Sex on the Beach | Cocktail aus Wodka, Cranberry und Liebe

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Zeit4 Minuten

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Anmerkung: dieser Artikel über den Sex on the Beach und seine Ursprünge in den 1980er Jahren wird euch viel mehr Freude bereiten, wenn ihr dazu Take on me von a-ha in Dauerschleife hört. Wir haben da mal was vorbereitet.

Die 80er. Turmhohe Frisuren, weiße Tennissocken, kalter Krieg, John Hughes. Hohe Barkultur macht gerade Urlaub, Martinis sind Zeug, das nur James Bond trinkt. Cocktails, das bedeutet Saft und Fusel, Hauptsache bunt. Genau jetzt trägt irgendwo in den USA jemand ein Hawaiihemd und schenkt einen Cocktail aus Wodka, Pfirsichlikör und Cranberrysaft aus. Er nennt ihn Sex on the Beach. Weil Beischlaf am Strand aus der Sicht vieler junger Menschen a) wünschenswert und b) lustig ist, wird das Ding ab da stellvertretend und/oder vorbereitend für echten Sex bestellt wie nichts Gutes. Auch an Orten, an denen es den Drink gar nicht gibt, bei Bartendern, die noch nie davon gehört haben.

Die Folge: Für den Sex on the Beach sind heute Dutzende Rezepte in Umlauf, auch wenn sich die allgemeine Bartenderschaft im Wesentlichen auf einige feste Eckpunkte plus Variablen geeinigt haben. Ihnen allen gemein: Wodka als Basis-Spirituose, Pfirsichlikör und Cranberrysaft. Auch, wenn der anspruchsvolle Connoisseur des Jahres 2021 beim puren Gedanken daran schon Pickel auf der Zunge bekommt, gelegentlich kommen Menschen auf einen Homebartender zu und möchten genau diesen Drink. Und dann könnt ihr reagieren wie langweilige Schnaps-Snobs oder euch einfach mal darauf einlassen. Auf Grand Slam-Siege von Boris Becker. Auf Taaaake oooon meeee. Auf Schulterpolster. Auf 2er Golf und die Schachtel Zigaretten für 4 Mark. Auf Taaaaake meeeeee oooon. Auf jüngere Cocktail-Geschichte.

Die Story hinter dem Sex on the Beach

Die Schnaps-Historiker sind sich uneins, wann und von wem genau der Sex on the Beach erfunden wurde, die meisten sehen aber den DeKuyper Peachtree als Ausgangspunkt. Diese neue Variante des “Peach Schnapps” erschien 1984 in den USA und 1986 in Deutschland und war damals binnen kürzester Zeit extrem beliebt. Zwei der beliebtesten Peachtree-Cocktails waren der Fuzzy Navel (“Der fusselige Bauchnabel”) mit Pfirsichlikör und Orangensaft und der Hairy Navel (“Der haarige Bauchnabel”) – eine Variante mit Wodka.

Addiert man zum Hairy Navel nun Cranberrynektar, hat man auch schon einen Sex on the Beach. Zumindest eine der beiden geläufigen Versionen und wohl auch die deutlich stärker verbreitete: Pfirsichlikör, Wodka, Orangensaft, Cranberrysaft, all das ist leicht zu bekommen und ergibt einen unkomplizierten Drink, der allerdings im Wesentlichen nach Fruchtsaft schmeckt. Lässt man den ohnehin geschmacksneutralen Wodka weg, bekommt man eine nahezu gleichwertige Virgin-Version – hurra, alle sind an Bord. Da Cranberrysaft im Deutschland der 80er zugegeben nicht ganz so leicht aufzutreiben ist wie zeitgleich in den USA, hilft man sich hier mit Grenadine oder laut Augenzeugenberichten mit “irgendwelchen roten Säften, die gerade da sind”.

Ende der 80er entsteht ein zweites Rezept, dessen Ursprünge ebenfalls im Dunkeln liegen, das aber vor allem von der amerikanischen Restaurantkette TGI Fridays etabliert wird. Es besteht aus Chambord, Midori, Wodka, Ananassaft und Cranberrysaft und ist damit für die meisten Bars dieser Zeit und vor allem für jede normale Hausbar praktisch unmöglich zu rekonstruieren. Entstanden ist es wahrscheinlich, weil anspruchsvollere Bartender einen Sex on the Beach anbieten wollten, ohne sklavisch dem doch recht simplen Originalrezept ohne echten Wiedererkennungswert zu folgen. Da der Sex on the Beach wie viele Cocktails dieser Ära einen eher schlechten Ruf unter Freunden der gehobenen Bar besitzt , existiert er in unseren Breitengraden leider fast ausschließlich in den Varianten: In “Wodka mit irgendeinem Saft” und in “Willst du nicht lieber was richtiges?”.

