Screwdriver Cocktail – ziemlich fancy Name für Wodka Orange, oder?
TechnikIm Glas gebaut
Zeit3 Minuten
Drinks1
Cocktails mit Wodka haben unter Schnapsnerds, Verzeihung, in der Mixologen-Subkultur, nicht den besten Stand. Cocktails mit Orangensaft mal sowieso nicht. Und jetzt kommt da dieser Screwdriver, die Sau, und besteht rotzfrech aus überhaupt nichts anderem. Freilich, wenn er nicht gerade in einer High-End-Bar angeboten wird (oder in einem Etablissement, dass sich für eine hält), dann lässt er seinen Agenten-Namen fallen und besinnt sich auf seine bürgerliche Herkunft: Wodka Orange heißt er dann, für seine Freunde Wodka-O.
Bei sich zu Hause, in der Dorfdisco – und über die darf der Autor dieser Zeilen herziehen, er ist da groß geworden (ja, IN der Disco) -, in dieser heimischen Umgebung jedenfalls, da wird er selten des Genusses wegen getrunken, sondern meist aufgrund seiner Wirkung. Billigster Wodka kommt dann rein, Orangennektar aus lecker Saftkonzentrat drüber, fertig. Ahja: Zwei Eiswürfel noch, bloß nicht mehr, damit die Brühe “nicht verwässert”. Wo man sich fragt, ob das bei 32 Grad Trinktemperatur nicht vielleicht sogar wünschenswert wäre. Natürlich geht das auch anders. Aber wer hat sich den Spaß überhaupt ausgedacht? Und warum heißt das Ding Screwdriver?
Die Story hinter dem Screwdriver
Der Drink entstand in den 1940ern, in einer Zeit also, in der Wodka gerade erst langsam groß wurde. Glaubt man den einen Quellen, so hat er sich aus dem Orange Blossom entwickelt, einem Prohitions-Cocktail aus Gin und Orangensaft. Glaubt man einer anderen, weiter verbreiteten Quelle, so bekam der Drink seinen Namen im Iran: Hier waren zu dieser Zeit viele amerikanische Ingenieure zu Hause, natürlich: wegen Öl. Amerikaner halt.
Jedenfalls mixten die sich den hier sehr leicht erhältlichen Orangensaft in ihren Wodka und rührten die Nummer mit ihren Schraubenziehern um, weil sie die eben gerade da hatten. Diese Story wird laut Diffordsguide von einem Artikel im Time Magazine von 1949 gestützt. Dort findet sich der Absatz: “In der schwach beleuchteten Bar des eleganten Park-Hotels mischen sich türkische Geheimdienstagenten unter amerikanische Ingenieure und Balkan-Flüchtlinge und trinken die neueste Yankee-Mischung aus Wodka und Orangensaft, genannt ‘Screwdriver’.” Diese Yankees, ey.
Screwdriver Cocktail-Rezept
TechnikIm Glas gebaut
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit1 Minute
Zeit3 Minuten
Der Screwdriver ist ein einfacher, aber klassischer Cocktail, bestehend aus Wodka und frisch gepresstem Orangensaft, oft mit einem Hauch von Zucker oder Orange Bitters für zusätzliche Tiefe. Der Name „Screwdriver“ stammt angeblich aus einer Zeit, in der amerikanische Ingenieure im Iran den Cocktail mit ihren Schraubenziehern umrührten. Er wird typischerweise in einem Longdrinkglas serviert und ist für seine erfrischende Einfachheit bekannt.
Zutaten
Für den Cocktail
- 5 cl Wodka, ungefähr
- 12 cl frisch gepresster Orangensaft
- 1 Barlöffel Zuckersirup
- 3 Spritzer Orange Bitters, optional
Für die Garnitur
- 1 Orangenscheibe
Zubereitung
- 1
Zutaten auf Eis in ein Longdrinkglas gießen und umrühren.
- 2
Mit einer Orangenscheibe garnieren.
- 3
Trinken.
Gläser & Bartools
Die Einkaufsliste für diesen Cocktail
- Stolichnaya Wodka*
- Nachtmann-Glas aus dem Aufmacher*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
So, wie geht das jetzt in gut?
Um einen guten Screwdriver zu mixen, braucht man eigentlich nur zwei Dinge: Zum einen guten Wodka, sprich einen, der nicht nach abgestandenem Spiritus schmeckt. Wir greifen dafür in den allermeisten Fällen zu Stolichnaya – der ist sauber gebrannt, hat pur einen sanften, angenehmen Eigengeschmack und macht in Cocktails das, was er soll: alle anderen Zutaten geschmacklich hervorheben, ohne euren Drink in einen Mantel aus Spritigkeit zu hüllen.
Zum anderen braucht man einen guten Orangensaft. Und da geht nur wenig über das frischgepresste Zeug. Und auch nur, wenn ihr die Orangen wirklich frisch auspresst, empfehlen wir das Barlöffelchen Zucker. Ansonsten sind selbst 100%-Fruchtsäfte in den meisten Fällen wirklich süß genug. Falls ihr einen davon nehmt (klar, auf der Studentenfete pressen wir auch keine Orangen aus), dann gebt stattdessen einen Spritzer Limettensaft mit ins Glas – das hebt alle anderen Geschmacksnuancen fein raus und gibt auch dem abgefüllten Saft Auftrieb. Außer, ihr nehmt eben den günstigsten aufzufinden Discounter-Nektar.
Dann ist die Nummer aber eh durch und es glaubt euch leider auch keiner mehr, dass ihr euch das Zeug aus Genuss in den Hals schüttet. Bitte nicht falsch verstehen: Ihr seid erwachsen und wenn ihr euch heute die Lichter ausschießen wollt, ist das nicht unser Bier. Aber jetzt hier 800 Wörter über Cocktail-Zubereitung lesen und dann 12 cl Saft im Wert von 6,3 Cent ins Glas kippen, das ist halt irgendwie schizophren, sorry.
Screwdriver modifizieren für Profis
Wenn ihr euch selbst als Cocktail-Connaisseur bezeichnet und ganz im Geheimen trotzdem mal wieder Bock auf einen Wodka-O habt, lässt sich der Drink in all seiner Einfachheit mit Bitters irre gut modifizieren. Orange Bitters etwa geben unauffällige geschmackliche Extra-Breite, Angostura Bitters sind eine unerwartete Geschmacksexplosion, aber verändern den Drink halt komplett. Geheimtipp: Tonic Bitters von The Bitter Truth – die geben eine merkliche Bitternote und in dieser Kombi einen Hauch Zitrusfrische. Damit geht der Drink immer noch irre süffig runter, aber ähnlich wie bei einem gut gemachten Gin Tonic hat man jetzt auch wirklich das Gefühl, etwas Alkoholisches zu trinken.
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