There’s always money in the Banana Stand (Zac Overman)

TechnikGeschüttelt

Zeit4 Minuten

Drinks1

Banane in Cocktails, das gibt es viel zu selten. Vermutlich liegt das daran, dass es erst seit wenigen Jahren brauchbare Produkte in dem Bereich gibt – was wiederum zur Folge hat, dass es nur eine sehr dünne Bewaldung mit brauchbaren Bananenlikör-Cocktails im großen Cocktail-Regenwald gibt. Entsprechend auffällig ist es dann, wenn die bekannten Bananen-Drinks auch noch alle gleich heißen. Also, zumindest zwei davon.

Vor einiger Zeit waren wir sehr irritiert, als wir in einer Cocktail-Gruppe einen fantastisch klingenden Bananendrink entdecken, ihn kurz gegenrecherchieren und feststellen: da gibt’s zwei davon und sie haben relativ wenig miteinander zu tun. Durchaus seltsam bei einem erstmal ziemlich kryptischen und komplexen Namen wie “There’s always money in the banana stand”. Wie kann es sein, dass zwei völlig fremde Drinks von zwei völlig unterschiedlichen Barmenschen jeweils exakt so heißen?

Von einer Kultsendung, die nicht überall Kult ist

In den USA wäre dieses Phänomen wohl deutlich einfacher zu erklären: Der Satz “There’s always money in the banana stand” ist ein geflügeltes Wort des Familienpatriarchen in der Serie Arrested Development aus den frühen 2010ern, die in Deutschland nicht ganz so bekannt ist. In dem satirischen Comedy-Format geht es um eine verquere amerikanische Familiendynastie, die ihr Geld offiziell mit Immobilien und Bauprojekten verdient, inoffiziell aber wohl eher mit Steuerhinterziehung und Betrug. Auf Nachfragen zu Bankrott, drohender Armut und Steuerbehörden antwortet Patriarch George Bluth häufig mit “There’s always money in the banana stand”. Mit seinem kleinen Bananenstand baute er sein Imperium auf und auch Jahrzehnte später sieht er ihn als Rückgrat des Unternehmens – weswegen er den Satz bei jeder Sorge eines Familienmitglieds in die Luft mantrat. Außerdem hat er 250.000 Dollar in den Wänden des – später von seinen Söhnen unwissend abgefackelten – Bananenstands versteckt.

Weil das in den USA unter Menschen die fernsehen und schon im Jahr 2013 einen Netflix-Account hatten, durchaus bekannt ist, kommt der Name für einen Cocktail mit Bananen-Thema also nicht von ungefähr. In der Retrospektive darf man also davon ausgehen, dass weder Zac Overman noch Angela Montesclaros vom gleichnamigen Drink des jeweils anderen Bartenders wussten. Aber nur für’s Protokoll: die ersten Online-Erwähnungen von Overman lassen sich etwas früher datieren. Aber das kann schlicht daran liegen, dass er optisch etwas aufsehenerregender gerät und deswegen eventuell früher darüber berichtet wurde. So oder so: probiert haben sollte man beide.

There’s always money in the Banana Stand (Zac Overman)

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit4 Minuten

Ein kräftiger, rauchiger Mix aus Islay-Whisky, Bananenlikör und Zimt, der mit exotischen Aromen und einer intensiven, rauchigen Tiefe überrascht. Perfekt für Abenteuerlustige.

Der There's always money in the Banana Stand Cocktail - also einer davon.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 4,5 cl Islay Whisky
  • 2,25 cl Bananenlikör
  • 3 cl Zitronensaft
  • 1,5 cl Zimtsirup
  • 0,75 cl Chartreuse gelb
  • 1 Barlöffel Allspice Dram

Für die Garnitur

  • 1 Bananenblatt
  • 1 Zimtstange
  • 1 bis 3 Ananasblätter

Zubereitung

  • 1

    Ein Highballglas an den Innenwänden mit einem Bananenblatt auslegen und mit Crushed Ice füllen.

  • 2

    Alle Zutaten auf Eis shaken und in das Highballglas abseihen.

  • 3

    Mit Ananasblättern und einer Zimtstange garnieren.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den There’s always money in the banana stand

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Welches Rezept mögen wir bei Cocktailbart lieber?

