Der Campari Sour ist ein Cocktail, der sich trotz seiner sehr regelkonformen Rezeptur aromatisch nicht an die klassischen Regeln der Süße-Säure-Balance hält, sondern bewusst die bitteren Noten in den Vordergrund rückt – und das macht ihn zu einem echten Highlight für alle, die es gerne etwas komplexer mögen. Im Grunde genommen handelt es sich um einen Boston Sour, nur eben mit Campari statt Whiskey als Basis. Der Drink ist einfach zuzubereiten, aber in seiner Wirkung keinesfalls schlicht. Er ist eine Art flüssiger Balanceakt zwischen Bitterkeit, Säure und einer Prise süßer Eleganz.

Warum genau dieses Rezept?

Der Campari Sour ist eine cremige Liebeserklärung an die Bitterkeit des Campari. Anders als viele klassische Sours steht hier nicht der Zucker oder die Säure im Mittelpunkt, sondern die bitteren Noten des knalligen italienischen Likörs. Es ist der perfekte Drink für alle, die genug haben von den zuckersüßen Kreationen auf der einen und den knochentrockenen Klassikern auf der anderen Seite. Hier geht es um Ecken und Kanten – und die können so ein bisschen Dolce Gusto durchaus vertragen.

Die Zubereitung folgt dabei dem klassischen Prinzip eines Boston Sours, allerdings ohne Whiskey. Campari ist die perfekte Basis für diesen Drink, weil er geschmacklich inzwischen einfach vielerorts „gelernt“ ist, sondern auch eine der schönsten Farben hat, die man im Glas finden kann. Wer experimentierfreudig ist, kann natürlich auch auf einen anderen Amaro oder einen roten Bitterlikör zurückgreifen. Mondino verleiht dem Drink eine komplexere Aromatik, während Aperol ihn milder und weniger bitter macht. Farblich kann aber keiner der beiden dem Campari das Wasser reichen.

Das Schaumkrönchen macht’s aus

Ein Boston Sour ist nur so gut wie sein Schaum – und das trifft auch auf den Campari Sour zu. Das Eiweiß sorgt hier nicht nur für eine cremige Konsistenz, sondern auch für die optisch ansprechende Schaumkrone, die dem Cocktail das gewisse Etwas verleiht. Wer keine Lust auf Eiweiß hat, kann auf Alternativen wie Aquafaba oder vegane Foamer zurückgreifen, die es im gut sortierten Barfachhandel gibt. Aber ehrlich: Ganz ohne Schaumkrönchen und die extra Portion Textur macht der Campari Sour einfach weniger Spaß. Isso.

Zitrone oder Limette?

Beim Campari Sour setzen wir auf Zitronensaft, weil er die Aromen des Campari perfekt unterstützt und für eine schöne, ausgewogene Säure sorgt. Limettensaft funktioniert zwar auch, macht den Drink aber durch seine spitzere Säure zu einem ganz anderen Erlebnis. Mit Zitrone bleiben wir nah an der klassischen Aperitif-Aromatik – frisch, leicht herb und einfach genau richtig.

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