Purgatory Cocktail – Rye Whiskey trifft Chartreuse trifft Bénédictine
TechnikGerührt
Zeit2 Minuten
Drinks1
Dieser Artikel macht erstaunlich wenig Sinn, nüchtern betrachtet. Außerhalb unserer wundervollen Homebartender-Bubble kennt das Ding keiner, wir können also nicht damit rechnen, dass Unmengen von Google-Traffic auf uns einstürmt, sobald dieser Text über den Purgatory veröffentlicht ist. Selbst wenn das der theoretische Fall wäre: wir ranken ja eh schon auf Platz 1 für “Purgatory Cocktail”, weil wir den Drink in unserem Artikel zum Sazerac Rye Whiskey vorstellen. Innerhalb besagter Schnapsnasen-Blase? Da kennt ihn eh schon jeder. Vielleicht lesen einige sich den Artikel jetzt trotzdem durch, wegen der charmanten Schlonzigkeit, mit der wir uns hier unwichtig finden. Aber die Homebartender-Kollegen versprechen sich davon auch eher ein Schmunzeln als Erkenntnisgewinn.
Aufmerksamen Lesern fällt vielleicht an dieser Stelle auch auf, dass das Aufmacher-Bild oben ziemlich alt ist, unsere Bar sieht längst nicht mehr so aus. Was da abgebildet ist, muss der erste, zweite, dritte, vielleicht vierte Purgatory gewesen sein, den wir uns je gerührt haben. Seitdem ist es quasi unmöglich, ein neues (schönes) Bild von dieser wunderbaren liquiden Komposition zu schießen, weil das genau der Drink ist, den wir uns mixen, wenn wir entscheiden, es mal gut sein zu lassen. Wenn der Autor dieser Zeilen sein 25 Jahre altes Lieblings-Martini-Glas mit dem Sprung und der Scharte rausholt und wenn jeder getippte Satz mehr und mehr Kommata aufsaugt, wider aller Lesbarkeit. Aber genau deshalb ist dieser Purgatory-Artikel auch längst überfällig und genau jetzt, in Absackerstimmung und angeheitert, der Zeitpunkt, ihn zu schreiben. Weil: wer nüchtern über den Purgatory schreibt, hat ihn nicht verstanden. Nicht umsonst nennt Difford’s Guide ihn ein “late night nightcap”.
Die Story hinter dem Purgatory
2007 erfand der Bartender Ted Kilgore den Purgatory Cocktail im Monarch Restaurant in Missouri, USA. Die Bar-Legende Gary “Gaz” Reagan hat ihn dort besucht, weil ihn die Kombination aus Rye Whiskey, Chartreuse und Bénédictine so angelacht hat und er das live verkosten wollte. Die vergleichsweise kurze Story über sein Ich-probier-das-mal-Erlebnis betitelte er mit “Heaven? Almost – it’s a Purgatory cocktail“, was vor allem deshalb lustig ist, weil “Purgatory” auf Englisch “Fegefeuer” bedeutet. Wir sind – wie immer – ehrlich: Gaz Regans hautnahe Ersterfahrung mit diesem Aromenfeuerwerk ist deutlich lesenswerter als alles, was wir hier fabrizieren. Lest seinen Text. Mixt das Ding. Geht heim. Reihenfolge? Beliebig.
Purgatory
TechnikGerührt
Drinks1
Vorbereitungszeit1 Minute
Zubereitungszeit1 Minute
Zeit2 Minuten
Der Purgatory Cocktail kombiniert Rye Whiskey, grüne Chartreuse und Bénédictine zu einem kräftigen, würzigen Drink. Alle Zutaten werden auf Eis gerührt und in eine gefrostete Coupette abgeseiht, garniert mit einer Zitronenzeste. Dieser Cocktail stammt von Ted Kilgore und wird als „late night nightcap“ beschrieben, perfekt für Liebhaber komplexer Aromen.
Zutaten
Für den Cocktail
- 6 cl Rye Whiskey
- 1,5 cl Bénédictine
- 1,5 cl Chartreuse grün
Für die Garnitur
- 1 Zitronenzeste
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten auf Eis rühren und in eine gefrostete Coupette abseihen.
- 2
Mit einer Zitronenzeste garnieren.
- 3
Trinken.
Die Einkaufsliste für den Purgatory
- Sazerac Rye*
- Knob Creek Rye*
- Chartreuse Verte*
- Bénédictine*
- Spiegelau Palais-Glas aus dem Aufmacherbild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Die richtigen Zutaten für den Purgatory Cocktail
Selbst dieser Abschnitt, in den wir sonst vielleicht mit die meiste Zeit und Liebe investieren, ist hier eher mittelhilfreich. Denn: Nein, Chartreuse und Bénédictine lassen sich durch nichts, aber auch gar nichts anderes ersetzen. Es ist exakt dieser groteske Mix aus den beiden vielleicht extrovertiertesten Likören wo gibt, der diesem Drink seinen unvergleichlichen Stempel aufdrückt.
Und beim Rye Whiskey? Da gilt: Sazerac Rye ist unsere bevorzugte Wahl, aber schweineteuer. Knob Creek Rye hat das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber wenn ihr Wild Turkey, Rittenhouse oder den Old Overholt zu Hause in der Bar stehen habt, funktionieren auch die und mixen einen hervorragenden Purgatory. Spannender Nicht-mehr-so-ganz-Geheimtipp sind die Ryes von Stork Club – und speziell in diesem Cocktail funktioniert der Full Proof Rye aromatisch hervorragend. Aber weil der eben 55% hat, können wir unmöglich empfehlen, mehr als einen Purgatory damit zu trinken – nach diesem grandiosen Monster von Drink sind nämlich auch wir dann langsam ziemlich müde.
Über diesen Artikel
Hemingway soll mal gesagt haben: “Write drunk, edit sober.” Nach bald 15 Jahren, in denen mir Menschen Geld im Tausch gegen geschriebenes Wort geben, weiß ich, dass das funktioniert. Also meistens. Dieser Artikel entsteht nach dem Prinzip “Write tipsy, edit slightly drunk (and edit again sober Anm. der Redaktion).”. Weil er – so wie wir das sehen – nur so funktioniert. Schulligung.
Die Einkaufsliste für den Purgatory
- Sazerac Rye*
- Knob Creek Rye*
- Chartreuse Verte*
- Bénédictine*
- Spiegelau Palais-Glas aus dem Aufmacherbild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)