Mizuwari | Die hohe Kunst verdünnten Whiskys

TechnikIm Glas gebaut

Zeit1 Minute

Drinks1

Der Mizuwari – wörtlich „mit Wasser geschnitten“ – ist die japanische Antwort auf den Highball. Während der klassische Whisky Highball oft American Whiskey mit Sprudelwasser vereint, setzt der Mizuwari auf die Kombination von Japanischem Whisky und stillem Wasser. Was zunächst simpel klingt, ist in Japan eine Kunstform, die einen beeindruckenden Einblick in die Liebe zum Detail und das Verständnis von Geschmack bietet.

Im Gegensatz zum kräftigeren Highball-Klassiker soll beim Mizuwari der Filler noch stärker in den Hintergrund treten und die subtilsten Nuancen des Whiskys hervorheben. Der Drink ist leise und meditativ und verleiht seiner Basis-Spirituose einen weichen, aber komplexen Charakter. Ursprünglich wurde der Mizuwari mit dem japanischen Destillat Shochu gemischt, doch nach dem Siegeszug des japanischen Whiskys übernahm dieser den Platz in den Gläsern.

Das Ritual des Mizuwari-Mixens

In Japan wird die Zubereitung des Mizuwari als Kunstform zelebriert, fast wie eine Miniatur-Variante der Teezeremonie. Der Bartender wählt mit Bedacht den Whisky aus und kümmert sich um jedes Detail: Das Glas wird mit Eis vorgekühlt, bevor der Whisky hinzugefügt und exakt 13 ½ Mal gerührt wird. Erst dann kommt das eiskalte Wasser hinzu, gefolgt von weiteren 3 ½ Umrührungen. Für viele japanische Barkeeper ist das Zählen der Umdrehungen eine Art meditativer Akt, bei dem jeder Schritt die Perfektion und Sorgfalt symbolisiert, die in japanischen Bars zum Standard gehört.

Doch muss man wirklich genau zählen? Wir sehen das eher pragmatisch: Solang man nicht gerade ein sexy japanischer Bartender oder eine japanische Bartenderin in einer High-End-Bar in Tokyo ist, hat das ganze dann doch eher etwas Esoterisches. Natürlich darf jeder seinen Mizuwari so rühren, wie er oder sie mag. Statt auf die genaue Anzahl der Drehungen setzen wir aber lieber auf die richtigen Zutaten in der richtigen Temperatur und gut. Es ist jedoch beeindruckend, mit welchem Respekt und welcher Präzision die japanische Barwelt an das Mixen eines so minimalistischen Drinks herangeht – als Erlebnis vor Ort stellen wir das Mizuwari-Ritual sicher nicht zur Diskussion.

Mizuwari

TechnikIm Glas gebaut

Drinks1

Vorbereitungszeit

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit1 Minute

Der Mizuwari ist eine japanische Interpretation des Highballs, bei der Whisky sanft mit stillem Wasser verdünnt wird, um seine subtilen Nuancen zu betonen. Dieser Drink ist weniger kräftig als klassische Highballs und bringt die sanften, floralen Aromen des Whiskys zur Geltung. Perfekt zubereitet, ist der Mizuwari eine leise, aber beeindruckende Hommage an die Kunst des Whiskytastings.

Ein Mizuwari Cocktail aus japanischem Whisky, Wasser und diesem Hauch von Magie ...

Zutaten

  • 6 cl Japanischer Whisky, Oder Scotch
  • 6 cl Kaltes, stilles Wasser

Zubereitung

  • 1

    Möglichst klares Eis, am besten einen einzelnen, länglichen Eiswürfel, in ein Highballglas geben.

  • 2

    Etwa eine Minute rühren, um das Glas zu kühlen, Eiswasser wegkippen, aber das Eis im Glas behalten.

  • 3

    Whisky und stilles Wasser ins Glas geben, kurz umrühren.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Mizuwari

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Warum mixen wir den Mizuwari genau so?

Das Verhältnis von 1:1 bei Whisky und Wasser ist perfekt, um die Aromen des Whiskys in voller Eleganz zu entfalten. Während ein Highball mit Sprudelwasser die Struktur und Würze von Rye oder Bourbon betont, profitieren japanische und leichte schottische Whiskys von der weichen Textur des stillen Wassers. Das Rühren – bei dem wir zwar nicht abzählen, aber durchaus mehr Sanftheit walten lassen als beim Martinis rühren – lässt die Zutaten sanft miteinander verschmelzen, was den Geschmack ausbalanciert und den Charakter des Whiskys bewahrt. Je nach gewähltem Whisky oder persönlichem Gusto könnt ihr das Verhältnis aber natürlich zugunsten des Wassers nach oben schrauben. Authentisch-japanisch wäre wohl eine durchaus leichtere Mischung aus einem Teil Whisky und eher drei bis vier Teilen Whisky.

Die richtigen Zutaten für den Mizuwari

Die Wahl des Whiskys ist entscheidend: Für einen authentischen Mizuwari greifen wir zu einem sanften, milden Whisky wie Nikka From the Barrel. Er bietet eine feine Balance aus floralen und malzigen Noten, die in Kombination mit Wasser besonders gut zur Geltung kommen – ehrlich gesagt sogar wirklich mehr als pur. Komplexere (aber entsprechend auch teurere) japanische Whiskys wie der Hakushu Distiller’s Reserve oder schottische Highland Single Malte eignen sich ebenso hervorragend. Nur von torfigen Flaschen würden wir beim Mizuwari eher die Finger lassen.

Beim stillen Wasser stellt sich die Frage nach eurer Leitungswasserqualität. Wer mit weichem Wasser und modernen Leitungen gesegnet ist, fährt damit tatsächlich fast immer am besten – zumindest uns ist kein stilles Mineralwasser bekannt, dass wir gutem H2O aus dem örtlichen Hyperloop vorziehen würden.

Die Einkaufsliste für den Mizuwari

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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