Cachaça ist ein Schnaps aus Zuckerrohrsaft – Rum dagegen wird aus Melasse hergestellt. Man sollte denken, Cachaça wäre deswegen hochwertiger, schließlich ist Melasse eigentlich ein Abfallprodukt aus der Zuckerrohr-Verarbeitung. Das Aroma ist aber schlicht und ergreifend ein anderes, qualitativ gibt es zwischen weißem Rum und Cachaça kaum Unterschiede, wenn man Spirituosen gleicher Qualitätsstufe vergleicht.
Der wohl bekannteste Cachaça-Cocktail-Rezept ist die Caipirinha, einer der beliebtesten Cocktails in Deutschland. Auch sogenannte Batidas werden damit hergestellt – im eigentlichen Sinne sind das cremige Frucht-Cocktails, bei uns kennt man aber fast nur den Batida de Coco, einen Kokosnuss-Likör eben mit Cachaça. Der Batida de limão mit Limonensaft ist sowas wie der Opa des Caipirinha.
Der beste Cachaça für Cocktails
Cachaça ist günstig – wer 20 Euro für die Flasche zahlt, bekommt ein High End-Produkt. Das ist jedoch für den ungeübten Gaumen nicht deutlich besser als ein Standard-Pitú. Die Frage ist jetzt: Braucht man für einen Caipirinha überhaupt einen so „teuren“ Cachaça oder kauft man ihn nur zum angeben, weil man eben mehr daheim haben will als die Standards?
Nichts ist falsch an zum Beispiel einem Ypioca – aber wer experimentieren will, wer Bandbreite und Aromentiefe will, der greift ruhig mal im Regal eins weiter zu einem anderen hochwertigen Cachaça. Und anschließend packt ihr euch mal einen Schluck davon in ein Nosingglas und vergleichen: Mit anderen Cachaças, mit Rum, mit Rhum Agricole. Und dann, erst dann mixt ihr euch einen Cocktail damit – und schaut, ob ihr den Unterschied immer noch schmeckt. Schließlich ist genau das der Spaß an der Sache: schmecken und genießen.
Und das kann man übrigens auch hervorragend pur, wenn man sich an einen der mittlerweile hervorragend verfügbaren gereiften Cachaças wagt – die verlieren zwar ein wenig von ihrem überbordend fruchtig Charakter, können dafür aber problemlos mit gutem Rum mithalten.