Clover Club Cocktail: das Rezept für den Gin Sour mit Himbeeren
TechnikGeschüttelt
Zeit5 Minuten
Drinks1
Der Clover Club, in all seiner pinken Pracht, ist im Prinzip “nur” ein Boston Gin Sour mit Himbeersirup. Sprich: Da ist Gin drin, es ist ein Sour (weil eine Spirituose mit dem Saft von Zitrusfrüchten kombiniert wird und sonst nicht viel passiert) und eine Extraportion frisches Eiweiß sorgt für eine Schaumkrone und das Boston im Namen. Normalerweise kommt zu dieser Mischung nun noch Zuckersirup hinzu. So würde man das bei einem “normalen” Boston Sour machen, einem mit Whiskey. Ersetzt man diese langweilig-süße Suppe nun mit Himbeersirup, kriegt das Ding nicht nur eine irre Farbe und einen spannenden, fruchtigen Geschmack, sondern damit auch gleich einen ganz neuen Namen: Clover Club. Aber warum heißt der Drink eigentlich so?
Die Story hinter dem Clover Club
Benannt ist die tiefrosa Verführung nach einem Club von ausschließlich männlichen Industriemagnaten, der sich Ende des 19. Jahrhunderts gründete und sich regelmäßig im Bellevue-Stratford Hotel in Philadelphia traf. Auch diesen Drink genoss man dort, allerdings erst ab etwa 1910. Zeitgleich verbreitete er sich vor allem in der gehobenen Gesellschaft über die USA und landete hauptsächlich im Glas von Industriellen – wobei das wahrscheinlich für die meisten Cocktails dieser Zeit gilt. Während der Industrialisierung hatte der gemeine Arbeiter weder Zeit noch Geld, um sich ein edles Mixgetränk kredenzen zu lassen.
Als 1920 die Prohibition kam, verschwand damit zunächst auch der Clover Club. Zu dieser Zeit stand man auf einfacheres, auf Dinge die sich schnell mixen und hinunterspülen lassen. Der aufwändige Zinnober mit dem Eiweiß und der Schaumkrone störte nur, wenn man bei einer plötzlichen Razzia innerhalb von Sekunden die halbe Einrichtung verschwinden lassen musste. Zurückgekehrt ist der Clover Club nach der Prohibition im Gegensatz zu vielen anderen Drinks nicht – viele schieben die Schuld dafür dem rohen Eiweiß zu. Das galt jetzt als gesundheitlich bedenklich – und ohne Schaum machte die Sache keinen Spaß.
Zum Glück tauchte der pinke Sour mit der aktuellen Cocktail-Rennaissance wieder aus der Versenkung auf und ebenfalls zum Glück verbreitet sich ganz langsam die Kunde davon, dass man das Eiweiß frischer Bio-Eier durchaus roh genießen kann. So erschien der Clover Club zuletzt wieder verstärkt auf Barkarten – und jetzt bei Cocktailbart.de.
Clover Club Cocktail-Rezept
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit3 Minuten
Zeit5 Minuten
Der Clover Club ist ein klassischer Cocktail, der Gin mit frischem Zitronensaft, Himbeersirup und Eiweiß kombiniert. Diese Zutaten werden zusammen geschüttelt und dann in eine vorgekühlte Coupette abgeseiht. Der Cocktail zeichnet sich durch seine attraktive rosafarbene Tönung und seinen cremigen Schaum aus, der durch das Eiweiß entsteht. Er ist sowohl geschmacklich als auch optisch eine raffinierte Wahl.
Zutaten
Für den Cocktail
- 6 cl Gin
- 3 cl Zitronensaft, frisch
- 2 cl Himbeersirup
- 3 Himbeeren
- 1 Eiweiß
Für die Garnitur
- 3 Himbeeren
Zubereitung
- 1
Himbeeren mit dem Barlöffel oder Stößel andrücken und anschließend mit Eis und den restlichen Zutaten kräftig shaken.
- 2
Abseihen und ohne Eis ein zweites Mal shaken.
- 3
In eine vorgekühlte Coupette abseihen.
- 4
Mit frischen Himbeeren garnieren.
- 5
Trinken.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Clover Club
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Warum genau dieses Rezept?
