Moscow Mule | Cocktail-Rezept mit Wodka & Ginger Beer

Ein Moscow Mule Cocktail im ikonischen Kupferbecher.
Ein Moscow Mule Cocktail im ikonischen Kupferbecher.
Rezept für den Moscow Mule

Das Rezept für den perfekten Moscow Mule

  • 6 cl Wodka
  • 12 cl Ginger Beer
  • Saft von 1/2 Limette
  • 3 Gurkenschnitze (optional)
  • Minze (optional, empfohlen)
  • Eiswürfel

Limettensaft, Wodka und Ginger Beer mit den Eiswürfeln ins Glas geben. Umrühren, Gurkenschnitze oder Minze als Garnitur ins Glas packen. Trinken.

Die Einkaufsliste

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Moscow Mule und Ginger Beer – zu Beginn der 2010er Jahre schmuggelte sich der Highball im Windschatten des Gin Tonic auf die Barkarten und sorgte nach und nach dafür, dass in den gut sortierten Getränke-Märkten neben einer Reihe Tonic-Buddeln meist auch eine kleine bis mittlere Auswahl verschiedener Ginger Beers zu finden war. Spätestens seit 2017 darf die beißend-scharfe Ingwer-Limo dann auch in Deutschland wieder Ginger Beer heißen. Dabei muss man um den Drink weder rechtlich noch geschmacklich ein großes Gewese machen – die Schönheit liegt hier wie so oft im Simplen.

Nicht umsonst ist der Moscow Mule seit Jahren fester Bestandteil der oberen Plätze unserer Top-50-/Top-100-Cocktail-Listen. Auch, wenn der Hype langsam wieder abzuflachen scheint – in den letzten Jahren übernehmen andere Longdrinks und Highballs nach und nach das Easy-Sipping-Pflaster. Auch hier bewegt er sich im G&T-Windschatten, wenn auch eher auf dem absteigenden Ast. Aber wen juckt schon, was das Establishment gut findet? Wir genießen auch im Jahr 2024 gerne diesen unkomplizierten Wodka-Klassiker und haben immer ein Fläschchen eiskaltes Ginger Beer im Kühlschrank. Können wir nur empfehlen.

Die Story hinter dem Moscow Mule

Zwischen der Entwicklung des Moscow Mule in Deutschland und den USA gibt es viele schöne Parallelen, trotz des gewaltigen zeitlichen Abstands: In den Staaten wurde der Cocktail in den 1940ern bekannt gemacht, um den Verkauf von genau drei Dingen anzukurbeln: Wodka, Ginger Beer und Kupferbecher. Ein Manager der Firma, die sich kurz zuvor die Marke Smirnoff Wodka einverleibt hatte, traf auf einen Kneipenbesitzer, der seine Ingwerlimo verkaufen wollte und irgendwo gab’s noch eine Frau, die Kupferbecher loswerden wollte. BÄM!

Gut, jetzt ist in den letzten Jahren nicht genau dasselbe in Deutschland passiert – da haben wir wohl dick aufgetragen. Aber während man noch in den 2000ern praktisch nirgendwo einen Moscow Mule bekam (und wenn dann mit Ginger Ale), kommt heutzutage keine Bar mehr ohne aus. Das macht den Drink auch für den Homebar-Sektor attraktiver, weswegen inzwischen in jedem gut sortierten Supermarkt die Ginger Beers und Spicy Gingers von Fever Tree, Thomas Henry oder Goldberg zu finden sind. Dazwischen finden sich aber auch immer häufiger die selteneren Marken wie Goslings Ginger Beer oder Fentimans. Aber welches davon ist eigentlich das Beste?

Der perfekte Moscow Mule: das Ginger Beer

Bei all unseren Tests und verschiedenen Rezept-Versuchen mit dem Moscow Mule wurde eines mit jedem Glas klarer: Ob das Zeug am Ende schmeckt oder nicht, hängt fast ausschließlich vom Ginger Beer ab. Verwendet ihr ein Spicy Ginger, das euch schmeckt, wird euer Moscow Mule euch im Zweifel selbst dann noch schmecken, wenn ihr ihn mit Klosterfrau Melissengeist statt Wodka zubereitet.

Der Klassiker – zumindest in Deutschland – ist dabei wohl die Variante mit Thomas Henry. Das Ginger Beer dieser Marke gilt als angenehm scharf, genau das was sich Fans des Moscow Mule wünschen. Andere Produkte wie Goslings oder Fentimans sind milder, das Fever Tree Ginger Beer haut einem das Gesicht weg, wenn man nicht damit rechnet. Hier können und wollen wir euch nichts vorgeben – ähnlich wie beim Gin Tonic ist auch hier der große Spaß das Herumprobieren.

Ein klassischer Moscow Mule mit jeder Menge Limettensaft und Minze.
Ein klassischer Moscow Mule mit jeder Menge Limettensaft und Minze.

