Ein Nick & Nora-Martini im Nick & Nora-Glas.

Kräftige Cocktails

Kräftige Cocktails sind nichts für zarte Gemüter – sie gehen ordentlich zur Sache und zeigen schon beim ersten Schluck, dass hier in Sachen Aroma keine halben Sachen gemacht werden. Häufig basieren sie auf fassgelagerten Spirituosen wie Bourbon, Rye oder gereiftem Rum, die von Natur aus eine starke Aromen besitzen. Auch hochprozentige Brände wie Cognac oder rauchiger Scotch können das Gerüst eines solchen Drinks bilden, aber auch ungereifte Spirituosen wie ein kerniger London Dry Gin. Komplexität entsteht dann durch den Einsatz von Bitters, aromatischen Kräuteransätzen oder intensiven Sirups, sodass im Glas ein Feuerwerk an kräftigen Noten entsteht. Wer diese Art von Cocktail schätzt, sucht bewusst den Tiefgang und genießt das Trinkerlebnis mit allen Sinnen.

Old Fashioned, Negroni und mehr

Ein Inbegriff für kräftige Cocktails ist sicherlich der Old Fashioned, der mit seiner puristischen Mischung aus Whiskey, Zucker und Bitters den Charakter des Whiskeys betont. Auch der Negroni, bei dem Gin, Campari und süßer Wermut aufeinandertreffen, punktet mit bitterer Schärfe und einem vollmundigen Körper. Daneben gibt es moderne Interpretationen, bei denen fassgelagerter Tequila, rauchiger Mezcal oder dunkler Rum für ordentlich Power sorgen. Selbst Tiki-Drinks können in eine noch kräftige Richtung abdriften, wenn mehrere verschiedene Rums und würzige Sirups eingesetzt werden. Das Ergebnis sind Cocktails, die durch ihre Intensität beeindrucken und in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen ihres Alkoholgehalts, sondern vor allem dank ihres starken Aromenspiels.

Weniger Volumen, dafür umso mehr Wucht

Bei kräftigen Cocktails solltet ihr euch nicht wundern, wenn die Gläser eher kleiner ausfallen: Ihre Komplexität und Intensität machen sie oft zu Shortdrinks, die man langsam und bewusst genießen möchte. Dadurch könnt ihr jeden Schluck auskosten und die verschiedenen Facetten der Aromen nach und nach entdecken. Gerade in einer geselligen Runde kann ein solcher Cocktail Gesprächsstoff bieten, denn nicht jeder hat den Mut oder die Neigung, sich auf so starke Aromen einzulassen, wie etwa bei einem Dirty Martini. Wer es jedoch liebt, sich geschmacklich herausfordern zu lassen, findet in diesen Drinks eine wahre Schatzkiste an Nuancen – vom rauchigen Röstaroma bis hin zu feinen Nuss- oder Karamellnoten. Am Ende kommt es darauf an, das richtige Gleichgewicht zu finden, damit „kräftig“ nicht gleichbedeutend mit „unharmonisch“ wird, sondern zu einem Genuss voller Charakter und Tiefe.