Virgin Bloody Mary | Alkoholfreies Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

Zeit4 Minuten

Drinks2

Wenn man mich fragen würde, was die unnötigste Zutat in einer Bloody Mary ist, würde ich sehr, sehr lange grübeln – und dann den Wodka weglassen. Aber nicht, weil er unnötig wäre – er bringt dem Drink Kraft und Substanz, hebt alle anderen Aromen hervor. In den meisten anderen Cocktails würde ich ihn mit dem Salz in der Suppe vergleichen – aber in der Bloody Mary ist halt mal das Salz das Salz, stellt ihn euch also vielleicht lieber als die Butter vor. Da kann das Steak noch so gut sein, so ein Flöckchen Butter macht es noch besser.

Heißt aber nicht, dass man diese Voluminösität, diese Intensität nicht auch ohne Butter oder in unserem Fall eben Wodka hinkriegt – sogar sehr gut, wenn man’s drauf anlegt. Man braucht nur was, das ebenfalls alle anderen Aromen packt, an sich bindet und die Geschmacksparty am Laufen hält. Was sich unserer Erfahrung nach schon am Herd immer sehr gut in dieser Position macht: fermentiertes Zeug, bevorzugt aus der asiatischen Küche. Und ja, das kann und darf Miso sein – so eine Miso-Bloody Mary klingt durchaus lecker – thematisch passender macht sich hier aber Gochujang.

„Gochu … wer?“, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Gochujang ist eine fermentierte koreanische Paste aus Gochugaru (koreanischem Chili), Klebreis, Sojabohnen und Salz. Ihr kennt es vielleicht als das Zeug, das aus Chinakohl Kimchi macht. Die Fermentation verleiht dem Zeug nicht nur eine tolle Aromatik, sondern auch Geschmacksverstärker-Superkräfte. Kombiniert mit frischem Selleriesaft und Tomatensaft oder Sangrita bekommt ihr so eine Virgin Bloody Mary, die ungefähr so Virgin daherkommt wie Madonna 1984. Oh und ach: Chilipaste ist, natürlich, scharf. Entsprechend verzichten wir auf Pfeffer und Tabasco, die gehen geschmacklich eh ein wenig unter.

Virgin Bloody Mary Rezept

TechnikGeschüttelt

Drinks2

Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit4 Minuten

Alkohol? Werdet ihr in dieser knackig-scharfen Bloody Mary keine Sekunde vermissen – wir geben volle Brunch-Power ohne Prozente.

Eine Virgin Bloody Mary mit Sangrita, Selleriesaft und Gochujang-Paste.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 12 cl Sangrita
  • 3 cl Selleriesaft
  • 3 cl Limettensaft
  • 1 Prise Salz
  • 1 Teelöffel Gochujang-Paste
  • 3 Spritzer Worcestershiresauce

Für den Cocktail

  • 1 Stange Sellerie
  • 1 Scheibe Limette

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis kräftig shaken.

  • 2

    In ein Longdrink-Glas mit frischem Eis abseihen.

  • 3

    Mit Sellerie, Limettenscheiben und nach Lust und Laune Gürkchen und Bacon belegen.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für die Virgin Bloody Mary

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept und kein anderes?

„Kein anderes“ ist vielleicht ein bisschen sehr auf den Putz gehauen – genau wie einen Red Snapper oder eine klassische Bloody Mary könnt ihr euch diese alkoholfreie Version beliebig pimpen, feintunen und optimieren. Uns waren viele der Virgin Marys, die wir so probiert haben, aber viel zu lasch. Man merkte einfach, dass da was fehlt. Frisch entsafteter Stangensellerie (wird nichts ohne Entsafter) erwies sich als irre Wunderwaffe der Komplexität, mit der auch Selleriesalz nicht mithalten kann. Und die Gochujang-Paste haben wir in einer Instastory von Jonas Hald gesehen, der sie generell in seinem Experimentierkasten für neue Drinks mit sich herumträgt. Und was sollen wir sagen? Echter Gamechanger, das Zeug. Gilt übrigens auch für alkoholische Marys – wobei wir fast schon ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir da noch Alkohol reinschütten. Der ist bei einer solchen Gochujang-Bloody-Mary nämlich fast wirklich nur noch für die Wirkung.

Die richtigen Zutaten für die Virgin Bloody Mary

Selleriesaft kann man auch kaufen, das Zeug ist aber so schwierig zu kriegen, dass wir noch nie eine Flasche in der Hand hatten. Als Besitzer eines Entsafters haben wir liebend gern frisch entsaftet und waren mit den Ergebnissen mehr als happy. Worcestershiresauce? Bringt eine schöne Säure und Komplexität rein, die Heinz-Variante gibt’s fast überall und geschmacklich gibt’s daran nix auszusetzen.

Bleibt die Basis für die Mary. Wir mixen am liebsten mit Sangrita, je nach Laune Picante oder nicht – da stimmt einfach die Basiswürzung. Wer selbst würzen mag, greift zu normalem Tomatensaft, wir bevorzugen den extrem aromatischen Datterino-Saft von Van Nahmen. Oder ihr besorgt euch Clamato, auf das vor allem mexikanische und amerikanische Bartender schwören: Wasser, Tomatensaftkonzentrat, viel Zucker, Muschelbrühe und Glutamat. Klingt gruslig, aber wir sind ehrlich: ist schon nicht ungeil.

Die Einkaufsliste für die Virgin Bloody Mary

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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