- 6 cl Bourbon Whiskey
- 3 cl frischer Zitronensaft
- 3 cl Zuckersirup
- Optional: 1 großer Blob Eiweiß
Bourbon Whiskey, Zitronensaft, Zuckersirup und Eiweiß mit Eiswürfeln in einen Shaker geben und kräftig shaken. In einen Tumbler mit frischen Eiswürfeln abseihen. Mit einer Zitronenzeste garnieren.
- Buffalo Trace Bourbon*
- Alternativ: Wild Turkey 101 Rye Whiskey*
- Old Fashioned-Glas aus dem Aufmacherbild*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Zubereitung
- Bourbon Whiskey, Zitronensaft, Zuckersirup und Eiweiß mit Eiswürfeln in einen Shaker geben und kräftig shaken.
- In einen Tumbler mit frischen Eiswürfeln abseihen.
- Mit einer Zitronenzeste garnieren.
Nicht dein Drink? Probier einen anderen:
Was ist das eigentlich – Whiskey Sour?
Der Whiskey Sour ist sowas wie der saure Bruder des Old Fashioned – beide entstanden um dieselbe Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und wurden ursprünglich wohl nur erfunden, um damit schlechten Schnaps zu kaschieren. Der Whiskey Sour ist der Frontmann für eine ganze Reihe von Cocktails, die alle nach demselben Muster aufgebaut sind: Schnaps, Zitronensaft, Zuckersirup – die Zutaten für die sogenannten Sours, die eine der wichtigsten Cocktail-Kategorien überhaupt darstellen.
Im Prinzip sind alle Sours auf diesem simplen Zutaten-Dreiklang so aufgebaut. Egal ob man nun auf einen Tequila Sour (sprich: eine Margarita), einen Wodka Sour oder einen Rum Sour (sprich: einen Daiquiri) schaut. Klar gibt’s da Sonderfälle wie eben die Margarita, wo die Zuckerquelle kein simpler Sirup ist, sondern Triple Sec – wenn das der Fall ist, spricht man von einem New Orleans Sour. Viel wichtiger als die exakte Verortung ist für einen Whiskey Sour aber das Mischverhältnis.
Schaut man durch das Internet, findet man an jeder Ecke das “perfekte” Mischverhältnis für den “perfekten” Sour, die flüssige Weltformel quasi. Sie lautet wahlweise 6:3:1 (Schnaps, Zitrus, Zucker), 2:1:1 oder 6:2,25:2,25 – und das kann man alles machen. Falls ihr unserem persönlichen Geschmack vertraut, setzt auf 6:3:1,5 – falls ihr den Durchschnittsgast glücklich machen möchtet, greift zu 2:1:1, wie auch unser Rezept oben austariert ist.
Moment, Eiweiß?
Kam für einige von euch jetzt sicher unerwartet, aber ja: wir stehen auf Eiweiß im Whiskey Sour. Diese Sour-Variante nennt man einen Boston Sour und sie gibt dem Drink eine vollmundigere Konsistenz – das Ergebnis ist ein Whiskey Sour vom anderen Stern. Gelegentlich hört man hier Beschwerden über einen muffigen Eiweiß-Geruch, dagegen helfen richtig frische Eier und ein Spritzer mit der Zitronenzeste. Auch gesundheitlich ist frisches Eiweiß für gesunde Menschen kein Problem, die antibakterielle Wirkung von Alkohol hilft bei Gammel-Eiern jedoch wenig. Ergo: kauft die Dinger frisch und bio, dann gibt’s da wenig Bedenken.
Falls jemand nun wirklich so gar keinen Bock auf rohes Eiweiß hat, ist das aber kein großes Problem: Die Schaumkrone lässt sich auch mit Eiweißpulver, Aquafaba (Kichererbsenwasser aus der Dose) oder diversen Algen-Produkten zum aufschäumen problemlos hinkriegen.
Welcher Whisky oder Whiskey für den Whiskey Sour?
Ein Whiskey Sour schreibt sich mit “e”, weil man ihn normalerweise mit Bourbon Whiskey macht. Aber wie so oft macht die Spirituose einen Gutteil des Geschmacks aus. Heißt: Selbst, wenn eure Geschmacksnerven absolut untrainiert sind, werdet ihr herausschmecken, ob ihr einen Whiskey Sour mit einem feinen Edelspirit oder dem 7,99-Euro-Whisky vom Aldi gemixt habt. Gut, das schmeckt jeder raus – ein Tropfen davon vergiftet 10.000 Liter Grundwasser. Aber ihr wisst, was ich meine.
