Irgendwann mal habe ich unseren Artikel über den Raspberry Thyme Smash gelesen und mich gefragt, ob irgendjemand sowas schon mal mit irgendeiner Spirituose auf Apfelbasis gemacht hat. Die Kombo aus Thymian und Äpfeln ist ein ziemlicher No-Brainer in der Küche und irgendwer müsste das ja mal reproduziert haben. Ich fand dann auch diverse Rezepte im Netz, aber die meisten waren mir deutlich zu aufwendig – selbstgekochte Sirupe, Infusionen auf Bourbon-Whiskey-Basis, sowas. Macht natürlich geschmacklich durchaus Sinn, war aber nicht das, was ich wollte.

Also versuchte ich es mit einem guten, alten, simplen Smash auf Calvados-Basis, gesüßt mit Ahornsirup. Ahornsirup und Apfel ist nämlich auch so eine schweinegeile Kombo, die man probiert haben muss. Das liquide Endprodukt war ebenfalls – ganz ohne Selbstlob – schweinegeil. Und obwohl ich mir immer noch sicher bin, dass irgendjemand genau diesen Drink schonmal irgendwo genau so mal gemacht hat, bin ich doch ein bisschen stolz darauf, dass ich selbst über diese leckere Schönheit gestolpert bin:

Das Rezept kenne ich irgendwoher, oder?

Ja, was ihr da vor euch habt, ist ein klassisches Smash-Template und ein “Smash” ist ganz simpel ein Sour mit zermatschten Kräutern. Bekannt kommt euch das sehr wahrscheinlich deshalb vor, weil ihr  an den Gin Basil Smash denkt, der zugegeben deutlich bekannter ist als der eingangs erwähnte Raspberry Sour Smash und auch als der Whiskey Smash, der auf Bourbon und Minze setzt und ein wenig als Urvater der Cocktail-Kategorie gilt. Ganz hervorragend sind sie unserer bescheidenen Meinung nach alle vier. Was die Vermutung nahelegt, dass Smashes im Schnitt eh einfach irre gut funktionieren.

Die richtigen Zutaten für den Apple Thyme Smash

Das Wichtigste: Richtig viel richtig frischer Thymian, gerne abgezupft, denn die Stengel geben bei diesem Kraut kaum Geschmack mit ab. Bitter wird die Nummer in unseren Tests durch allzu viel Liebe mit dem Stößel oder neudeutsch: Muddler auch nicht. Die Blätter von 8 bis 12 Stengel pro Drink sollten es schon sein, auch wenn das nach viel klingt. Das Zweitwichtigste: Ahornsirup Grad C. Tiefdunkel, würzig, kräftig. Sonst könnt ihr dem intensiv-mediterranen Thymian und der Apfel-Power des Calvados auch gleich schlabbrigen Zuckersirup entgegensetzen.

Gut, okay. Den Calvados jetzt die “Drittwichtigste” Zutat eines Vier-Zutaten-Cocktails wie dem Apple Thyme Smash zu nennen, das klingt, als wäre er unwichtig. Ist er nicht, aber ihr habt nur einfach relativ viel Bandbreite – solang die Nummer ein wenig gereift ist (weißer Apfelbrand gerät etwas obstbrandig), aber trotzdem klar nach Apfel schmeckt, funktioniert das. In unseren Tests ist die Version mit Papidoux XO diejenige, die uns am meisten begeistert.

Oh, und nur um die Wortspiel-Afficionados unter euch zu informieren: Der Arbeitstitel für diesen Cocktail war “Thyder” und es hat mich all meinen Willen gekostet, ihn nicht auch so zu nennen.

Die Einkaufsliste für den Apple Thyme Smash

• Papidoux XO Calvados*
• Ahornsirup*
• Tumbler (leider nicht ganz wie im Aufmacherbild oben, aber trotzdem voll schön)*
• Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*

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