Ein Brandy Crusta Cocktail mit Weinbrand, Triple Sec, Maraschino und Zitronensaft.

Crusta

Crustas gelten als eine der elegantesten Kategorien in der klassischen Cocktailwelt und haben ihren Ursprung Mitte des 19. Jahrhunderts. Die berühmteste Variante ist die Brandy Crusta, die oft als Vorläufer moderner Sour– und Fancy-Drinks bezeichnet wird. Besonders auffällig ist die kunstvolle Zitrus-Garnitur und der gezuckerte Glasrand, von dem sich sogar der Name „Crusta“ ableitet. Mit ihrer ausgewogenen Mischung aus Spirituose, Zitrus, Süße und Bitters begeisterten Crustas schon damals eine trinkfreudige Gesellschaft, die mehr wollte als bloß Whiskey und Eis.

Historische Wurzeln

Man schreibt dem New-Orleans-Barkeeper Joseph Santini die Erfindung der Brandy Crusta in den 1850ern zu. Spätestens durch Jerry Thomas, den „Vater der amerikanischen Barkultur“, fand sie ihren Weg in die frühen Bar-Bibeln  und wurde schnell zum Trendgetränk. Bemerkenswert war das Zusammenspiel aus Cognac (oder einem anderen Brandy), Zitronensaft, Curacao und Bitters, das in einem Glas mit Zuckerrand serviert wurde. Das Besondere: Eine große, spiralförmige Zitronenschale, die fast das komplette Innere des Glases ausfüllt. Dieser Mix aus ausgefallener Optik und harmonischem Geschmack sorgte dafür, dass die Crusta einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Was macht eine Crusta aus?

Typisch ist einerseits der mit Zucker verzierte Glasrand – ein optisches Highlight, das den Drink gleich aufwertet. Andererseits spielt die Zitruskomponente eine zentrale Rolle, oft in Form einer spektakulären Zitronenzeste. Häufig kommen ein Likör (wie Triple Sec oder Curacao) und ein Schuss Bitters dazu, um das Geschmacksbild abzurunden. Ganz gleich, ob man nun Brandy, Whiskey oder Gin nutzt: Eine echte Crusta sollte durch ihren säuerlich-süßen Twist bestechen, würzig-nuanciert sein und dazu ein wenig Theatralik im Glas bieten. Wer klassische Barkultur liebt, findet in den Crustas einen historischen Schatz, der bis heute nichts an Faszination eingebüßt hat.