Wichtig für den Whiskey Sour ist also, dass ihr einen Whisky nehmt, der euch auch wirklich schmeckt – einen, den ihr mögt. Haben wir in einer früheren Version dieses Artikels noch ganz klar Bourbon und Scotch Whisky propagiert, setzen wir jetzt auf … ja, immer noch Bourbon, aber auch Rye Whiskey. Der hat Power und Kante und bringt trotzdem diese schöne Grundsüße und etwas mehr Kante mit – eine tolle Kombi für alle, die’s etwas wilder mögen. Wer auf Nummer sicher gehen will, bleibt beim Bourbon.
Zitronensaft und Zuckersirup
Frischer Zitronensaft schmeckt immer besser – auch wenn das Glaszeugs noch so oft “Supernatürlich” draufstehen hat. Da gibt’s gar keine Diskussion. Bei Zuckersirup setzt ihr auf eine 2:1-Variante mit einem Teil Wasser, sprich “Simple Syrup”, wie man diese Variante auch nennt. Falls ihr gekauften Sirup benutzt: Ja, ganz normaler Rohrzuckersirup hat normalerweise genau dieses Verhältnis.
Die Details: Eis und Glas
Einen Whiskey Sour mixt man im Shaker mit viel Eis, bis der Shaker außen richtig kalt ist, anschließend gießt man den Drink in einen Tumbler, in dem am besten ein großer Eisbatzen wartet. Natürlich gehen auch normale Eiswürfel, aber große Eiswürfel halten einfach länger und verwässern den Drink weniger. Als Garnitur ist eine Zitruszeste zu empfehlen – aller Frucht-Unfug versaut diesen Drink unserer Ansicht nach. Wobei wir euch eure Kirsche echt nicht madig machen wollen, wenn ihr die gut findet, aber dann bitte eine tiefrote, echte Maraschino-Kirsche.
Übrigens: Wenn man euch in einer Bar den Whiskey Sour tatsächlich mal ohne Eis in einer Coupette servieren sollte, ist das kein Fehler, sondern einfach nur die noch klassischere Variante. Aber keine Panik: Wo das Usus ist, wird man meistens vorher gefragt, wie man seinen Cocktail denn gerne hätte.
Die Einkaufsliste
- Buffalo Trace Bourbon*
- Alternativ: Wild Turkey 101 Rye Whiskey*
- Old Fashioned-Glas aus dem Aufmacherbild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
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Zuletzt überarbeitet am
Hallo,
Zunächst mal toller Artikel. Ein Whiskey Sour ist eigentlich so simpel, aber man kann halt so unendlich viel falsch machen, weil alles auch in einer gewissen Weise Geschmackssache ist. Nichts ist schlimmer als jemandem einen Sour zu machen, der vorher noch nie einen hatte.
Eine Frage hätte ich dennoch:
Habt ihr bei eurem Test auch mal Canadian Whiskey probiert? Ich persönlich mag den CC 12 sehr, weil er mit seiner milden süße eine leichte leckere Verbindung mit der Säure bringt. Das finde ich auch vor allem für einen Continental sehr gut, wenn er einfach nicht zu stark sein soll.
Beste Grüße und weiter so
Martin
P.S. Bitte schreibt mal einen Artikel zu Belsazar Vermouth!
Moin Martin,
danke für das Lob und “Nichts ist schlimmer als jemandem einen Sour zu machen, der vorher noch nie einen hatte.” – Wahnsinnssatz, klauen wir bei Gelegenheit 🙂
Was deine Frage angeht: Leider nicht. Canadian Whiskey ist auf unserer persönlichen Spirituosen-Landkarte ein schwarzer Fleck. Ergo Danke für deinen Tipp mit dem CC 12, aber erhellendes beisteuern können wir in dem Feld leider (noch) nicht.
Zum P.S.: Einem bestimmten? Ich habe bisher mit dem Dry und dem White gearbeitet und war recht zufrieden soweit, die ausführlichen Testreihen hatten sich aber noch nicht ergeben. Aber hast Recht, wird Zeit.
LG
Johann
Hallo Johann,
Nutzungsrechte für den Satz sind hiermit gerne übertragen 😉
Ich nutze alle 4 Varianten von dem Belsazar (Riesling Edition jetzt mal außen vor) und finde sie alle sehr gut. Ich finde den Dry sehr lecker im Martini mit einem Tanqueray No. 10.
