Manhattan | Cocktail-Rezept für den Whiskey-Klassiker

TechnikGerührt

Zeit3 Minuten

Drinks1

“Wenn du keine Manhattans magst, hast du nur noch nie einen guten getrunken.” Diesen Satz kennt jeder von uns. Vielleicht nicht mit Manhattan-Cocktails, sondern mit anderen Drinks, mit Musikrichtungen oder Kuchen mit Blumenkohl. Jedenfalls hörten wir diesen Satz  wissentlich zuletzt im Jahr 2017, als wir einen angekündigten Artikel zu diesem ach so simplen Drink absagen mussten, weil wir einfach keine Variante zusammengerührt bekamen, die uns auch nur im Ansatz geschmeckt hätte. In Bars liefen die Verkostungen etwas besser, aber nicht so, dass wir es geschafft hätten, den Drink ins Herz zu schließen.

Fünf Jahre später sieht die Welt komplett anders aus. Wir wissen guten American Whiskey, guten Bourbon und guten Rye absolut zu schätzen und wir lieben(!) süßen italienischen Wermut fast so sehr wie trockenen französischen. Deswegen sind wir im Jahr 2022 auch deutlich offener für eher klassische Manhattans – haben aber unsere Anfänge längst nicht vergessen. Wenn ihr also wissen wollt, was alle an diesem Drink finden, auch wenn das folgende Rezept so gar nichts für für euch ist: weiterlesen lohnt sich.

Manhattan Cocktail-Rezept

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit

Zeit3 Minuten

Der Manhattan ist ein klassischer Whiskey-Cocktail, der aus American Whiskey, süßem Wermut und Angostura Bitters zubereitet wird. Dieses Rezept, gerührt und nicht geschüttelt, wird in einer vorgekühlten Coupette serviert und klassisch mit einer Maraschino-Kirsche garniert. Der Manhattan bietet eine tiefe, komplexe Mischung aus süßen und bitteren Aromen, die ihn zu einem zeitlosen Favoriten in Bars weltweit machen.

Freimeisterkollektiv Straight Rye Whiskey im Manhattan Cocktail.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Rye Whiskey
  • 3 cl Roter Wermut
  • 2 Spritzer Angostura Bitters

Für die Garnitur

  • 1 oder 3 Cocktailkirschen
  • 1 Orangenzeste, alternativ

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in eine vorgekühlte Coupette abseihen.

  • 2

    Mit einer Maraschino-Kirsche garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Manhattan Cocktail

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum genau dieses Rezept für den Manhattan?

Der Manhattan ist einer der bekanntesten und je nach der Geschichte, die man glauben will, auch einer der ältesten Cocktails überhaupt – nur folgerichtig ist das Internet dann auch voll von Artikeln, die das Thema bis zu den Umfängen einer Doktorarbeit hin auswälzen. Die geschätzten Kollegen von bar-vademecum arbeiten etwa seine gesamte Historie und die gängigsten Mythen über seine Herkunft auf, untersuchen außerdem anhand von alten Dokumenten und Büchern, wie sich der Drink in über 100 Jahren verändert hat; vom Mischverhältnis bis zur Bitters-Auswahl. Am Ende landet man immer irgendwie beim groben 2:1-Verhältnis, dass die meisten dann irgendwann auch zu schätzen wissen und in einer Bar auch grob erwarten.

Falls euch das zu heftig-schnapsig-wild ist, hier unser Geheimtipp: Mixt euren Manhattan mit 2 Barlöffeln Maraschino-Kirschen-Flüssigkeit. Das verleiht ihm nicht nur Süße, sondern auch eine fruchtige Fülle, die deutlich Druck rausnimmt. Apropos Druck rausnehmen: auch beim Mischverhältnis kann man ruhig mal gleiche Teile Wermut und Whiskey wagen. Dazu dann noch Orange Bitters statt Angostura und ihr habt einen zugegeben süßeren, aber auch gefälligeren, weniger kantigen Drink. Hat, zugegeben, nicht mehr ganz so viel mit einem Original-Manhattan zu tun, schmeckt uns aber nach wie vor Bombe.

American Whiskey und Wermut

Einen Manhattan rührt man mit American Whiskey – und das sagen wir jetzt, ohne euch irgendwelche Regeln aufdrücken zu wollen. Klar funktionieren auch japanische Kollegen und Irish Whiskey oder Scotch (damit wird der Manhattan zum Rob Roy) hervorragend. Aber der Klassiker sind Rye und Bourbon und unserer Erfahrung und unserem Geschmack nach funktionieren diese durch die gewisse Süße und die Vanille- und Karamell-Noten auch am besten. Ein großartiger Bourbon dafür, der nicht sofort den Geldbeutel sprengt, ist der Buffalo Trace. Mit dem George Remus Bourbon wird die Sache eine deutliche Spur komplexer. Und falls ihr auf Rye Whiskey steht, ist das komplette Portfolio des Stork Club empfehlenswert, aber auch der Freimeisterkollektiv Straight Rye oder ein Knob Creek Rye machen eine tolle Figur.

Beim Wermut mögen wir in diesem Drink – wie zugegeben so oft – die Klassiker: Carpano Antica Formula, Mancino Rosso und Cocchi Vermouth di Torino – alle drei sind angenehm süß, bleiben dabei aber komplex, sanft bitter und kräftig und besitzen merkliche aber nicht überschwängliche Bitternoten.

Die richtigen Kirschen für den Manhattan

Cocktail-Kirschen gehören zu der Sparte Cocktail-Deko, die gegessen wird – alleine das macht ihre Qualität spielentscheidend. Aber Kirschen im Drink haben wie kein anderes Garnish – vom Cocktail-Schirmchen einmal abgesehen – einen unglaublich schlechten Ruf weg. Das liegt wohl vor allem an den hellroten Plastik-Kirschen, die wir in den letzten 20 Jahren immer wieder aus unserem Whiskey Sour fischen mussten. Aber richtig, richtig gute, eingelegte Kirschen machen diesen Drink um so vieles besser; wer auf einen halbwegs stilvollen und leckeren Drink wert legt, hat ergo die Wahl zwischen Amarena-Kirschen, original Maraschino-Kirschen und Griottines. Eingelegte Amarena-Kirschen sind ganz okay, günstig und überall zu haben. Original-Maraschinos sind intensiv, dunkel, schmackhaft und haben so einen leichten Marzipan-Touch, sind aber deutlich teurer. Unsere erste Wahl für den Manhattan sind sie trotzdem. Griottines sind Sauerkirschen und nochmal teurer. In vielen Drinks sind sie allererste Wahl, beim Manhattan ist die Säure aber nicht ganz unser Fall.

Die Einkaufsliste für den Manhattan Cocktail

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