Beim Clover Club ist man sich weithin einig, dass Eiweiß, Gin, Himbeersirup und Zitrone im Rezept gesetzt sind. Die kritische Zutat ist der Himbeersirup – ist der zu wenig beerig, süß oder bunt, bricht der ganze Drink in sich zusammen – entweder geschmacklich oder optisch. Um dem entgegenzuwirken, benutzen Bartender und Hobby-Mixologen wie der geneigte Kollege Sepo auf galumbi.de frische Himbeeren und Himbeergeist. Wir experimentieren mit beiden Varianten, zusammen wie einzeln und zumindest gehen die Himbeeren mit.
Nicht nur geben Sie ein deutliches Mehr an Farbe, die Dinger haben nun mal frisch einen ganz anderen Geschmack als es der durchschnittliche Himbeersirup zu vermitteln vermag. Nach Wald und ein bisschen nach nasser Erde, sehr fruchtig, mit einer ganz anderen Säure als die Zitrone. Sie verleihen dem Drink einfach eine Tiefe und Breite, die zumindest wir ohne frische Himbeeren nicht hinkriegen. Der Himbeergeist dagegen nimmt für uns ein wenig die Frische raus und macht die ganze Sache dann zu beerig – wir haben mehr Spaß an einem Gin-Drink, in dem eben zufällig auch Himbeeren auftauchen. Apropos Gin – welcher taugt denn da?
Welcher Gin ist der beste für den Clover Club?
Sauschwere Frage, weil das stark davon abhängt, worauf ihr steht. Einen sehr trockenen, wacholdrigen Gin packt ihr ein, wenn ihr einen urigen Clover Club im Stil eines “echten” Sour mit etwas Extra-Frucht wünscht. Einen sehr beerigen Gin wie den Brockmans nutzt man im Clover Club, wenn man die volle Beeren-Dröhnung sucht, aber eben nicht zu Himbeergeist oder noch mehr Himbeeren greifen möchte. Hier fahren wir vor allem mit dem sehr himbeerigen Rubus Gin mehr als hervorragend.
Ansonsten haben wir den meisten Spaß an sehr Zitrus-lastigen Gins, die eine gewisse eigene Säure, Bitterkeit und vor allem Frische mit in den Drink bringen – das funktioniert besonders gut mit der roten Frucht und sorgt für einen erfrischen Cocktail, ohne dass es gleich an Ernsthaftigkeit fehlt. Mögliche Gins dafür wären etwa der Malfy Gin, By the Dutch Dry Gin1 , der Gin Sul oder Siegfried Rheinland Dry Gin.
Der richtige Himbeersirup
Ja, man merkt einen Unterschied zwischen dem Himbeersirup für 1,99 aus dem Discounter und Edelsirup aus der Manufaktur oder dem Feinkostladen. Letzterer hat oft einen gewissen Teil Wildhimbeeren intus und dadurch einen deutlich weniger künstlichen Geschmack. Weil wir mit unserer Variante aber ohnehin auf die Extra-Portion frische Zutaten setzen, könnt ihr das prinzipiell vernachlässigen und auf die günstige (und leichter zugängliche Version setzen). Natürlich könnt ihr den Sirup auch selber ansetzen – weil sich frischer Fruchtsirup trotz viel Zucker aber auch nicht unbedingt für immer hält, solltet ihr ihn dann auch aufbrauchen. Rezept gibt’s übrigens auch bei Sepo, siehe Link oben.
Warum der Extra-Shake oder: Was ist ein Dry Shake?
Das Eiweiß im Rezept landet dort , um dem Clover Club Cremigkeit und eine schicke Schaumkrone zu verpassen. Damit er die auch bekommt, müsst ihr das Ei beim shaken aufschlagen. Dafür gibt’s drei Möglichkeiten: den Drink, richtig, richtig lange und hart shaken, ihn vor dem eigentlichen Shaken ohne Ei schütteln oder wie oben vermerkt nach dem Schütteln nochmal shaken. Diesen Schritt, das schütteln ohne Eis, das nennt man “Dry shake” und es sorgt für einen deutlich kräftigeren Schaum als die Mitrüttel-Variante. Dass wir den Dry Shake anders als viele andere nach dem eigentlichen Mixen ansetzen, hat einen simplen Grund: Der Schaum ist stabiler und vor allem voliuminöser, als wenn ihr vorab trockenschüttelt.
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