Blue Hawaii Cocktail – Rezept mit Rum & Blue Curaçao
TechnikGeschüttelt
Zeit5 Minuten
Drinks1
Darf man als redaktionelles Spirituosen– und Cocktail-Angebot einen Artikel über einen wirren, saftlastigen Saufisaufi-Klassiker wie den Blue Hawaii schreiben? Darf man ihn einfach ignorieren, außer in gelegentlichen arroganten Seitenhieben? Alles die falschen Fragen. Die richtige Frage lautet nämlich: können sich bitte einfach mal alle locker machen? Denn unabhängig davon, was man von dem saftlastigen Mischverhältnis und der knalligen Farbe halten mag – das Ding ist einfach ein riesengroßer Spaß und eben wegen seiner auffälligen Optik genau der Drink, den einem die Leute auf der nächsten Beachparty aus der Hand reißen werden.
Und ganz vielleicht werden sie dann fragen: “Was’n da drin?” und Bartendern und Homebartendern damit die Möglichkeit bieten, über die Untiefen großer tropischer Cocktail-Kultur zu sinnieren. Die Möglichkeit, fantastische Rums und “ernstere” Tiki-Drinks zu lobpreisen und unter’s Volk zu schütteln, um der Gesamtheit der Cocktail-Genießer ein kleines Stück mehr Sophistication einzuhauchen. Das könnte schön werden, legendär. Aber wenn ihr einfach nur einen Abend lang Menschen mit blauen Cocktails glücklich macht, ist euch wahrscheinlich auch keiner böse, auf den ihr irgendwas geben solltet.
Die Story hinter dem Blue Hawaii
Fassen wir’s ehrlich zusammen: den Blue Hawaii hat die Blue Curaçao-Mafia erfunden, um mehr Blue Curaçao zu verkaufen. In einer weniger dramatischen Version trat 1957 die Likör-Marke Bols an den bekannten Bartender Harry K. Yee heran, damit er einen verkaufsfördernden Drink mit dem blauen Likör aus Bitterorangen-Schalen ausmixt. Quasi einer der ältesten beauftragten Signature Drinks überhaupt. Nach ein paar Experimenten bleibt er bei dem hier vorgestellten Mix hängen, den er nach einem Song aus dem Bing Crosby-Film Waikiki Wedding benennt. Falls euch Bing Crosby was sagt, aber ihr habt keine Ahnung woher ihr den kennt: durchsucht mal Papas alte Weihnachtsplatten. Gern geschehen.
Als Harry Yee in den späten 50ern im Henry Kaiser’s Hawaiian Village Hotel in Waikiki, Oahu Cocktails mixte, funktionierte der Mix jedenfalls so absurd gut, dass der Cocktail um die Welt ging und der Legende nach sogar Tiki-Halbgott Don the Beachcomber himself sich zu einem Twist namens Blue HawaiiAN hinreißen ließ, der den Wodka gegen mehr Rum tauschte und Cream of Coconut hinzufügte. Was dabei herauskam war mehr blaue Pina Colada als irgendwas anderes. Schon auch geil – trotzdem bleiben wir hier beim Original. Warum, lest ihr nach dem Rezept.
Blue Hawaii Cocktail-Rezept
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit3 Minuten
Zubereitungszeit2 Minuten
Zeit5 Minuten
Der Blue Hawaii ist ein tropischer Cocktail, der eine Mischung aus Wodka, Rum, Blue Curaçao, Ananassaft, Limettensaft und Zuckersirup bietet. Dieser Cocktail ist bekannt für seine leuchtend blaue Farbe und fruchtigen Geschmack, der ideal für Sommerpartys ist. Er wird geschüttelt und in ein mit Eis gefülltes Hurricane-Glas serviert, oft garniert mit einer Ananasscheibe oder Kirsche.
Zutaten
Für den Cocktail
- 2,25 cl Wodka
- 2,25 cl Rum
- 1,5 cl Blue Curaçao
- 9 cl Ananassaft, frisch
- 1,5 cl Limettensaft, frisch
- 1,5 cl Zuckersirup
Für die Garnitur
- 1 Schnitz Ananas
- 1 Cocktailkirsche
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten auf Eis shaken.
- 2
In ein Hurricane-Glas mit frischem Crushed Ice abseihen.
- 3
Mit Dingen garnieren, die Freude bringen.
