Pisco Punch – Ananas trifft peruanischen Italia Pisco
TechnikGeschüttelt
Zeit6 Minuten
Drinks1
In diesem Cocktail ist Koks. Naja gut, anders: da war früher Koks drin, zumindest mit einiger Sicherheit. Weil das Zeug im 19. Jahrhundert aber sogar noch in Coka Cola zu finden war, sorgte dieser Umstand und die damit einhergehende Wirkung lediglich dafür, dass sich die Stadt San Francisco dafür einsetzte, nur noch einen dieser Drinks pro Gast auszugeben. Heutzutage zeichnet sich dieser Drink (zumindest da, wo wir die Dinger trinken) eher durch eine ganz besondere Zutat aus: Ananas.
Die Story hinter dem Pisco Punch
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte der Bartender Duncan Nicol in seiner Bar Bank Exchange den Pisco Punch – damals wohl noch ein klassischer Punch, sprich ein Frucht-haltiger Drink, nicht umsonst ähnelt das Wort dem deutschen Punsch. Darin: Ananas, Limettensaft und Pisco, der von chilenischen und peruanischen Goldsuchern mit nach San Francisco gebracht wurde. Darauf: eine sagenumwobene rote Tinktur, Kokain-haltig. Was sich dahinter genau verbergen mag, ist unter Cocktail-Historikern wie immer ein wenig umstritten – tolle Erklärungsansätze gibt’s im Pisco Punch-Artikel der Mixology-Kollegen.
Dem aufmerksamem Leser ist im letzten Absatz jetzt vielleicht das Wort “damals” aufgefallen. Zwar ist die Original-Rezeptur des Cocktails von einem Ex-Manager des Bank Exchange überliefert, da das aber erst Mitte der 1970er auftauchte und Duncan Nicol noch während der Prohibition starb, die natürlich auch dem Pisco Punch ein jähes Ende beschert hatte, wird diese Quelle eher skeptisch betrachtet. Das soll aber nur für die Authentizität, nicht die Qualität des Rezepts gelten – denn das ist ziemlich, ziemlich sexy:
Pisco Punch
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit3 Minuten
Zubereitungszeit3 Minuten
Zeit6 Minuten
Der Pisco Punch kombiniert peruanischen Italia Pisco, Ananas-Gomme-Sirup und Limettensaft. Diese fruchtige Mischung wird auf Eis geschüttelt und in einer Coupette serviert, optional mit roter Tinktur oder Bitters garniert. Der Cocktail stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde ursprünglich in San Francisco populär. Die Ananas bringt eine süße Note, die perfekt mit der Frische des Pisco harmoniert.
Zutaten
- 6 cl Italia Pisco
- 3 cl Ananas-Gomme-Sirup
- 3 cl Limettensaft
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten in einem Shaker auf Eis schütteln, bis die Schwarte kracht.
- 2
Anschließend in eine vorgekühlte Coupette doppelt abseihen und mit roter Tinktur (siehe unten) oder Bitters garnieren.
- 3
Trinken!
Die Einkaufsliste für den Pisco Punch
- Barsol Italia Pisco*
- Gummi Arabicum*
- Inca Bitters*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
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Über den richtigen Pisco
Neben dem Limettensaft ist der Pisco wohl die “einfachste” Zutat dieses Drinks – und schon die wirft Fragen auf. Für einen grundlegenden Crash-Kurs zum Thema empfehlen wir unseren Kategorie-Artikel zum Pisco, hier nur so viel: In Peru unterscheiden sich Pisco-Sorten im Wesentlichen durch die verwendeten Traubensorten und Italia ist eine davon. Eine die in der örtlichen Klassifikation als “aromatische Traube” gilt, sprich besonders viel Aromenpower hat. Obendrein sind die Piscos dieser Art besonders fruchtig und harmonieren meist besonders gut mit Ananas. Wir setzen auf Barsol Italia, der ist mit am leichtesten verfügbar und, noch viel wichtiger: er macht einen irre geilen Pisco Punch.
Über den Ananas-Gomme-Sirup
Puh, ja – der Gomme Sirup. Die Zutat, wegen der Homebartender diesen Drink fürchten; fast so viel wie Leute, die sich einfach gerne schnell mal zu Hause einen Drink mixen ohne gleich ein Hobby draus zu machen. Den Ananas-Gomme gibt es nirgends zu kaufen, die Zutat muss man selbst herstellen, mit Gummi Arabicum noch dazu, das man freilich auch nicht einfach so zu Hause hat. Das Rezept dafür ist vergleichsweise aufwendig und der Sirup nicht gerade unbegrenzt haltbar. Ein fantastisches Rezept dafür gibt es etwa bei den Herren von Trinklaune. Kann man, haben wir herausgefunden, auch ganz gut mit Xanthan anrühren, wenn Gomme gerade aus ist im heimischen Alchemielabor (etwa ein gestrichener Teelöffel auf die Menge von 50g Gummi Arabicum). Auch wenn die Konsistenz dann schon fast eher Richtung Pudding geht – im Cocktail fällt’s nicht mehr auf.
Was aber, wenn man auf die Schnelle einen Pisco Punch möchte, aber keine Lust hat, erstmal Ewigkeiten in der Küche zu stehen und stundenlang Zeugs zu mazerieren? Die einfachere Variante, nicht ganz so fein, aromatisch aber ebenfalls ganz wundervoll: 4 bis 6 Ananaswürfel á etwa 1×1 cm mit in den Shaker, statt 3 cl Gomme-Sirup etwa 1 Zuckersirup, kurz mit dem Stößel bearbeiten, shaken und gut.
Über die rote Tinktur
Freilich: roten Kokskram schüttet sich heute (hoffentlich) keiner mehr in seinen Punsch. Aber so ein bisschen bittere Deko tut dem Drink optisch und aromatisch ganz gut. Die einfache Variante: ein paar Tropfen Bitters – Angostura geht immer, aber auch Amargo Chuncho oder die inzwischen einfacher erhältlichen Inca Bitters machen sich hervorragend. Die Kollegen von Mixology setzen für ihre Tinktur auf Lillet Rouge und Florian Buchner, Area Manager bei Barsol-Importeur Perola, schwört auf einen Mix aus Sauerkirsch / Menthe Pastille / Honigmelone / Rinomato / Peychaud Bitters / Angostura Bitters. Eine ziemlich derbe, krasse Tinktur, die nicht jedem gefallen wird – aber für Freunde neuer und intensiver Aromen sind ein paar Tropfen davon ein ziemlich schönes Pisco Punch-Upgrade.
Die Einkaufsliste für den Pisco Punch
- Barsol Italia Pisco*
- Gummi Arabicum*
- Inca Bitters*
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