
Homebar einrichten unter 100 € | So startet ihr günstig ins Cocktail-Hobby
Vielleicht war es nach einem besonders guten Mai Tai oder nach einem lebensverändernden Martini. Plötzlich kam sie über euch, die Erkenntnis: „Ich brauche eine Homebar. Nicht nur ein oder zwei Pullen Schnaps neben einer halbvollen Flasche Tonic Water. Eine richtig gute Homebar mit schicken Gläsern, sexy Shakern und allem Drum und Dran.“ Aus mindestens so leid- wie freudvoller Erfahrung kann ich euch versichern: Von dieser spontanen Entscheidung werdet ihr euch finanziell niemals erholen. Das zeichnet sich schon bei der ziemlich komplizierten Erstausstattung ab: wer loszieht und auf einen Schlag eine komplette Hausbar ausstattet, kommt mit einem leeren Geldbeutel und einer Kiste voller Staubfänger zurück. Um das zu vermeiden, geht ihr besser strategisch vor.
Falsche Frage: Was brauche ich? Richtige Frage: Was will ich?
Wichtigster Tipp: Wenn es ein ganz bestimmter Drink oder eine Cocktail-Stilrichtung war, die euch zu einer neuen Homebar-Ausstattung „überredet“ hat, dann konzentriert euch erstmal darauf. Nichts motiviert für dieses Hobby mehr, als sich selbst den besten Daiquiri zu mixen, den man je getrunken hat. Nichts demotiviert krasser, als sich ein halbes Rezeptbuch voller Mittelmäßigkeiten auszumixen und nach einem Abend voll Traurigkeit betrunken die Küche zu putzen. Also schnappt euch eure 5 Lieblingsdrinks und checkt ihre Rezepte auf Sachen, die sie alle gemeinsam haben: Basis-Spirituosen, Bartools wie Rührgläser oder Shaker, die passenden Gläser. Dann macht euch eine Shoppingliste, am besten mit Prioritäten: In all euren Lieblingsdrinks ist gereifter Rum, also kommt er ganz nach oben. 3 der 5 Cocktails haben außerdem Angostura Bitters drin, also sollten die mindestens in die Mitte. Nur einer eurer Drinks braucht einen Tumbler? Dann stellt den hinten an, Gläser kann man am Anfang am leichtesten ersetzen. Alle eure Lieblingsdrinks werden geschüttelt? Dann kommt ihr um einen halbwegs guten Shaker schlecht herum.
Mit der Einkaufsliste könntet ihr euch jetzt sofort auf zum Fachhändler eures Vertrauens machen. Vor allem wenn ihr ganz bestimmte Bartools und Spirituosen sucht, solltet ihr aber lieber die Augen nach Schnäppchen und Angeboten offenhalten. Auf spezialisierten Webseiten wie mein-deal.com findet ihr neben Rabatten und Aktionen sogar Preisfehler und Gratisproben. Das ist perfekt, wenn ihr noch etwas Budget für Spontankäufe übrighabt oder vielleicht noch irgendwas günstig schießen wollt, das weit unten auf eurer Prioritäten-Einkaufsliste steht.
Von der ersten Flasche bis zur Vollausstattung
Mindestanforderung für die Erstausstattung: ihr solltet euch euren absoluten Lieblingsdrink mixen können, plus die Drinks auf Platz 2 bis 5, wenn auch vielleicht mit ein paar Einschränkungen oder Substituierungen. Alles anderes ist erstmal nur Bonus. Trotzdem solltet ihr euch mit den Spirituosen und Zutaten auf eurer Einkaufsliste mal auf https://cocktailbart.de/cocktail-rezepte/ schwingen und den Filter benutzen. Habt ihr zum Beispiel Rum und Wermut auf der Einkaufsliste, klickt ihr die Felder für „Cocktails mit Rum“ und „Cocktails mit Wermut“ an und stellt fest, dass es allein bei uns 10 Drinks mit dieser Kombination gibt. Von denjenigen, die euch davon besonders anlachen, schreibt ihr euch die Zutaten auf eine weitere Einkaufsliste – mit der erweitert ihr eure Hausbar von da aus einfach, sobald neues Budget zur Verfügung steht. Und beginnt das „Was kann ich noch mixen?“-Spiel dann einfach nochmal von vorne.
