Brazilian Mule – dieser Cocktail ist viel mehr als Moscow Mule mit Cachaça
TechnikGeschüttelt
Zeit3 Minuten
Drinks1
Cachaça gleich Caipirinha. Zumindest hat man diesen Eindruck, wenn man sich auf den Barkarten dieser Welt einmal umsieht. Auch hier, auf Cocktailbart.de war der Limetten-Zucker-Cachaça-Cocktail bisher der einzige Drink mit dem Zuckerrohrsaft-Schnaps. Auf ausdrücklichen Wunsch unserer Patron-Spender aber soll sich das ändern – die wünschten sich nämlich noch im November mehr Drinks mit Cachaça. Kommt uns entgegen – und darum mixen wir uns hier und heute einen Brazilian Mule.
Was zunächst klingt wie ein simpler Twist des klassischen Moscow Mule – statt Limette, Ginger Beer und Wodka nimmt man eben Limette, Ginger Beer und Cachaça – ist in Wahrheit ein kleines Aromenfeuerwerk aus Frucht, Süße und Schärfe. Klar: Das Brazilian im Namen steht für die brasilianische Spirituose, Mule heißt das Ding, weil das eben die Cocktail-Kategorie ist. Wo immer Mule oder Buck drauf steht, trinkt ihr gerade eine Kombi aus Schnaps, Limetten und Ginger Beer. Aber zwischen diesen Standards erschafft der Brazilian Mule mit süßsaurem Apfel, würzigen Bitters und warmer Vanille etwas vollkommen Neues.
Woher stammt der Brazilian Mule?
Entdeckt haben wir den Brazilian Mule bei Galumbi.de – davor hätten wir uns unter dem Namen wahrscheinlich auch einfach eine Variante des klassischen Wodka-Mules vorgestellt. Erfunden hat den Drink aber der Franzose Charles Vexenat. Der stammt ursprünglich aus Dijon, erarbeitete sich seinen Ruhm innerhalb der Barwelt aber in London, wo er in diversen bekannten Bars wie dem Hix oder der LAB Bar den Shaker schwang. Heute arbeitet er in Ibiza und berät Spirituosen-Hersteller und Gastronomen. Auch, wenn der Mann durchaus schon Preise gewonnen hat – wir kannten ihn vorher auch nicht.
Seinen Drink aber haben wir sofort ins Herz geschlossen. Er benutzt den Cachaça nicht einfach als irgendeine Sorte Rum, die zufällig jeder mit Brasilien verbindet, sondern feiert die fruchtigen, reichen Aromen dieser unterschätzten Spirituose. Diese Noten von Bananen, frischem Gras und exotischen Früchten, die so viel leichter sind als im ähnlichen aber doch so ganz anderem Rhum Agricole, der ebenso aus frischem Zuckerrohrsaft hergestellt wird. Und so mixen wir unseren Brazilian Mule:
Brazilian Mule
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit1 Minute
Zeit3 Minuten
Der Brazilian Mule ist eine kreative Abwandlung des klassischen Moscow Mule, der Cachaça anstelle von Wodka verwendet. Der Cocktail kombiniert Cachaça mit naturtrübem Apfelsaft, frischem Limettensaft, Vanillelikör und Angostura Bitters, aufgefüllt mit Ginger Beer. Dieser Mix liefert ein Aromenfeuerwerk aus Frucht, Süße und Schärfe, das ihn zu einer einzigartigen Erfrischung macht.
Zutaten
Für die Cocktails
- 5 cl Cachaça
- 5 cl Naturtrüber Apfelsaft
- 2 cl Limettensaft
- 1 cl Galliano Vanilla, im Original: Vanillesirup
- 3 Spritzer Angostura Bitters
- Ginger Beer, to top
Für die Garnitur
- 3 Dünne Apfelspalten
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten bis auf das Ginger Beer hart auf Eis shaken und in ein Longdrink-Glas mit frischen Eiswürfeln abseihen.
- 2
Mit Ginger Beer auffüllen und mit Apfelspalten garnieren.
