
B-52 | Jetzt ist hier Schicht im Shot
TechnikIm Glas gebaut
Zeit2 Minuten
Drinks1
Der B-52 ist ein geschichteter Shot und wirkt auf den ersten Blick fast wie ein Fiebertraum nach einem White Russian zu viel. Kaffee-, Sahne- und Orangenlikör, die sich in einem kleinen Shotglas auf quasi magische Weise nicht vermengen. Er ist schön anzusehen, stark und trotzdem recht süß – perfekt also, wenn man nach einer massentauglichen Lösung für eine gepflegte Gruppenintoxikation sucht. Wem das zu profan ist, der nimmt richtig gute Zutaten (wie ihr das eh immer machen solltet) und erklärt während des akribischen Stapelns der Flüssigkeiten, dass es sich beim B-52 um den vielleicht berühmtesten Cocktail der Kategorie der Pousse Cafés handelt. Und weil ihr zumindest am Anfang etwas länger brauchen werden, um das Spielchen mit den Schichten ordentlich hinzukriegen, solltet ihr vielleicht noch ein paar Hintergrund-Infos mehr horten.
Woher kommt der B-52-Shot?
Die genaue Entstehung des B-52 ist nicht eindeutig dokumentiert, doch gilt der Cocktail als Kind der 1970er Jahre. Eine weitverbreitete Version schreibt seine Erfindung 1977 dem kanadischen Barkeeper Peter Fich zu, dem damaligen Chef-Barmann des Banff Springs Hotels in Alberta. Fich hatte die Angewohnheit, neue Cocktailkreationen nach seinen Lieblingsbands, Alben oder Songs zu benennen, und taufte diesen Drink auf B-52 – in Anlehnung an die gleichnamige New-Wave-Band. Einer von Fichs ersten Gästen, dem der B-52 serviert wurde, besaß mehrere Restaurants (u.a. das Keg Steakhouse in Calgary) und setzte den Cocktail begeistert auf seine Getränkekarte. Dadurch verbreitete sich das Rezept in Windeseile in ganz Kanada, und bis heute hält sich das Gerücht der Shot sei im Keg Steakhouse erfunden worden
Es existieren allerdings auch alternative Geschichten über die Ursprünge. Einer populären Legende nach soll der B-52 bereits 1972 in Alice’s Restaurant in Malibu, Kalifornien, kreiert worden sein – angeblich benannt nach dem US-Langstreckenbomber B-52, was auf die Feuer-bomben und den flammenden Effekt anspielen sollte. Diese Behauptung ist jedoch umstritten. Bar-Legende Dale DeGroff stellte in seinem Buch The Essential Cocktail fest, dass es für die Malibu-Story keinerlei Belege oder Zeugenaussagen des Restaurants gibt. Somit betrachten Cocktail-Historiker die kanadische Herkunft als deutlich plausibler.
Wie trinkt man einen B-52?
Angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten, von denen nicht wenige buchstäblich mit dem Feuer spielen, sollten wir vielleicht kurz auf die grundsätzliche Dynamik des Drinks eingehen, bevor wir zum Rezept springen. Traditionell wird ein B-52 in einem Shot-Glas serviert, seltener im Sherry-Gläschen, in dem die drei Schichten etwas schöner zur Geltung kommen. Eiswürfel haben in der Gleichung nix verloren – der B-52 wird ohne Eis serviert und auch nicht geschüttelt oder gerührt. Ergo solltet ihr die Zutaten im Kühlschrank aufbewahren, das erleichtert später auch das Schichten.
In einigen Bars wird der B-52 mit einem kleinen Rührstab dekoriert. Weniger zur Verzierung als vielmehr dazu, dem Gast die Möglichkeit zu geben, die Schichten vor dem Trinken zu verrühren. Als Shot-Cocktail wird er in einem Zug getrunken, sodass die Geschmacksnoten der drei Liköre sich erst im Mund des Trinkenden vermengen. Alternativ kann man ihn auch schichtweise nippen oder umrühren, um einen homogenen Cremelikör-Cocktail zu erhalten.
Ein bekanntes Trinkritual – vor allem auf Partys – ist das Abfackeln des B-52: Dabei wird die oberste Schicht, in der Regel der Orangenlikör oder ein zusätzlich aufgegossener Rum, angezündet. Der Shot geht dabei kurz in blauem Feuer auf. Das Falscheste was man jetzt machen kann: sich das Ding ins Gesicht schütten. Ein guter Bartender oder eine gute Bartenderin wird den Shot löschen, bevor er oder sie ihn euch überreicht. Späßchen mit feuerfesten Strohhalmen, mit denen ihr den Drink von unten genießen könnt, während er oben weiterlodert, können wir übrigens genausowenig empfehlen. Einen guten gemachten B-52 aber erstaunlicherweise schon. Wenn man sich schon Shots gönnt, gehört der hier zu den angenehmeren.
B-52
TechnikIm Glas gebaut
Drinks1
Vorbereitungszeit
Zubereitungszeit2 Minuten
Zeit2 Minuten
Der B-52 ist ein Shot aus gleich drei Zutaten, die feinsäuberlich geschichtet werden und der optional angezündet wird.
