Singapore Sling | Cocktail-Rezept für den Gin-Tiki
TechnikGeschüttelt
Zeit5 Minuten
Drinks1
Ein klebriger Tresen, die Luft steht vor Rauch und Schweiß. Du stehst irgendwo in einer Disco, irgendwann Ende der 90er. Gerade eben hast du dir einen Singapore Sling bestellt. Hat man schon mal gehört, hat das betrunkene Mädel neben dir gerade lautstark empfohlen. Du bekommst eines dieser hohen Gläser, mit ganz viel Crushed Ice drin und zwei Strohhalmen. Einer grün, einer gelb, fancy. Du hast nicht genau gelesen was drin ist, Gin und irgendwelche Säfte und Sirups hat die verschwitzte Frau hinter der Bar da fluchend reingeschüttet. Singapore Sling. Klingt nach Exotik, schmeckt nach Ananassaft. Wird schon passen, Hauptsache es geht ins Hirn, das Ding.
Was du damals nicht wusstest: Vor dir standen etwa 100 Jahre Cocktail-Geschichte. Ja, gut – außer dem Namen und mit sehr, sehr viel Glück wirklich Gin als Hauptzutat hatte deine Disco-Brühe mit dem originalen Singapore Sling wahrscheinlich nicht das Geringste miteinander zu tun. Das ist an dieser Stelle nicht einmal der Fehler der gestressten Barlady aus deiner Vergangenheits-Disse; der Singapore Sling ist schlicht ein armes Schwein: die Original-Rezeptur des Drinks ging schon sehr früh verloren und seit den 1920ern mixt ihn im Prinzip jeder nach Lust und Laune. In seiner Heimat-Bar wurde er sogar lange Zeit nur als Premix angeboten. Und ein Sling ist er auch nicht. Genauso wenig wie sein Vorgänger Straits Sling übrigens.
Cocktail-historisch ist der dann allerdings trotzdem spannender – gute Ansatzpunkte zur Geschichte findet ihr zum Beispiel bei Liquor.com. Wir haben uns in der Recherche zu diesem Artikel lieber der Vielzahl an Rezepten gewidmet, die sich zum Singapore Sling finden lassen. Was ihn in jeder Inkarnation auszeichnet: Der Singapore ist ein süßlich-saftiger Fancy Drink, irgendwo zwischen Punsch und überdrehtem Fizz. Tiki mit Gin, wenn ihr so wollt.
Singapore Sling
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit3 Minuten
Zeit5 Minuten
Der Singapore Sling ist ein ikonischer Cocktail, der eine exotische Mischung aus Gin, Ananassaft, Bénédictine, Kirschlikör, Triple Sec, Limettensaft und Angostura Bitters darstellt. Dieser Tiki-inspirierte Drink ist bekannt für seine lebhafte Fruchtigkeit und Süße, was ihn zu einem beliebten Wahl in Bars weltweit macht. Er wird typischerweise in einem Hurricane-Glas serviert und oft mit Ananas und einer Maraschino-Kirsche garniert.
Zutaten
Für den Cocktail
- 9 cl Ananassaft
- 4,5 cl Gin
- 1,5 cl Kirschlikör
- 1,5 cl Bénédictine D.O.M
- 1,5 cl Triple Sec
- 1,5 cl Limettensaft
- 1 Spritzer Angostura Bitters
Für die Garnitur
- 1 Maraschino-Kirsche
- 1 Schnitz Ananas
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten zusammen auf Eis shaken und in ein Hurricane-Glas mit frischem Eis abseihen.
- 2
Nach Bedarf mit Soda auffüllen.
- 3
Mit einem Stück Ananas und einer Maraschino-Kirsche garnieren.
- 4
Trinken.
Gläser & Bartools
Die Zutaten für den Singapore Sling kaufen
- Brockmans Gin*
- Bénédictine D.O.M.*
- Cointreau*
- Angostura Bitters*
- Hurricane-Gläser*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Warum genau dieses Rezept?
Den Drink gibt es in unzähligen Varianten – mit nur 3 cl Ananassaft und nur einem Teelöffel Kirschlikör im Tumbler etwa, aufgebauscht zu einer Art abstraktem Aperitif-Sour. Wir mögen den Singapore Sling aber genau dann, wenn er funky ist, ohne allzu weit in die 90er-Jahre-Disco-Hälle zurückzublicken. Für uns funktioniert das mit diesem Rezept. Wie immer gilt: das ist unsere Ansicht, das kann bei euch ganz anders sein. Und beim Singapore Sling mit seinen Dutzenden, vielleicht sogar Hunderten Rezept-Varianten ist das vielleicht sogar noch mehr so als bei den meisten “echten” Tiki-Drinks.
Die Zutaten für den Singapore Sling
Im Prinzip gibt es beim Singapore Sling nur eine wirklich große Baustelle, den Gin. Der Rest ist relativ klar: den Bénédictine D.O.M. kann man mit seinem sehr spezifischen Aromenprofil nur schlecht ersetzen, höchstens durch den Chartreuse Jaune. Beim Kirschlikör ist Cherry Heering erste Wahl. Bevor ihr euch in Ermangelung dessen die 4-Euro-Siffe vom Discounter in den Drink schüttet, nehmt lieber einen großen Löffel Kirschmarmelade. Was nicht bedeuten soll, dass nicht viele gute Brennereien in Deutschland guten Kirschlikör machen würden – die sind nur meist eher lokal verfügbar. Im Original verwendet man als Triple Sec für diesen Cocktail Cointreau und der ist auch eine gute Wahl. Tatsächlich spielt diese Zutat aber hier eine untergeordnete Rolle, deswegen tun es auch einfachere Varianten.
Anders sieht es wie gesagt beim Gin aus. Der darf nicht zu trocken, zu ernst sein. Ein klassischer London Dry Gin bringt mit starken Wacholdernoten fast schon einen Fehlton in diesen ansonsten sehr fruchtigen Drink. Wir setzten daher meist auf ausnehmend fruchtige Gins. Als perfekte Wahl stellte sich im Test aber der Brockmans Gin heraus. Mit Blaubeeren und Brombeeren als Botanicals ist der urgewaltig-fruchtig, bis an den Punkt, an dem sich viele fragen: Ist das noch Gin? Für diesen Drink aber ist er perfekt. Gilt übrigens auch für den sehr ananaslastigen Big Kahuna Gin, der die Tropenpower des Ananassafts nochmal deutlich potenziert. Ach ja, Ananassaft: Nehmt, wenn irgendwie möglich, frischen aus der eigenen Saftpresse. Alles andere macht keinen Spaß.
Die Zutaten für den Singapore Sling kaufen
- Brockmans Gin*
- Bénédictine D.O.M.*
- Cointreau*
- Angostura Bitters*
- Hurricane-Gläser*
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Die Bilder für diesen Artikel wurden teilweise mit Hilfe von KI erstellt.