Beide Drinks sind große Klasse aber komplett unterschiedlich – die Zimt-Bananen-Aromen schmeckt man in beiden, aber die Geschmackskombination darüber hinaus ist mindestens so unterschiedlich wie die Rezepte vermuten lassen. Die Islay Whisky-Nummer von Zac ist unglaublich tief und kraftvoll, diese irre Kombination aus kaltem Rauch, Frucht und dem intensiv-grasigen Duft vom Bananenblatt wunderschön und ein Erlebnis. Das Aber: der Drink an sich ist uns etwas zu rauchlastig, uns fehlt ein wenig die Balance. Spaß macht das trotzdem, weil es ein aufregendes geschmackliches Abenteuer bleibt und das beileibe keiner schlechter Drink ist.

Etwas anders ist das bei der Rum-Variante aus Angela liquider Feder. Rechnen wir Garnituren und Darreichungsformen raus, ist sie unser klarer Favorit. Die Zutatenkombination mag gängiger sein, dafür ist sie auch stimmiger. Weil wir gerade weder Kirchweih noch Jahrmarkt ums Eck hatten, mussten wir für die Schokobanane eine frische Banane mit Nutella einstreichen. Das war geschmacklich durchaus passend und lecker, aber sieht zugegeben mindestens verwerflich aus.

Wir sind versucht, bei nächster Gelegenheit mal die Montesclaros-Rum-Version im Bananenblatt zu servieren – der grasige Einschlag und die Optik stehen diesem Drink sicher auch gut zu Gesicht. Allerdings ist dieser Hybrid-Drink dann mindestens ein Twist und nicht mehr das Original.

Die wichtigsten Zutaten für beide Cocktails

Ein paar Sachen sind bei beiden Drinks gesetzt: Chartreuse Jaune lässt sich kaum ersetzen, außer vielleicht durch Chartreuse Verte, die aber deutlich kräftiger ausfällt. Statt der Angostura Bitters der Rum-Variante tun’s wie immer auch die meisten anderen Aromatic Bitters. Beim Bananenlikör, der verbindenden Zutat beider Drinks habt ihr derzeit zwei Möglichkeiten auf dem heimischen Markt: Tempus Fugit Creme de Banane oder Giffard Banane du Bresil. Die sind beide super und qualitativ über jeden Zweifel erhaben. Geschmacklich ist die Tempus Fugit-Variante aber ein kleines Stück aufregender, weil sie an gebratene Honig-Banane erinnert. Ob man das bei jeweils etwas mehr als 2 cl im Drink noch rausschmeckt und ob einem das dann den Preisunterschied von bis 15 Euro wert ist, das ist eine ganz private Entscheidung.

Den Zimtsirup, den ihr für beide Drinks braucht, stellt ihr am besten selbst her – gekaufte Varianten sind uns hier praktisch immer viel zu künstlich. Wir setzen in diesem Fall auf eine Sous-Vide-Variante, bei der wir 125 Gramm Zucker und 125 ml Wasser mit 3 kleineren Zimtstangen für knapp 2 Stunden bei 65 Grad im Wasserbad ziehen lassen.

Die wichtigsten Zutaten für die einzelnen There’s always money in the banana stand-Varianten

Beim Whisky für die Whisky-Variante rät das Original-Rezept zum Laphroaig 10 und der funktioniert darin auch hervorragend. Auch ein Ardbeg 10 tut’s ganz fantastisch. Beim benötigten Allspice Dram setzen wir auf einen selbstgemachten, den wir ohnehin gerade für ein anderes Projekt brauchten, in der Praxis greifen die meisten Bartender und Homebartender zum The Bitter Truth Pimento Dram (ja, Allspice und Pimento Dram sind dasselbe), weil’s der einzige in Deutschland breit verfügbare ist. Qualitativ ist der absolut in Ordnung, zum selbermachen raten wir nur, wenn ihr wirklich mal eine gewaltige Menge Tiki-Cocktails in kurzer Zeit rausballern müsst – die DIY-Version hält nämlich unserer Erfahrung nach höchstens ein paar Wochen.

Beim Rum für die Rum-Variante setzt das Original-Rezept auf Plantation 3 Stars als weißen Rum und Smith & Cross für den Jamaica Rum. Das ist eine schöne und funktionierende Kombination, für die Extraportion Funk haben wir in unserer Varianten einen Rum Artesanal Burke’s White und den Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength verbaut. Weil damit dann aber auch der weiße Rum ziemlich viele Umdrehungen hat, ist das eher was für 1-Drink-und-dann-ins-Bett-Abende.

Die Einkaufsliste für den There’s always money in the banana stand

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Das könnte euch auch schmecken