Zutaten
- 1 cl Kaffeelikör
- 1 cl Orangenlikör
- 1 cl Creme-Likör
Zubereitung
- 1
In ein Shotglas zunächst den Kaffeelikör eingießen.
- 2
Über den Rücken eines Barlöffels behutsam den Cremelikör auf den Kaffeelikör gießen.
- 3
Mit dem Triple Sec genauso verfahren. Trinken.
- 4
Trinken.
Die Einkaufsliste für den B-52
- Mr Black Coffee Likör*
- Grand Marnier*
- Baileys Cremelikör*
- Schicke Shot-Gläser*
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Hilfe, mein B-52 wird nix!
Einen B-52 in saubere Schichten zu „bauen“ erfordert eine ruhige Hand. Der eine oder andere Kliff macht es aber deutlich einfacher:
- Reihenfolge nach Dichte: Gieße die Zutaten in der richtigen Reihenfolge ein – Kaffeelikör, Cremelikör und zuletzt als leichteste Komponente der Orangenlikör.
- Barlöffel-Technik: Verwende einen Barlöffel (oder einen Teelöffel) beim Eingießen der oberen Schichten. Halte den Löffel mit der gewölbten Rückseite nach oben direkt über die untere Schicht und lasse den nächsten Likör langsam über den Löffelrücken ins Glas fließen. So verteilt sich die Flüssigkeit behutsam und wirbelt die darunterliegende Schicht nicht auf.
- Langsam und gleichmäßig gießen: Vermeide hastiges Eingießen direkt aus der Flasche. Ein ruhiger, kontrollierter Strahl ist entscheidend, wie so oft im Leben. Am besten den Jigger dicht an den Löffel führen und mit Bedacht kippen.
- Gekühlte Zutaten verwenden: Arbeitest du mit warmen Likören, vermischen sie sich leichter. Besser ist es, die Komponenten vorzukühlen, da kältere Flüssigkeiten etwas dichter sind und sich leichter schichten lassen. Ein vorgekühltes Glas hilft ebenfalls. Achte jedoch darauf, dass das Glas innen trocken ist – Wasserrückstände könnten die Liköre verdünnen und das Schichten erschweren.
Befolgt ihr diese Tipps, steht einem perfekt geschichteten B-52 nichts im Wege. Wichtig ist vor allem Geduld und Übung – mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wie schnell man eingießen darf.
Die richtigen Zutaten für den B-52
Der B-52 ist sowas wie ein prolliger Klassiker. Die Cocktail-Avantgarde gönnt sich Chartreuse- und Fernet-Branca-Shots, vielleicht mal einen geeisten Espresso Martini, der Rest trinkt Mexikaner, Obstler oder was halt rumsteht. Abschuss mit Rest-Stil sollte daher mit den passenden Zutaten gewürdigt werden. Das sind im Normalfall die, die ihr bei Omma im Barschränkchen der 3-Tonnen-Wohnwand findet. Im Fall des Orangenlikörs ist das Grand Marnier (ohnehin gutes Zeug) und Baileys für den Cremelikör. Der ist dem Zweck dienlich, günstig, und auf jeden Fall cremig genug zum Schichten. Nur beim Kaffeelikör würden wir mit Mr. Black auf einen modernen Vertreter seiner Kategorie setzen – er ist sehr gut darin, die knallige Süße aus dem Cocktail zu nehmen und das verträgt der B-52 durchaus. Allerdings solltet ihr den Mr. Black auf jeden Fall kühlen, da er sonst dazu neigt, die oberen Schichten des Shots zu „verschlucken“.
Varianten des B-52
Die große Popularität des B-52 führte zu einer ganzen Reihe von Abwandlungen, die entweder eine der Komponenten ersetzen oder zusätzliche Schichten hinzufügen. Einige bekannte Rezeptvarianten sind etwa:
- B-51: Eine Variante, bei der anstelle des Orangenlikörs der Haselnusslikör Frangelico verwendet wird. Dadurch erhält der Shot eine nussige Note.
- B-52 in the Desert: Hier wird der sahnige Cremelikör durch Tequila ersetzt. Diese ungewöhnliche Kombination wird gelegentlich auch „B-52 with a Mexican Tailgunner“ genannt und verleiht dem Drink eine kräftigere, alkoholische Note.
- B-53: Bei diesem Shot ersetzt man den Cremelikör durch Sambuca. Das Ergebnis ist eine Schichtung aus Kaffee-, Anis- und Orangenlikör. Sehr ähnlich ist der B-55 mit Absinth.
- B-54: Eine Variation mit Amaretto anstelle des Orangenlikörs, wodurch der Cocktail eine Mandel- und Marzipannote bekommt.
Darüber hinaus existieren weitere Abwandlungen wie ein B-57 mit Pfefferminzlikör statt Cremelikör oder der B-156 – ein dreifacher B-52 im Tumbler.
Die Einkaufsliste für den B-52
- Mr Black Coffee Likör*
- Grand Marnier*
- Baileys Cremelikör*
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