Bee’s Knees: das Rezept für den Honig-Cocktail aus der Prohibitionszeit

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Wer das Prinzip eines Prohibitions-Cocktails – und ja: der Ausdruck ist ein Widerspruch in sich – verstehen will, muss folgendes verinnerlichen: Prohibition heißt nur, dass saufen verboten ist, es heißt nicht, dass nicht gesoffen wird. Gerade in einer so schnapsverliebten Nation wie den USA führte ein Ereignis wie die Prohibition von 1920 bis 1933 daher dazu, dass die Leute sich ihren Stoff ins Land schmuggeln ließen oder selber brannten. Das machte zwar dann immer blöd, war aber nur selten lecker. Also ersoff man seine Spirituosen in Zucker, Cocktails Bitters und Saft. Wie im Bee’s Knees, jener wundervoll simplen Kombination aus Gin, Honig und frischgepresstem Zitronensaft.

Die Story hinter diesem Cocktail aus der Prohibitionszeit?

Wir würden euch an der Stelle jetzt echt gerne eine tiefgreifende Herkunftsgeschichte über diesen Drink schreiben, über die Niederkunft des Imker-Bartenders George Knees, der 1925 den Honig und kurze Zeit später diesen Drink erfand. Aber – und da zitieren wir jetzt recht frei unseren Lieblings-Artikel zum Cocktail – den Ursprung des Drinks haben sich die Zeitzeugen leider knüppelhart mit Bathtub Gin aus Uropas Waschzuber aus dem Gehirn gesoffen. Zwar ist man sich recht sicher, dass der Cocktail 1930 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde, in Bill Boothbys (mit dem Namen muss man ja Bartender werden – oder Marvel-Superheld) Buch ‘World Drinks and how to mix them’. Die meisten rechnen entweder dem Amerikaner aus San Francisco oder Frank Meier aus dem Ritz in Paris den Drink zu, gesichert ist aber nichts.

Was man weiß: Bee’s Knees war damals ein gefügeltes Wort und bezeichnete die Crème de la Crème, das Beste vom Besten, das Geilste wo gibt. Zum Vergleich müssten wir, als Oberpfälzer mit der linken Herzkammer in den Nullerjahren, einen Cocktail “Geilomat” nennen. Kann man jetzt albern finden oder sich wieder dem Drink widmen. Denn neben seinem Namen zeichnet sich der simple Gin Sour vor allem durch die Verwendung von Honig aus. Damals galt das wohl als ziemlich durchgeknallt und auch heute sind die Leute zuweilen etwas überrascht, wenn auch meist positiv. Aber mixen wir uns das Ding doch einfach mal.

Bee's Knees Cocktail-Rezept

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Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit3 Minuten

Zeit4 Minuten

Der Bee’s Knees ist ein klassischer Cocktail aus der Prohibitionszeit, der Dry Gin, Zitronensaft und Honigsirup (Runny Honey) kombiniert. Dieser Drink besticht durch seine einfache, aber wirkungsvolle Mischung, die sowohl süße als auch saure Geschmacksnoten elegant vereint. Der Cocktail wird auf Eis geschüttelt und in einem Tumbler mit frischen Eiswürfeln serviert, garniert mit einer Zitronenzeste.

Der Bee's Knees Cocktail mit Gin, Honig und Zitronensaft.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Dry Gin
  • 2 cl Zitronensaft
  • 1,5 cl Runny Honey

Für die Garnitur

  • 1 Zitronenzeste

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in einen Tumbler mit frischen Eis abseihen.

  • 2

    Mit einer Zitronenzeste garnieren.

  • 3

    Trinken.

Unsere Einkaufsliste für den Bee’s Knees

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Über Honig und Runny Honey

Während sich bei den 6 cl Gin die meisten Rezepte einig sind, herrscht über das Verhältnis süß zu sauer und den Honig höchstselbst tiefste Uneinigkeit in der Cocktail-Welt. Fangen wir mit dem einfachen Teil an: Runny Honey ist ein Gemisch aus einem Teil Honig und einem Teil Wasser, man könnte auch Honigsirup dazu sagen. Das verrührt ihr einfach auf niedriger Stufe in einem Topf auf dem Herd und lasst es abkühlen. Dann füllt ihr den Spaß in ein Fläschchen und es hält sich im Kühlschrank wenigstens 2 bis 3 Wochen. Der Gag daran: Runny Honey lässt sich leichter verarbeiten und bleibt euch nicht im Shaker und Jigger hängen. Aber natürlich ist das Unfug, wenn man nur mal schnell zuhause einen Bee’s Knees mixen will. Dann verrührt man den normalen Honig in der etwa gleichen Menge von 1,5 cl mit den anderen Zutaten im Shaker, bevor man losschüttelt.

Viel spannender aber ist die Frage nach der Art des Honigs, denn die bestimmt maßgeblich den Geschmack, den Duft und die Individualität eures Drinks. Weil wir keine Honig-Experten sind, können wir euch an der Stelle keine Abhandlungen und Varianten liefern, wohl aber einen Rat: tiefdunkler Waldhonig mit intensiven Noten von Fichte und Malz. Nehmt den und euer Drink wird ein eigenständiger Drink statt eines Gin Sours mit einer komischen Note von Bienensabber.

Der richtige Gin für den Bee’s Knees

Bedingt durch seine sehr simple Natur ist dieser Cocktail extrem wandlungsfähig, uns gefallen aber am besten Gins mit deutlicher aber nicht zu krasser Wacholdernote. Die meisten London Dry Gins werden schon etwas heftig,  Rutte Dry Gin oder der Boar Gin funktionieren hervorragend, letzterer bringt auch etwas Wald-Flair mit in den Drink. Wer genau auf den steht, setzt übrigens auf Niemand – dessen Kombi aus Rosmarin, Sandelholz und Lavendel ist wie für den Drink gemacht!

Für alle, die ein bisschen tiefer in die Trickkiste greifen möchten, empfehlen wir übrigens ein paar Bitters als Geschmacksverstärker – uns leisten hier Bittermen’s Krupnik Honey Tea und Dr. Sours Epazote (auf der Basis von mexikanischen Tee) großartige Dienste.

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