Manchmal braucht es nur eine kleine Auszeit, um die Kreativität wieder auf Touren zu bringen. Kaum aus dem Urlaub zurück, trete ich in meine heimische Büro-Bar und denke mir: Was könnte besser sein, um wieder ins Cocktail-Mixen einzusteigen als ein rauchig-fruchtiger Sour mit den Spirituosen, die ich während meiner Abwesenheit vermisst habe? Gesagt, getan – der Double Smoked Lens war geboren. Ein einfacher Drink, nicht ganz so rauchig wie erwartet (aber immer noch ordentlich rauchig) und mit einer angenehmen Würze. Hat wunderbar funktioniert und sah in dieser „Spionage-Kaffeetasse“ aus, die ich einst aus Spaß gekauft, aber nie benutzt habe, auch noch verdammt gut aus.

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Weil die Kombination aus rauchigen Noten und fruchtiger Süße hervorragend funktion. Der Ananas-Rum bringt eine tropische Süße ins Spiel, die perfekt mit den rauchigen Aromen von Islay Whisky und Mezcal harmoniert – die übrigens miteinander erstaunlich viel Spaß machen, auch wenn’s nach „too much“ klingt. Der Limettensaft fügt die nötige Frische und Säure hinzu, während der Ahornsirup das Ganze abrundet und eine leichte Würze beisteuert. Das Ergebnis ist ein Sour, der gleichzeitig komplex und zugänglich ist – und in der hier vorliegenden Variante dann auch noch verdammt gut aussieht.

Die richtigen Zutaten für den Double Smoked Lens

Fangen wir mit dem Ananas-Rum an. Hier eignet sich ein guter, natürlicher Ananas-Rum, der nicht zu süß ist. Plantation Stiggins‘ Fancy Pineapple Rum wäre zum Beispiel eine ausgezeichnete Wahl. Er bringt ein intensives Ananasaroma mit, ohne dabei künstlich zu wirken. Der Islay Whisky sorgt für die erste Rauchkomponente. Islay Whiskys sind bekannt für ihren kräftigen Torfrauch, also greift hier zu einem Vertreter wie Laphroaig 10 oder Ardbeg 10. Aber Vorsicht: Ein kleiner Schluck reicht, um dem Drink das nötige Raucharoma zu verleihen, ohne ihn zu überwältigen.

Mezcal ist die zweite Rauchkomponente und bringt eine erdige, fast mineralische Note mit. Ein guter Espadín-Mezcal tut hier seinen Dienst. Die Kombination aus schottischem Rauch und mexikanischem Feuer verleiht dem Cocktail Tiefe und Komplexität. Der frische Limettensaft ist unverzichtbar für die Balance und Frische des Drinks. Bitte keine vorgefertigten Säfte oder Konzentrate verwenden – die paar zusätzlichen Sekunden fürs Auspressen lohnen sich. Der Ahornsirup fügt Süße und eine leichte Würze hinzu, die hervorragend mit den rauchigen und fruchtigen Noten harmoniert. Wenn ihr keinen Ahornsirup zur Hand habt, könnt ihr zur Not auch Agavendicksaft verwenden, aber der Ahornsirup gibt dem Ganzen eine besondere Note.