Unabhängig von der Optik gönnt ihr euch am besten ein bügelfreies Hemd, weil die auch nach Stunden noch nicht zerknittert aussehen. Die Schürze schützt nicht nur eure Klamotten, sondern bietet auch Platz für das eine oder andere Bar-Tool. Dazu noch ein Einstecktuch in die Schürze, sofern sie eine passende Brusttasche hat – sieht überraschend gut aus.
Aber das ist mein Style (den ich mir so übrigens auch nur von einem wundervollen echten Bartender abgeschaut habe). Wenn sich für euch Speakeasy-Style besser anfühlt, brezelt euch auf. Hauptsache euer Outfit brüllt: „Ja, ich mixe den besten Daiquiri diesseits des Wohnzimmers.“ Das Einzige was ihr nicht wollt: euch beim Mixen so fühlen wie der Clown von der Zirkusbar – außer natürlich, es ist 2 Uhr morgens auf der Tiki-Party und ihr habt beschlossen, dass heute wirklich der Tag ist, um die passenden Flamingoshorts zum Flamingohemd rauszuholen. Übereinstimmungen mit dem Verhalten real existierender Personen sind übrigens rein zufällig.
Oh und ach: Bequemes Schuhwerk, ganz wichtig, wenn ihr da eine Weile steht. Wobei es in meiner Homebar eigentlich gar keine Schuhe gibt – aber da kann ich mich auch mal ungezwungen zwei Meter weiter links auf die Couch fallen lassen, wenn es gerade nichts zu tun gibt.
Bartenderinnen und Bartender: Kleidung für alle
Bevor noch einer denkt, dieser Guide ist nur für Männer, sei es erwähnt: ob Mann oder Frau, das richtige Outfit ist für alle Homebar-Liebhaber gleich wichtig. Ob ich der richtige bin, um Klamotten-Tipps für Damen rauszufeuern, weiß ich indes nicht. In gehobeneren Bars mit Uniform sind Bartenderinnen fast immer genauso gekleidet wie ihre männlichen Kollegen – die Barjacke macht keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Eine Stufe drunter gibt es zwar keine Uniformen mehr, wohl aber Dresscodes, sprich eher allgemeine Stilregeln zwischen schick, stilvoll und lässig. Für die Homebartenderin von Welt gilt indes dann genau wie für die Jungs: Tragt, worin ihr euch wohlfühlt und was euch dieses bartastische Selbstbewusstsein verleiht, das man braucht, um Großstadt-Barflair in den Dorf-Partykeller zu zaubern.
Wohlfühlen ist das neue sexy
Am Ende des Tages geht es nämlich immer genau darum: Wohlfühlen. Tragt, was euch hinter der Bar stark, selbstbewusst und cool fühlen lässt. Ob das ein Anzug ist, ein Hawaiihemd oder einfach eine gut sitzende Schürze – wichtig ist, dass ihr euch in eurer Haut wohlfühlt und ihr damit für eure Gäste eine entspannte Atmosphäre schafft. Ein schickes Outfit kann dabei helfen, euch in die richtige Stimmung zu bringen, aber es ist kein Muss. Eure Bar, eure Regeln. Also: Klamotten an, Krönchen auf, Shaker in die Hand und los geht’s.
Bilder teilweise mit Hilfe von KI erstellt.