Totales No Go: Einen Moscow Mule mit Ginger Ale zuzubereiten. Ja, beides sind Ingwerlimonaden und mal abgesehen von der immensen Schärfe haben beide Produkte dieselben Grundaroma. Aber sich einen Moscow Mule mit Ginger zu mixen ist ein bisschen so, als würde man sich einen Cuba Libre mit koffeinfreier Light Cola mixen. Oder statt eines alten Balsamicos einfach mal Essig-Essenz in den Salat kippen. Kann man machen. Als kulinarischer Agnostiker.

Limetten oder nur Limettensaft in den Moscow Mule?

Das klassische Rezept sieht nur Limettensaft vor und damit fuhren wir im Test am besten. Der Limettensaft verpasst dem Ginger Beer einen sauren Unterton, der absolut passt und der Spaß macht. Das ließ sich durch in den Cocktail geworfene Limetten nicht steigern und groß an der Limette rumzupressen und sie zu zerstampfen bringt dem Drink auch keine geschmacklichen Vorteile. Die Limette nimmt nur Platz weg, bleibt beim Saft.

Gurke in den Moscow Mule? Skandal!

In einen Moscow Mule gehört keine Gurke. Da sind sich alle Rezepte von professionellen und semiprofessionellen Barkeepern einig, die wir auftreiben konnte. Die Gurke im Moscow Mule ist eine deutsche Erfindung – entstanden aus der Tatsache dass wir schon dazu neigen, ständig Gurke in unseren Gin Tonic zu stopfen und etabliert im Fahrwasser des Munich Mules. Der stammt aus München und wird statt mit Wodka tatsächlich mit Gin gemacht – und eben mit Gurken garniert.

Jetzt das Aber: Uns schmeckt der Moscow Mule mit einer ordentlichen Portion Gurke einfach besser. Das Gurken-Aroma holt den abgehobenen Ingwergeschmack auf den Boden der Tatsachen zurück, er erdet den Moscow Mule. Nicht unbedingt geschmacklich, aber zumindest an der Nase, wo man den Gurkenduft klar wahrnimmt, wenn man die Garnitur nicht unbedingt bis auf den Boden runterschiebt. Falls ihr zu den Leuten gehört, die an der Stelle schreien: “Aber Gurke schmeckt doch nach nix!” – kauft euch bessere Gurken. Zum Beispiel auf einem Markt. Verdammte Stadtkinder! Oh und ach, egal ob ihr Gurke verwendet oder nicht: Minze ist als Ergänzung eine irre schöne Nummer für noch mehr Frische.

Der richtige Wodka für den Moscow Mule

Wie eigentlich bei jedem Cocktail-Rezept auf Wodka-Basis gilt auch hier: wenn ihr ihn allzu stark herausschmeckt, habt ihr den falschen gekauft – das gilt umso mehr, je Limo-lastiger euer Mischverhältnis daherkommt. Mit unseren 2:1 merken wir auch nur diesen feinen Hauch von Alkohol – wer 1:4 mixt, sprich ein ganzes kleines Fläschchen Ginger Beer in den Drink schmeißt und noch Wodka schmeckt, braucht was besseres. Russian Standard oder Stolichnaya sind Preis-Leistungs-technisch bei uns ziemlich weit oben, die sind sauber gebrannt und kosten nicht die Welt. Mehr kann keiner wollen. Oh und ach: Thema Limettensaft. Immerimmer frisch.

Eiskalter Moscow Mule mit Ginger Beer, Wodka, Minze und Limette.

Moscow Mule Cocktail-Rezept

4 aus 30 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 1 minute
Zubereitungszeit: 1 minute
Gesamtzeit: 2 Minuten
Cocktail-Kategorie: Highball, Mule
Epoche: 40s
Geschmack: Frisch
Spirituosen: Wodka

Glas & Barwerkzeuge

Zutaten

  • 6 cl Wodka
  • 12 cl Ginger Beer
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 3 Gurkenschnitze (optional)
  • Minze (optional, empfohlen)

Zubereitung

  • Eiswürfel in den Kupferbecher geben.
  • Limettensaft und Wodka eingießen.
  • Mit Ginger Beer toppen.
  • Mit Minze und Gurke garnieren.
  • Trinken.
Kalorien: 187kcal
Die ultimative Fusion aus Wodka & Ginger Beer.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Moscow Mule mit anderen Spirituosen

Die Cocktail-Kategorie Buck geht im Wesentlichen aus dem Moscow Mule hervor, deswegen nennt man diese Drinks zuweilen auch einfach “Mules”. Ein Munich Mule ist, wie schon erwähnt ein Moscow Mule mit Gin, zumindest wenn Gurke drin ist – sonst heißt er London Mule, ein Rum Buck ist ein Mule mit Rum. Wobei hier der Dark & Stormy sicher die bekannteste Variante sein dürfte – der Unterschied sich aber von der Standard-Variante vor allem durch die Präsentation und sein Copyright.