- 3
Im Original gehört nun Zimtpulver oben auf den Drink – das klumpt im Test aber ab dem zweiten Schluck. Sepo Galumbi arbeitet mit der deutlich sinnigeren Zimtstange, die wir kopieren. Im Sommer funktioniert der Drink aber ohne Zimt eh besser.
Gläser & Bartools
Einkaufsliste für den Brazilian Mule
- Angostura Bitters*
- Cachaça*
- Thomas Henry Ginger Beer*
- Nachtmann Bossa Nova Longdrinkgläser*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Der beste Cachaça für den Brazilian Mule
Auch, wenn die großen Edelsupermärkte langsam aber sicher erkennen, dass der Trend hingeht zu hochwertigen Spirituosen und weg vom Fusel – beim Cachaça herrschen immer noch Pitú und ähnliche alkoholisch duftende Wässerchen. Schade, denn für brauchbaren Cachaça muss man nicht einmal besonders tief in die Tasche greifen: Ein Velho Barreiro ist durchaus trinkbar, die 3-Jahres-Variante von einer besonders fruchtigen Aromatik. Magnífica Cachaça do Brasil kostet nur ein paar Euro mehr und ist noch einen Ticken spannender im Glas.
Apfelsaft und Limettensaft
“Frisch pressen” ist normalerweise oberste Devise – und beim Limettensaft auch oberste Bürgerpflicht. Beim Apfelsaft aber haben wir nur wenig bis keinen geschmacklichen Vorteil gegenüber hochwertigem, naturtrüben Apfelsaft festgestellt. Äpfel auspressen und Entsafter putzen, das ist einfach unglaublich aufwendige Arbeit – und der Saft-Reingewinn aus den meisten Äpfeln ist ein schlechter Witz, sprich: Wenn ihr eine Menge Brazilian Mules mixen müsst (werdet ihr müssen, wenn ihr wen probieren lasst!), dann steht ihr eine Weile vorm Entsafter. Eine Ausnahme: Wer auf die Extra-Portion Säure setzen will, nimmt grüne, saure Äpfel und deren Saft – das verleiht dem Drink ganz neuen und frischen Schwung, ist aber als Kauf-Saft schwierig zu bekommen.
Vanillelikör oder Vanillesirup
Mit gekauften Vanillesirups wird uns der Brazilian Mule durchweg zu süß, ohne die Vanille-Note fehlt dem Drink aber eindeutig was. Vanille-Sirup selbst anzusetzen ist keine große Kunst und funktioniert in diesem Drink auch hervorragend. Mehr Spaß hatten wir aber mit Vanille-Likör. Ein Galliano oder Licor 43 funktionieren in diesem Drink hervorragend, den zusätzlichen Schuss Alkohol verträgt er. Wohlgemerkt aber: Das ist jetzt alles irre detaillierte Feinarbeit und vor allem Geschmackssache. Wichtig ist einfach, dass ihr dem Brazilian Mule noch einen Hauch Zucker und vor allem eine Vanille-Note verpasst.
Ginger Beer, Bitters und die Garnitur
Die Zutatenmenge sorgt dafür, dass nicht mehr besonders viel Ginger Beer in ein Durchschnitts-Glas passt – entsprechend sollte ihr ein Ginger Beer wählen, dass möglichst intensiv und beißend scharf ist. Also lieber ein Thomas Henry als das eher milde Fentiman’s. Als Gegenpol zum scharf-beißenden des Ginger Beers braucht ihr die Angostura Bitters – die verleihen dem Brazilian Mule die notwendige geschmackliche Breite, sie geben ihm Würze. Tests mit eher floralen oder fruchtigen Bitters waren allesamt unbefriedigend.
Die Garnitur bei diesem Drink ist essenziell – der Zimt und die frischen Äpfel geben ihm in der Nase zusätzlichen Auftrieb, der Brazilian Mule wird dadurch noch aromatischer und spannender. Vor allem aber ist die Garnitur hier enorm wichtig für die Optik. Denn so lecker und spannend der Brazilian Mule ist – optisch sieht das braune Zeug leider einfach nur aus wie Spülwasser.
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- Cachaça*
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