Michelada – der Bier-Cocktail aus Mexico

TechnikIm Glas gebaut

Zeit6 Minuten

Drinks1

Bier mit Tomatensaft und Scharf. Man könnte die Michelada in diesen wenigen Worten rein sachlich recht erschöpfend erklären und käme der Magie, die dieser durchgeknallten Mischung innewohnt, nicht einmal nahe. Um diesen Mix aus Bloody Mary und Betonmaß verstehen zu können, muss man sie als Revitalisierungselixier, als Katerfrühstück betrachten. Als Konterhalbe voller Elektrolyte. Warum das so ist, kann der Kollege Airen im Artikel der Mixology aber so viel besser und schöner ausdrücken als wir, weil er sie dort zum ersten Mal erlebt hat, wo sie herkommt: in Mexico am Strand.

Michelada

TechnikIm Glas gebaut

Drinks1

Vorbereitungszeit3 Minuten

Zubereitungszeit3 Minuten

Zeit6 Minuten

Die Michelada ist ein klassischer mexikanischer Bier-Cocktail, der Limettensaft, Worcestersauce, Tabasco, Maggi (oder Sojasauce), Salz und Tomatensaft oder Sangrita kombiniert. Dieser pikante und würzige Drink wird in einem Glas mit einem salzigen Rand serviert, gefüllt mit Eis und aufgefüllt mit einem leichten mexikanischen Bier wie Corona oder Sol. Dieses Getränk ist beliebt als Erfrischung oder als Katerheilmittel.

Eine Michelada mit Pfeffer-Chili-Salz-Rim.

Zutaten

  • 2 Limetten , davon der Saft
  • 2 EL Worcestersauce
  • 1 EL Tabasco
  • 1 Prise Salz
  • 7,5 cl Tomatensaft / Sangrita / Clamato
  • 1 Mexikanisches Bier, Corona, Sol, etc

Für die Garnitur

  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  • 1

    Auf einem Teller Salz, Pfeffer und nicht zu heftiges Chilipulver mischen.

  • 2

    Den Rand eines Longdrink- oder großen Highballglases mit dem Saft einer aufgeschnittenen Limette benetzen und in die Gewürzmischung drücken, um einen Spicy Rim zu bauen.

  • 3

    Worcestersauce, Tabasco, Maggie oder Soja, Tomatensaft und Limettensaft ins Glas geben, gut umrühren und mit Eiswürfeln auffüllen.

  • 4

    Bier drauf und fertig ist die Michelada.

  • 5

    Trinken.

Die Einkaufsliste für die Michelada

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die Geschichte hinter der Michelada

Entstanden sein soll die Mische irgendwann in den 70ern. Ein Mann namens Michel Ésper gönnte sich sein Bierchen im Club Deportivo Potosino gerne mit Limettensaft und Salz und machte daraus einen langsam aber stetig wachsenden Trend. Wie bei allem, was in dieser Zeit an Getränken entsteht, macht nach kürzester Zeit einfach jeder was er will und so landen in der Michelada früher oder später Gewürze, Chilisauce und einfach alles, was man sonst in einen Corpse Reviver Cocktail packen würden. Und warum auch nicht? Klar, das vielzitierte Katerbier ist rein wissenschaftlich eher eine schwierig zu erklärende Nummer und gesund ist das gleich dreimal nicht. Aber wer auf einem Festival überleben will, morgens am Strand direkt weiterfeiern möchte oder einfach um drei Uhr nachts nicht so genau weiß, ob er snacken oder noch was trinken will, der ist bei der Michelada einfach immer irre gut aufgehoben.

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Wir orientieren uns im Wesentlichen an zwei Quellen: einmal dem Artikel der Mixology, zum anderen dem Buch Tacos, Tequila, Tattoos der Jungs von Salt & Silver, von denen wir praktisch alles mexikanische Essen, das wir so kochen, abgucken (und das ist gar nicht mal so wenig). Die zwei waren eine ganze Weile in Mexiko unterwegs, sind dem Hörensagen nach in ihren Rezepten ziemlich authentisch. Natürlich checken wir auch diverse andere Michelada-Rezepte, aber im Großen und Ganzen geht’s immer um Bier, Tomatenzeugs, scharf & würzig.

