Stinger Cocktail | Cognac trifft Minze

TechnikGerührt

Zeit2 Minuten

Drinks1

Stinger, das hat man irgendwo schon mal gehört, das könnte große, alte Cocktailkultur sein. Ist es auch irgendwie, aber durch die ungewöhnliche Zutatenkombination, die im Lauf der letzten über 100 Jahre immer mal wieder etwas anders interpretiert wurde, ist da ziemlich viel Wildwuchs. Gereifter französischer Weinbrand, große Genuss-Tradition aus dem Eichenfass trifft hier auf … banalen Minzlikör. Und lustigerweise passt das irritierend gut zusammen – auf welche Weise dieser Klassiker für euch funktioniert, solltet ihr allerdings selbst herausfinden.

Stinger

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Stinger kombiniert Cognac mit Crème de Menthe zu einem erfrischenden, kräftigen Cocktail. Serviert auf Crushed Ice oder straight up in einer Coupette, bietet dieser Drink eine ausgewogene Mischung aus süßer Minze und der Wärme von Cognac. Perfekt für einen stilvollen Abschluss des Abends oder als außergewöhnlicher Aperitif.

Ein Stinger Cocktail mit Creme de Menthe, Cognac und Minze auf Crushed Ice.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Cognac, oder anderer Weinbrand
  • 2 cl Crème de Menthe

Für die Garnitur

  • 1 Zweig Minze

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten auf Eis rühren und in entweder in einen Tumbler auf frisches Crushed Ice abseihen oder in eine gefrostete Coupette ohne Eis.

  • 2

    Wer sich für den Tumbler entscheidet, garniert mit Minze.

  • 3

    In allen Fällen: Trinken.

Die Einkaufsliste für den Stinger

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die Story hinter dem Stinger Cocktail

Der Stinger erscheint erstmals in gedruckter Form in der 1914er-Ausgabe von “Drinks”, einem Cocktailbuch des Bartenders Jacques Straub. Gleiche Teile Crème de Menthe und Cognac, geschüttelt. Haben wir so probiert, schmeckt schlimm nach fassgelagertem Wasser mit Eisbonbons drin. Laut Cocktail-Historiker David Wondrich war es allerdings auch nicht Straub, der das Ding erfand, sondern ein Mann namens Reginald Vanderbilt aus der – zumindest in den USA – bekannten, gleichnamigen High Society-Familie.

Den Berichten zufolge schenkte er das Teil vom Beginn der 1900er Jahre an zu jedem besseren Anlass aus. Zumindest bis in den USA die Prohibition begann – dann übernahmen allerdings die Bartender der Speakeasies. Denen kam der Mix mit süß-minzigem Likör gerade recht, damit ließen sich all die Schrecklichkeiten des Schwarzgebrannten überdecken. Noch lange danach blieb der Stinger zumindest bis in die 70er im kollektiven Trinker-Gedächtnis, auch James Bond gönnte sich mal einen davon. Also zumindest in der Romanreihe. Schon sehr früh zeigte sich aber, wie wandelbar die Darreichungsform des Cocktails ist.

So serviert man diesen Cocktail

Wie bereits erwähnt: das geschüttelte “Original”-Rezept von Jacques Straub ist so gar nicht unser Fall. Auch wenn wir da anfangs große Hoffnung reingesetzt hatten, dass der Stinger sowas sein könnte wie ein etwas kräftigerer Sherry Cobbler. Aber nein, nur gerührt bekommen wir ein Ergebnis hin, das für uns funktioniert. Ob wir ihn dann allerdings ganz klassisch ohne Eis in der Coupette servieren oder auf viel Crushed Ice im Tumbler, mit Minze garniert, das hängt im Wesentlichen von der Uhrzeit ab. Grillen, Aperitif, Pferderennen am nachmittag? Auf Eis. Jemand wünscht sich was Kräftiges aber Frisches um 23:00 Uhr abends? Straight up, stilvoll-schlicht ohne Garnitur.

Ein ganz klassischer Stinger: Straight up in der Coupette.
Ein ganz klassischer Stinger: Straight up in der Coupette.

In beiden Fällen behalten wir das Mischverhältnis von grob 3:1 bei. Wohlgemerkt setzen wir dabei aber nicht auf eine klassische Crème de Menthe, sondern auf einen Menthe Pastille von Giffard, der ausnehmend frisch, aber nicht ganz so süß daherkommt. Wer eine klassische Crème einsetzt, die mindestens 300g Zucker auf den Liter aufweisen muss, kann wie bei den Kollegen von Mixology empfohlen auf 1,25 bis 1,5 cl reduzieren. Wir können da eindringlich die Tempus Fugit Crème de Menthe Glaciale empfehlen. Tolles Zeug, intensiv, spannend, vergleichsweise komplex – aber auch mehr als doppelt so teuer als der immer noch irre gute Menthe Pastille.

Der richtige Cognac für den Stinger

Die Crème de Menthe übernimmt geschmacklich viel Arbeit in diesem Drink – und auch, wenn der Cognac längst nicht nur zum Nebendarsteller verkommt, seine feinen Nuancen gehen flöten. Heißt: ihr braucht einen guten Weinbrand, aber bitte keinen luxuriösen. Wir fahren sehr gut mit dem De Luze Cognac VS; alle, die es etwas fruchtiger mögen, greifen zum Pierre Ferrand 10 Générations, der dem Stinger auch ein bisschen mehr Volumen verleiht.

Die Einkaufsliste für den Stinger

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