So spannend diese Kombinationen alle sind: Jede andere Basisspirituose bringt dem Drink mehr neue Aromen als der geschmacksneutrale Wodka. Das kann man gut finden, hierzulande genießen die meisten ihren Moscow Mule aber eigentlich, weil Sie einen alkoholischen Drink mit dem Geschmack von Ginger Beer und (fast) nichts als Ginger Beer möchten. Gegen diese Wunsch besteht man in der breiten Masse nur mit Tricks – wie der Munich Mule, den sich auch heute noch vor allem Münchner in München bestellen …

Brauche ich wirklich einen Kupferbecher?

Wir sind sonst große Freunde davon, das richtige Glas für den richtigen Drink zu benutzen. Ein Rotweinglas hat seine Form nicht zum Spaß, ein Nosingglas auch nicht. Tatsache ist aber: Die Dinger bringen dem Moscow Mule keinen einzigen Vorteil in Sachen Geschmack. Sie sind allerhöchstens kälter, weil das Metall nicht ganz so viel Wärme frisst wie Glas – das gilt jedoch auch für alle anderen Cocktails und da gibt es auch keinen Aufschrei. Kupferbecher sind eine reine Stilfrage. Die Teile werden sonst für praktisch keinen anderen Cocktail benutzt und sind schweineteuer.

Wenn ihr also nicht eh schon ein paar davon zu Hause habt: Spart sie euch! Aber in welches Glas gehört der Cocktail denn alternativ? Eigentlich ist der Drink ein Buck – so bezeichnet man Drinks aus Schnaps, Ingwerlimonade (Ginger Ale oder Beer) und Limetten- oder Zitronensaft. Und die gehören traditionell in Highball-, also Longdrink-Gläser. Und aus denen schmeckt der Cocktail ebenfalls hervorragend, wie man an anderen Vertretern der Kategorie wie dem Dark & Stormy merkt.

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

13 Kommentare

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  • Der Drink ist klasse, habe ich jetzt für einen netten Abend zubereitet.
    5 Sterne
    Ich werde weitere Mule ausprobieren
    México
    Cuba

    Zum kulinarischen Agnostiker: interessant ist ja auch, das der Begriff von Thomas Henry (Huxley) geprägt wurde ;-))

    • Wusste ich gar nicht – in dem Kontext ist das dann ja noch passender 🙂 Again what learned, danke dafür!

  • Letzte Woche durfte ich im spanischen Valencia einen „Menorca Mule“ genießen.

    Der war auf Basis eines Gins, nämlich Xoriguer Mahon, sowie mit Passionsfruchtsaft statt Limette. War sehr lecker.

    Die Bar hieß übrigens „Café Madrid“ in der Calle de la Abadía de San Martín (direkt in der Innenstadt von Valencia). Wer mal da ist, ein Besuch lohnt sich.

    • Ich hatte mal einen Mezcal Mule mit Maracuja, der ging irre gut ab, von daher kann ich mir einen Gin Mule damit auch irre gut vorstellen. Mal gucken, wenn ich das nächste Passionsfrüchte im Laden legen sehe, packe ich mal ein paar ein und teste das. Dickes Merci für den Tipp!

  • Hat Bombe geschmeckt und die Gurkenschnitten waren fur mich das Tüpfelchen auf dem i
    Thx für das super Rezept

  • HaHallo Leute, ein gutes Ingwer Bier ist ein Muss, Gurke schaut gut aus und bringt das gerichtliche Etwas. Mir persönlich schmeckt es nur im Kupferbecher mit Kaufmann oder Beluga Vodka…. 🙂

  • Schmeckt wirkich gut.Habe es auch mit Beluga Vodka gemacht.Mir schmeckt es mit Gurke auch besser.

  • Top Rezept
    hab Absolut Vodka und Bundaberg Gingerbeer genommen
    Im im Cocktail Glas mit Gurke
    soo lecker

  • Natürlich schmecken Gurken nicht “nach nix”. Im Gegenteil, das Zeug überdeckt alles. Da könnt ihr gerne die billigsten Zutaten dazu nehmen, da der Drink mit Gurke sowieso nach nicht viel anderem mehr schmeckt.

    Einmal ausprobieren, wegschütten, und dann: Viel Spass mit einem richtigen Mule ohne Gurke.

  • Sprichst ja gerade so als wenn du ein Profi wärst. Du wirst definitiv genauso wenig wie fast alle anderen, keine Unterschiede schmecken. Das Problem ist, unsere Gesellschaft ist mittlerweile leider viel zu voreingenommen. Also bildet euch nicht zu viel ein. Jeder mixt sich seine Cocktails also so wie sie ihm schmecken, und bitte nicht so wie manche Leute meinen man müsste es so machen?

    • Nicht, dass wir uns in älteren Artikeln nicht tatsächlich ab und an mal in fehlgeleiteter Deutungshoheit und gelegentlicher Arroganz gesuhlt hätten. Aber wo genau hätten wir hier gesagt: “So und nicht anders”?