Letzteres ist dann auch der springende Punkt, warum wir zwischen Salt & Silver-Variante und Airens Artikel den Mittelweg gehen. Ein einzelner Dash Tabasco und keinerlei Tomatenkrams wie bei der Mixology ist uns einfach zu nah an Bier. Das Original-Salt & Silver-Rezept mit den zwei vollen Esslöffeln Tabasco dagegen mixen wir uns dann auch nur genau einmal – das ist uns am Ende einfach zu heftig scharf, sorry für’s Heulen. Die Variante oben ist scharf, würzig, kernig, aber wir haben nicht das Gefühl, von innen zu implodieren.

Trotzdem sind wir auch in dieser Version große Fans des Salt & Silver-Tipps, einfach mehr Bier nachzukippen, wenn die Nummer mit leerer werdendem Glas nach unten hin zu heftig wird. Ein 0,33-Liter-Fläschchen Bier passt nämlich nicht einmal ganz in unserer größtes Longdrinkglas, sobald der ganze Rest drin ist. Aber apropos Bier …

Die richtigen Zutaten für die Michelada

Okay, ein paar Sachen sind bei diesem Drink ziemlich safe. Zum Beispiel könnt ihr den Rim am Glasrand so bauen wie ihr wollt. Salz, Pfeffer, Chilipulver, in beliebiger Kombination, alles super, alles authentisch. Worcestersauce und Tabasco? Sind gesetzt. Klar könnt ihr auch einen No-Name-Tabasco-Ersatz benutzen, solange er einigermaßen scharf und würzig schmeckt, wir hatten da auch schon das eine oder andere Offbrand-Fläschchen, das durchaus ans Original herankam. Bei der Maggi-oder-Soja-Frage ist auch nicht viel grübeln: wer Maggisauce daheim hat, nimmt die. Das Glutamat-Monster bringt eine schöne Tiefe in die Michelada, an die auch eine gute Sojasauce nicht ganz rankommt. Aber nur deshalb kaufen wir kein Maggie, deswegen greifen wir zu Soja. Profi-Tipp: Austernsauce als Alternative oder noch besser Ergänzung.

Den Rim eurer Michelada könnt ihr gestalten wie ihr möchtet.
Den Rim eurer Michelada könnt ihr gestalten wie ihr möchtet.

Bleiben zwei Stellschrauben und die können spielentscheidend sein. Die erste ist der Tomatensaft. Klar, normaler Tomatensaft aus dem Tetrapack, meist gewürzt mit Pfeffer und Salz, ist total okay. Wir setzen hier gerne auf den Datterino von van Nahmen, der ist zwar ein wenig teurer, aber dafür so irre tief und fruchtig, dass er sogar ohne Flugzeug außenrum schmeckt. Sangrita (gibt’s im gut sortierten Getränkehandel) ist ein gutes Eck würziger und drückt den ganzen Drink mehr Richtung Bloody Mary. Authentisch wird der Drink mit Clamato – einem mexikanischem Tomatensaft mit Muschelextrakt. Das ist aber nicht ganz so leicht zu kriegen und vergleichsweise teuer.

Bleibt das Bier. Für mexikanisches gibt es zwei gute Gründe: zum einen sind die meisten bei uns erhältlichen mexikanischen Biere sehr leicht und süffig, das passt für den Drink perfekt. Zum anderen ist so eine Michelada mit Rhanerbräu aus dem Chamer Hinterland schon schwierig als authentischer Drink auf der nächsten Tacoparty zu vermitteln. Und es macht in der aktuellen Situation einfach unglaublich viel Spaß, im Supermarkt einen Sixpack Corona zu kaufen, und dem Genuschel an der Kassenschlange zuzuhören. Von “Dass die das nach diesem Skandal noch verkaufen dürfen?!” bis “Ja guck mal einer Schau, gleich die sechsfache Impfdosis.” alles dabei. Darauf eine Michelada.

Die Einkaufsliste für die Michelada

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Das könnte euch auch schmecken