Ein Golden Brocklicious Cocktail mit Brockmans Gin, Calvados, Wermut und Bitters.

Digestif

Ihr kennt das sicher: Das Mahl war groß, der Nachtisch üppig, und eigentlich wollt ihr nur noch die Füße hochlegen. Genau hier kommt der Digestif ins Spiel – ein kleiner, feiner Schluck nach dem Essen, der angeblich dabei helfen soll, den schweren Schmaus etwas leichter zu machen. Ob das medizinisch stimmt oder nur ein charmanter Brauch ist? Vermutlich Letzteres. Aber wie so oft in der Welt der Getränke gilt: Hauptsache, es schmeckt und macht Spaß.

Was steckt hinter dem Digestif?

Der Begriff „Digestif“ stammt aus dem Französischen, was uns schon mal verrät, dass hier ein gutes Stück Kontinentaleuropa-Kultur drinsteckt. Traditionell trinkt man einen kleinen Verdauungsschluck – sei es Brandy, Cognac, Grappa, Likör oder etwas Kräftig-Kräuterlastiges à la Fernet Branca oder Underberg. Das Ganze soll (oder soll zumindest so tun, als würde es) die Verdauung ankurbeln und dafür sorgen, dass ihr danach nicht komplett ins Suppenkoma fallt. Wenn ihr jetzt denkt: „Also wenn ich vollgefuttert bin, will ich eigentlich nur auf die Couch“, dann seid ihr nicht allein. Aber, aber, aber: Ein kleines Gläschen Digestif kann durchaus den Gaumen reinigen und den Übergang in den nächsten Programmpunkt des Abends elegant gestalten. Wenn auch weniger medizinisch als vielmehr in Sachen Stimmung.

Von klassisch bis modern

Der Digestif muss nicht immer altmodisch sein. Klar, ein gediegener Cognac oder ein ehrwürdiger Armagnac haben Stil, genau wie ein fassgereifter Grappa oder ein tiefschwarzer Kräuterlikör. Aber schaut euch doch mal um: Vielleicht habt ihr ja Lust auf einen modernen Honiglikör, einen rauchigen Mezcal oder einen würzigen Aquavit als Absacker? Hauptsache, ihr greift zu etwas mit kräftigem Aroma, das euch – zumindest rein psychologisch – nach vorne bringt und nicht gleich ins Bett.

Verdauen mit Stil (und Spaß)

Ob ihr einen Digestif eher aus Genussgründen oder aus schwammig-medizinischer Überzeugung trinkt, ist im Grunde egal. Wichtig ist: Ein Digestif ist kein Pflichtprogramm, sondern ein fröhliches i-Tüpfelchen nach einem gelungenen Essen. Und zwar gerne auch in gemütlicher Runde, als kleiner Zeremonie-Abschluss eines feinen Abends. Wenn das für euch bedeutet, dass ihr noch eine halbe Stunde am Tisch sitzen und über Gott, die Welt und die perfekte Garnitur für den nächsten Cocktail fachsimpelt, umso besser! In diesem Sinne: Prost und auf eine reibungslose Verdauung – oder zumindest auf einen gelungenen Abschluss eures Menüs.