Rum Artesanal Burke's Seamaster Blended Rum in einem ziemlich Mango-lastingen Tiki-Monster.

Rum Artesanal Burke’s Seamaster und die Burke’s Homebar Cocktail Competition 2021

Die Flasche für dieses Tasting wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht. 

Wer unser vorletztes Rum-Tasting gelesen hat oder sich in den letzten Jahren als Rum-Fan in Deutschland ein wenig mit unabhängigen Abfüllern beschäftigt hat, kam an Rum Artesanal kaum vorbei. Spannende Einzelfass-Abfüllungen großer und kleiner Destillen zum fairen Preis. Seit einiger Zeit umfasst das Portfolio auch ausgesuchte Blends “zum mixen”. Wir schreiben das in Anführungszeichen, weil “zum mixen” außerhalb unseres Homebar-Dunstkreises immer noch ein Label ist, das vor allem mit Nagellackentferner assoziiert wird, auf den jemand ein Schnaps-Etikett geklebt hat. Wenn wir aber hier schreiben, dass Rum Artesanal Rum “zum mixen” macht, meinen wir: da hat jemand hochwertige Rum-Blends komponiert, mit denen man herausragend gute Rum-Cocktails erschaffen kann. Zumindest war das im Fall des ersten Hausblends Burke’s White Rum so. Wie ist das beim Seamaster?

Die Story hinter Rum Artesanal Burke’s Seamaster Blended Rum

Wer mehr über Rum Artesanal, die Dachmarke Rum Albrecht / Heinz Eggert oder die 1878 als Burke & Brother Limited auf Jamaika gegründete Marke Burke’s wissen will, liest sich am besten unseren Artikel über den Burke’s White Rum durch. Können wir ohnehin empfehlen. Während für den ein Jamaica Rum und einer von der Insel La Réunion in der Flasche landen, haben wir hier eine Vermählung von 8 Jahre altem Barbados Rum (reifte auf der Insel) und 11 Jahre altem Jamaica Rum (reifte nahe einem Dock der Royal Navy in Europa). Die Destillen nennt Rum Artesanal nicht, wahrscheinlich weil sie’s nicht dürfen. Einige der größeren Destillen verkaufen Fässer nur noch unter dieser Auflage, um die eigene Marke nicht zu gefährden.

Rum Artesanal Burke's Seamaster Blended Rum in einem Corn 'n' Oil.
Rum Artesanal Burke’s Seamaster Blended Rum in einem Corn ’n‘ Oil.

Kokosnuss-Rum, Kokos-Likör, Kokos-Rum-Likör. Tiki kann nicht ohne und in großen Teilen der zivilisierten Welt hält man das Zeug auch für die ultimative Basis für eine Pina Colada. Nicht, dass die alle schlecht wären, ein paar vertretbare Vertreter dieser Rum-Unterkategorie gibt es durchaus. Aber am Ende hat man halt auch bei den guten Qualitäten eine gute Portion Pappigkeit im

Spannend ist die Herkunft trotzdem – beide Länder sind dafür bekannt, dass dort hergestellter und abgefüllter Rum nicht künstlich verändert werden, sprich gefärbt, gezuckert oder gar chemisch “optimiert” werden darf. Jetzt ist das freilich egal, wenn der Rum woanders als im Ursprungsland abgefüllt wird, aber zur Firmenphilosophie der liebevoll meist “RA” abgekürzten Marke gehört eben, dass der Rum komplett unverfälscht in die Flasche kommt. Mal abgesehen davon sind Barbados und Jamaika unter Zuckerrohr-Liebhabern aber halt auch ziemliche Hype-Länder, einige der Destillerien hier tragen maßgeblich zur großen Rum-Welle der letzten Jahre bei. Und nach dem ersten Schluck vom Seamaster ist klar: dieser Rum reitet besagte Welle so kraftvoll wie elegant.

So schmeckt der Burke’s Seamaster Blend

Er schwenkt sich schwerfällig, mit dicken langsamen Tropfen am Glasrand und schimmert mit einer Farbe irgendwo zwischen Bernstein und Stroh – wer aus eher süßen Rum-Regionen kommt, könnt das hell für einen acht Jahre alten Rum finden, es ist allerdings ein recht eindeutiger Beleg dafür, dass hier nicht mit Farbstoff nachgeholfen wurde. Der Duft ist komplex und zunächst nicht ganz so einfach zu sortieren, wir haben vor allem intensive aber nicht überladene Noten von Estern und vergorenen Früchten in der Nase. Erst mit etwas Luft gibt er Details preis: Bananen, und viel Holz, ein Hauch Karamell, Melasse, ein paar Trauben und etwas, dass uns an Champagner denken lässt, dazu vergorene Ananas. Am Gaumen kommt er viel trockener an, als einen diese überreife Obstmischung vermuten lässt, prickelnd, mit einer leichten Ingwerschärfe an den Lippen, angenehm kräftig, aber trotz 50% ohne alkoholisches Brennen. Wir schmecken viel Eiche, Banane und rote Beeren, Bienenwachs und wieder diese schwer zu greifende Champagner-Note.

Der RA Burke’s Seamaster Blended Rum in Cocktails

Pur ein schönes Teil, ein Rum der Spaß macht und eine tolle Ausgewogenheit aus Kraft und Balance mitbringt. Aber seine wahre Stärke zeigt er in Cocktails: Ein Corn ‘n’ Oil damit ist zum Niederknien, die hier gewohnten holzigen, leicht vanilligen Barbados-Aromen in Kombi mit dem Jamaica-Funk, das geht ziemlich gut ab. Und auch wenn uns Dominik Marwede, der kreative Kopf hinter Rum Artesanal, vorab erklärt, dass er für einen Mai Tai dann doch lieber auf die heftigen Jamaiker setzt: der Drink gerät mit dem Seamaster mehr als fein. Ja, etwas ausgewogener, als wir ihn sonst mögen, aber dafür auch deutlich einsteigerfreundlicher als die sonst üblichen Funk-Bomben. Dark & Stormys (die man wegen Marken-Querelen eigentlich nicht unter diesem Namen mit diesem Rum mixen dürfte, auch wenn sein Name so absurd gut passt) sind über jeden Zweifel erhaben und ein 1:1-Rum & Port gibt einen wunderschönen Absacker.

Rum Artesanal Burke's Seamaster Blended Rum im Devil's Lap Cocktail.
Rum Artesanal Burke’s Seamaster Blended Rum im Devil’s Lap Cocktail.

Daneben mixen wir aber auch noch einige eigene Drinks. Zum einen, weil wir das immer machen, zum anderen, weil Rum Artesanal noch bis zum 04.04.2021 die Burke’s Homebar Cocktail Competition ausgerufen hat, eine Cocktail-Competition für Hobby-Mixer. Die hat richtig spannende Preise (750 Euro in Bar-Equipment + 6 Flaschen Seamaster als Hauptpreis!) und mitmachen kann wirklich jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und einen Drink mit einem der beiden Burke’s-Rums mit dem Hashtag #bhcc2021 auf Facebook oder Instagram postet.

Wir wissen noch nicht genau, welche unserer Drinks wir alles einreichen (ein Limit gibt es nicht), aber wir fangen wohl mit dem Captain’s Dinner an – ein Calvados-verstärkter Rum & Port im Stil eines Corn ‘n’ Oil. Daneben haben wir uns aber auch an einigen anderen Cocktails versucht, inklusive dem aus dem Aufmacherbild ganz oben. Der sah mit am schönsten aus – schmeckte aber leider einfach nur nach betrunkener Mango. Man kann eben nicht immer alles haben.

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