Oliveto Cocktail – Halb Zitronenkuchen, halb Mayonnaise
TechnikGeschüttelt
Zeit5 Minuten
Drinks1
Manches Cocktail-Rezept klingt so dermaßen drüber, dass man es einfach probieren muss – vor allem wenn ein Drink bei aller Verrücktheit schon als moderner Klassiker gilt. So geschehen beim Oliveto, den wir in einem Video entdecket haben, und den uns das Netz bei unserer Recherche dann als flüssigen Zitronenkuchen verkaufen wollte. Cocktailbart-Thomas’ Kommentar dazu fängt unseren Ersteindruck aber deutlich besser ein: “Ja, gut. Machste den Schnaps weg, haste Mayonnaise im Shaker”. Am Ende stellte sich raus: stimmt beides so ein bisschen.
Die Story hinter dem Oliveto Cocktail
Erfunden hat den Drink der Bartender Pip Hanson in der Marvel Bar in Minneapolis. Schon bei der Eröffnung der Bar im Jahr 2011 stand der Drink auf der Karte und unseres Wissens nach hat er sie bis zu ihrer Corona-bedingten Schließung im April 2020 auch nicht mehr verlassen. Mehr Story braucht der Oliveto auch nicht, der vor allem mit seiner außergewöhnlichen Rezeptur beeindruckt – die Kombi aus Eiweiß, Olivenöl und Vanillelikör ist schon recht speziell. Gerade die Kombination aus Eiweiß und Olivenöl hat dann aber diesen spannenden Effekt, den jeder kennt, der sich schon einmal selbst eine Mayonnaise angerührt hat: das Eiweiß sorgt dafür, dass das Olivenöl in den Drink emulgiert. Das schwimmt sonst eigentlich lieber obenauf, wenn es in Cocktails zum Einsatz kommt, weswegen es meist nur Tröpfchenweise als Garnitur eingesetzt wird.
Die Folge: ein Drink, der so unglaublich cremig ist, dass jeder “normale” Boston Sour mit Eiweiß vor Neid erblasst. Und dann kommt der Licor 43 dazu, Anfang der 2010er-Jahre der richtig heiße Mixing-Scheiß. Und irritierenderweise funktioniert er in diesem Drink hervorragend – auch, wenn man ihn sehr sparsam einsetzen sollte.
Oliveto Cocktail
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit3 Minuten
Zeit5 Minuten
Der Oliveto Cocktail kombiniert Gin, Zitronensaft, Olivenöl, Zuckersirup, Licor 43 und Eiweiß zu einem außergewöhnlich cremigen Drink, der sowohl zitronig als auch leicht umami ist. Das Olivenöl emulgiert dank des Eiweißes, was eine samtige Textur erzeugt, während der Licor 43 dem Cocktail eine süße Vanille-Note verleiht. Perfekt für alle, die innovative und komplexe Drinks mit einzigartigen Aromen genießen möchten.
Zutaten
- 6 cl Dry Gin
- 3 cl Zitronensaft
- 1,5 cl Olivenöl
- 1 cl Zuckersirup
- 1 Barlöffel Licor 43
- 1 Eiweiß
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten zusammen zunächst ohne Eis kräftig shaken, mindestens 15 Sekunden.
- 2
Anschließend noch einmal mit Eis shaken.
- 3
In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen.
- 4
Trinken.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Oliveto
- Haymans London Dry Gin*
- Hepple Gin*
- Olivenöl*
- Licor 43*
- Schicker Tumbler*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Wieso dieses Rezept für den Oliveto?
Die Rezepte zum Oliveto sind sich alle vergleichsweise ähnlich, manche etwas süßer, andere ein bisschen saurer, aber was das Zucker-Zitronensaft-Verhältnis angeht ist ohnehin vieles Geschmackssache. Wir sind Fans der klassischen 6:3:1,5-Variante, bei der vor allem Spirituose und Säure die Hauptrolle spielen, der Zuckersirup balanciert die Nummer aus. Der Clou bei diesem Drink ist allerdings die Menge des eingesetzten Licor 43. Der schmeckt vor allem Vanille und ist das, was dem Drink am Ende diesen Zitronenkuchen-Tatsch verleiht. Einige Rezepte setzen stattdessen auf Vanille-Extrakt, was für uns im Test aber nicht so recht funktionieren mag.
Genauso wenig wie die teils bis zu 1,5 cl Licor 43, die im Oliveto landen – damit gerät das Ding geschmacklich leider aus den Fugen. Lässt man den Likör weg – was wir gleich als zweites versucht haben – wird die Nummer aber zugegeben recht fad. Mit 1 bis maximal 2 Barlöffeln Licor 43 kommt die Vanille aber gerade so sanft durch, dass sie den Drink erheblich bereichert, ohne ihn direkt in Beschlag zu nehmen.
Die richtigen Zutaten für den Oliveto
Was die Stellschrauben angeht: Zitronensaft sollte wie immer frisch sein, Zuckersirup ist nun mal Zuckersirup. Was das Olivenöl angeht, das darf für uns gerne kräftig sein, die richtig robusten, furzbitteren Phenolmonster solltet ihr aber im Schrank lassen. Wer “nur” auf die spannende Textur Wert legt, schnappt sich einfach das Standard-Extra-Vergine aus dem Küchenregal für ein paar Euro, wenn “Fruchtig” draufsteht, schadet das auch nicht.
Beim Gin stellen wir fest, dass klassische Dry Gins am besten funktionieren und vor allem die richtig Wacholder-lastigen obendrein selbst etwas zum Drink beitragen. Allzu milde oder Zitrus-lastige Gins gehen hier komplett unter und bringen im Wesentlichen ihren Alkohol mit – da könnten wir dann auch mit gutem Wodka mixen, wollen wir aber nicht. Ergo setzen wir auf Gins wie den Hepple oder den Preis-Leistungs-Kracher Hayman’s London Dry. Und der Licor 43? So richtig viele Vanilleliköre haben wir als Alternative nicht in petto und weder das genannte Vanilleextrakt noch ein kleines Messerspitzchen frischer Vanille (das sich obendrein schlecht ausbalancieren lässt) funktionieren für uns. Galliano Vanilla ist eine gute Alternative, allerdings fast schon etwas sehr aromatisch und vanillelastig – mehr als einen Barlöffel können wir für den Oliveto nicht empfehlen.
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- Olivenöl*
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