Gleichzeitig behaltet ihr Deals und Rabatte im Auge und sucht Schnäppchen zur Erweiterung eurer Homebar. Das gilt sowohl für den Flaschenbestand als auch für die Bartools. Welche Buddeln und Werkzeuge wofür in eurer Hausbar gut zu gebrauchen sind und nach was ihr Ausschau halten solltet, lest ihr in unseren Einkaufsführern und unserer Bartool-Reihe. Aber zugegeben: in diesem Modus landet ihr als interessierte Genießer mit DIY-Vorliebe schnell wieder in der „Eigentlich-brauche-ich-alles-Falle“. Also müsst ihr euch eine gewisse Cocktail-Nonchalance aneignen – und gute Recherchetechniken.
Wie man seine Hausbar klug aufbaut
Nehmen wir an, eure 5 Lieblingsdrinks waren Mai Tai, Daiquiri, Old Cuban, El Presidente und Kennedy Manhattan. Dann würde eure Einkaufsliste nach Priorität etwa so aussehen:
- Gereifter Rum (4x vorhanden)
- Coupette (4x vorhanden)
- Zuckersirup (3x vorhanden)
- Triple Sec (2x vorhanden)
- Trockener Wermut (2x vorhanden)
- Cocktail Bitters (2x vorhanden)
- Jigger (2x vorhanden)
- Shaker (2x vorhanden)
- Strainer (2x vorhanden)
- Ungereifter Rum
- Schaumwein
- Grenadine
- Orgeat
- Ahornsirup
- Tumbler
- Barlöffel
- Rührglas
Klingt nach irre viel Schotter, den ihr hier auf den Tisch legen müsst, um all eure Lieblingsdrinks ausmixen zu können, obwohl wir sogar frische Zutaten weggelassen haben. Und dass, obwohl hier ausschließlich Rum-Drinks auf der Karte stehen. Mit ein bisschen Recherche auf unserer Seite könnt ihr euch aber einige Sachen auf der Liste zumindest im ersten Schritt sparen. Die Punkte 1 bis 9 sind zugegeben ziemlich gesetzt. Ungereiften Rum braucht ihr nur für den Daiquiri – der aber auch mit einem guten gereiften Rum viel Spaß machen kann. Schaumwein ist unerlässlich für den Old Cuban – aber da tut’s auch ein guter, trockener 5-Euro-Prickler vom Discounter für die ersten Gehversuche. Die Schaumwein-Master Class bucht ihr wahrscheinlich noch früh genug. Grenadine? Könnt ihr mit etwas Zucker und einem Granatapfel selbst mixen. Orgeat? Ein kleines Fläschchen Mandelsirup tut’s für den Anfang auch (aber zugegeben: nach dem ersten Mai Tai mit echtem Orgeat wollt ihr nie mehr zurück). Ahornsirup? Selbstgemachter Brauner Zuckersirup funktioniert ähnlich. Tumbler? Hatten wir ja schon: da könnt ihr erstmal auch die Ikea-Gläser nehmen. Bleiben Barlöffel und Rührglas – ja, die haben beide extrem viele Stylepunkte. Aber rühren kann man auch im Shaker hervorragend – zur Not auch mit dem Latte Macchiato-Löffel aus der Küche.
Und weil ihr euch den Zuckersirup auch selber macht und Coupettes und Shaker-Set besonders günstig im Sale besorgt, zahlt ihr für die Erstausstattung eurer Homebar laut tagesaktuellem Angebots-Test grade mal 92,64 €, ihr Schnäppchenjäger.
Also: für welche 5 Cocktails stattet ihr eure Starter-Homebar aus? Und falls ihr schon alte Hasen im Hausbar-Business seid: mit welchen Buddeln und Tools würdet ihr gerne nochmal ganz von vorne anfangen?
Foto von Antoine Contenseau auf Unsplash.