- 4
Trinken.
Gläser & Bartools
Die Einkaufsliste für den Blue Hawaii
- Compagnie des Indes Tricorne Rum*
- Stolichnaya Vodka*
- Giffard Curacao Bleu*
- Granini Selection Ananas*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Warum dieses Cocktail-Rezept und kein anderes?
Der Blue Hawaii ist ein durchaus bekannter Drink, entsprechend haben wir die letzten 6 Jahre immer mal wieder versucht, das Teil so hinzumixen, dass wir’s gut finden und endlich einen Artikel drüber schreiben können. Die Sache ist folgende: Sobald wir, als bekennende Tiki-ist-75%-Rum- und Martini-Trinker einen Blue Hawaii mixen, von dem wir sagen: “Ja, ist geil.” ist das a) kein Blue Hawaii mehr und b) schmeckt das Teil niemandem mehr, der einen Blue Hawaii bestellen würde.
Auch als Homebartender ist es aber manchmal eure Aufgabe, eure Gäste glücklich zu machen. Und die wollen bei der Frage, ob ihr einen Blue Hawaii mixen könnt, eben einen saftlastigen, blauen Eimer Spaß, der so ein bisschen nach Rum schmeckt und ein bisschen doof macht. Könntet ihr verurteilen, aber dann solltet ihr auch keine Partys feiern. Denn sind wir mal ehrlich: Wer nicht auf der Connaisseur-Welle schwimmt und keinem gehobenen Genuss komplexer Spirituosen-Aromen frönt, der stellt sich unter einem Cocktail eben ein buntes Glas Saft voller Deko vor, aus dem man den Alkohol – anders als in unseren Lieblings-Tikis oder einem Nur-Schnaps-Martini – bloß ein wenig erahnt.
Dieser Blue Hawaii-Artikel ist deshalb – genau wie alle servierten Blue Hawaiis in meiner Homebar – mehr Service als Überzeugungstat. Wer auf diesem Artikel gelandet ist, um eine High-End-Rum-Liebhaber-Variante dieses Drinks zu entdecken, der sollte sich an Flo von Kultivierte Tresenwesen wenden. Auf seinem YouTube-Kanal stellt er eine Blue Hawaii(an)-Version vor, die auch wir uns so in einer Bar bestellen würden.
Welche Zutaten sind für den Blue Hawaii perfekt?
Säfte: Immer frisch. Das gilt tatsächlich auch für den Ananassaft, den ihr allerdings nur mit einem Entsafter in frischer Form genießen dürft. Lohnt sich aber – da Ananassaft die stilgebende (geschmackliche) Hauptkomponente in diesem Drink ist, bestimmt seine Qualität im Prinzip auch die Qualität des Drinks. Wer keinen Entsafter hat, dem empfehlen wir Granini Selection Ananas – der kommt nach unserer Erfahrung der frischen Saft-Explosion ziemlich nah.
Blue Curaçao und Wodka – tja, da gilt im Wesentlichen: kauft keinen Schund, sonst ist Kopfweh garantiert. Wenn es ganz unten im Regal steht und der Preis mit “5,” anfängt, könnt ihr euch auch gleich Klosterfrau Melissengeist mit Schlumpfeis in den Schädel donnern. Der Blue Curaçao von Giffard ist qualitativ absolut in Ordnung und vergleichbar mit einem ordentlichen, zufällig blauen Triple Sec. Beim Wodka setzen wir auf Stolichnaya oder alternativ Russian Standard, wichtig ist ein qualitativ hochwertiger Wodka ohne allzu ausgeprägte Alkoholnoten.
Bleibt der Rum. Und der ist tricky. Weil: wer in einem Drink Rum und Wodka mixt, will schon Schnaps und auch Rum, aber eben nicht zu viel Rum. Das macht die Auswahl unter den weißen Rum-Sorten ein bisschen kompliziert, ihr wollt nämlich am Ende des Tages ein Produkt, dass unter all dem Saft ein wenig durchscheint, ohne den Drink wirklich zu bestimmen. In unserem Test schaffen das der Veritas Rum und Compagnie des Indes Tricorne am besten – und der Tricorne hat das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Einkaufsliste für den Blue Hawaii
- Compagnie des Indes Tricorne Rum*
- Stolichnaya Vodka*
- Giffard Curacao Bleu*
- Granini Selection Ananas*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)