Das richtige Rezept für den Sex on the Beach

Das hat sehr lange dazu geführt, dass wir Menschen, die von uns einen Sex on the Beach wollten, den Abend mit unserer Klugscheißerei versauen mussten und mit dem expliziten Hinweis, dass wir sowas ja normalerweise nicht in unseren Homebars mixen. Klar: auch jetzt, da wir weiser und weniger von Anfänger-Großkotzigkeit durchflutet sind, versuchen wir, gute Freunde und neue Bekannte von moderneren, weniger saftigen Drinks zu überzeugen. Aber wenn jemand einen Sex on the Beach will, dann weil er sich noch einmal am Ambrosia seiner Jugend laben und unbeschwerten Partyspaß haben will, ganz ohne Connaisseur-tastisches “alle Dimensionen eines komplexen Drinks erleben”.

Ergo versuchen wir in den meisten Fällen einfach, einen Sex on the Beach zu mixen, der nicht ganz so flach daherkommt wie das meiste Zeug, das uns an der Discobar serviert wurde. Der Weg dahin führt für uns über einen kleinen Anteil Zitrone und etwas mehr Pfirsich-Schnaps als üblich. Dadurch wird der Drink einen Hauch säuerlicher und etwas kräftiger, bleibt aber das, was sich die Leute, die ihn haben wollen, von ihm wünschen: eine flüssige Neon-Party mit Synthesizer-Sounds zum angucken.

Sex on the Beach Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

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Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit4 Minuten

Der „Sex on the Beach“ ist ein 80s-Cocktail aus Wodka, Pfirsichlikör, Orangensaft und Cranberrysaft, der durch seine farbenfrohe und fruchtige Mischung besticht. Er wird auf Eis geschüttelt und oft mit einer Zitronenscheibe und einer Cocktailkirsche garniert, was ihm ein sommerliches und einladendes Aussehen verleiht.

Ein Sex on the Beach Cocktail im Sonnenuntergang am Strand.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 4 cl Wodka
  • 4 cl Pfirsichlikör
  • 4 cl Orangensaft
  • 4 cl Cranberrynektar
  • 2 cl Zitronensaft

Für die Garnitur

  • 1 Zitronenscheibe
  • 1 Cocktail-Kirsche

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten auf Eiswürfeln kräftig shaken.

  • 2

    In ein Highball- oder Hurricane-Glas voller Crushed Ice abseihen.

  • 3

    Mit einer Zitronenscheibe und einer Cocktail-Kirsche garnieren.

  • 4

    Trinken.

  • 5

    Für einen Tequila-Sunrise-Effekt könnt ihr den Cranberrysaft auch erst zum Schluss nach dem Umrühren hinzugeben.

Die Einkaufsliste für den Sex on the Beach

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Die richtigen Säfte und Liköre

Orangensaft und Ananassaft sollten frisch sein, auch wenn Letzteres bedeutet, dass ihr einen Entsafter braucht. Der Unterschied zwischen einem Sex on the Beach mit frischen Säften und einem mit Tetrapack-Suppe ist frappierend. Beim Cranberrynektar habt ihr aber leider meistens keine große Wahl: frisch findet man die roten Beeren nur sehr selten, sodass wir keine Entsaftungs-Testreihe veranstalten konnten, wir schätzen aber, dass das Ergebnis sehr sauer und herb wird. Also müsst ihr den Cranberrysaft kaufen – und weil es den sogenannten “Muttersaft” der Beeren ebenfalls nur schwer zu bekommen gibt (und meist zu Mondpreisen) bleibt’s hier beim Nektar, der aufgrund der gehobenen Süße eh besser passt.

Je nach Rezept braucht ihr noch Melonen- oder Pfirsichlikör und Chambord, einem französischen Himbeerlikör. Da die jeweiligen Original-Produkte der Rezepte im Alltag durchaus brauchbar sind, geht unsere Empfehlung mit Blick auf die Authentizität zu den authentischen Spirituosen. Wer allerdings bereits Liköre vom örtlichen Obstbrenner oder gängigen Likör-Marken wie Bols oder eben DeKuyper zu Hause hat, kann guten Gewissens auch zu denen greifen. Nur die kräutrig-himbeerige Aromatik des Chambord ist recht schwierig zu kopieren.

Was die Garnitur angeht, würde man klassisch eher zur Orangenscheibe greifen – uns gefällt die frischere Zitronenscheibe aber einen Ticken besser, der Duft gibt dem Sex on the Beach eine Spritzigkeit, die er gut gebrauchen kann. Am Ende bleibt das aber eine Geschmacksfrage.

Die Einkaufsliste für den Sex on the Beach

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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