Aber der White sticht für mich nochmal etwas raus, weil er ein feines Geschmacksspecktrum abdeckt, was ich so vorher bei einem Wermut nicht kannte. Der geht Pur auf Eis und mit Tonic runter wie Butter.
Aber am Ende ist es mir egal, ich freue mich einfach über den Test.
Beste Grüße
Martin
Schöner Artikel, sehr gut geschrieben. Ich habe meinen “Lieblings-Whisky-Sour” mit dem guten alten “Bushmills 10J” gebaut. Ich weiß, irische Whiskys sind nicht “en vogue”, aber ich mag die Süße des Whiskys im Sour. Wobei ich einen guten Bourbon ebenfalls klasse finde.
Scotch passt irgendwie nicht so gut rein, finde ich. Die Aromen des Whiskys sind meist zu komplex für einen Sour. Aber das ist meine Meinung, jeder wie er es mag :-).
Danke für das Lob 🙂 Wie du’s sagst: jeder wie er mag – Scotch Sours sind natürlich ein wenig kantiger oder kriegen schnell mal einen Fehlton, da ist schon was dran. Was den Irish Whiskey angeht: der macht gerade ja ohnehin viel Boden gut und kommt langsam. Wenn ich mal die Finger an den Bushmills 10 kriege oder er beim nächsten Barbesuch rumsteht, probier ich das sehr gerne mal, danke für den Tipp!
Hallo Johann,
dein Whiskey Sour ist nun ungefähr das zehnte Rezept von cocktailbart, das ich teste. Und auch hier kann ich nur einen Haken dran machen.
Ich bin deiner Empfehlung gefolgt und habe Bulleit Rye verwendet. Passt perfekt. Weiter so. Bald muss meine Bar in einen eigenen Raum ziehen…
Hey Tobi,
danke für das Lob, geht runter wie ein guter Whiskey Sour 🙂 Und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das mit dem eigenen Raum für die Hausbar sich durchaus lohnt!
Klasse Artikel… ich habe mich lange nicht mehr näher mit Cocktails beschäftigt, mache mir halt ab und an meinen Whiskey Sour nach alter Schumanns Art und zwar im 4-2-1 (bzw. 8-4-2 🙂 Verhältnis, aber dieser Artikel macht richtig Lust es mal wieder etwas motivierter anzugehen. Danke dafür. Werd nun doch mal mit Wild Turkey und Red Label Scotch variieren.
Klasse Artikel… ich habe mich lange nicht mehr näher mit Cocktails beschäftigt, mache mir halt ab und an meinen Whiskey Sour nach alter Schumanns Art und zwar im 4-2-1 (bzw. 8-4-2 🙂 Verhältnis, aber dieser Artikel macht richtig Lust es mal wieder etwas motivierter anzugehen. Danke dafür. Werd nun doch mal mit Wild Turkey und Red Label Scotch variieren.
Was den Zuckersirup angeht, so ist eine gesättigte Lösung meiner Meinung nach die bessere Idee, da die Haltbarkeit einfach länger ist. Mein Zuckersirup im Verhältnis 3:2 übersteht bei 4°C im Kühlschrank Monate siehe https://co-cooking.de/2005/01/cocktailbar-grundlagen-zuckersirup/
Warum also mehr Wasser in den Sirup als nötig?
Hallo Ralph,
das mit der Haltbarkeit stimmt durchaus, ist aber eine Riesen-Rechnerei, wenn man andere Rezepte abmixt. Eine 2:1-Mischung wäre zwar sogar eine gängige Variante, die kommt allerdings meist dann zum Einsatz, wenn man tatsächlich volle Süße, aber wenig Flüssigkeit im Drink will. Sprich: du hast schon Recht, wir sind da aber zu bequem für. Und schlecht wird Zuckersirup bei uns eh seltenst 🙂
Toller Artikel! Ich habe mir bisher den Whiskey Sour immer mit Burbon gemixt und möchte ihn nun unbedingt einmal mit einem Rye Wiskey ausprobieren, danke!
Wenn man Giffard Eiweiss-Sirup verwendet, frage ich mich, was die optimale Menge ist. Werde wohl einmal mit 6cl Whiskey, 2-3cl Zitronensaft und 2-3cl Eiweiss-Zuckersirup herumtesten..
Wegen Deko noch ein Geheimtipp: ich hatte früher in einer populären Bar im Ausland den Wiskey Sour immer mit einer Dokoration Blue Berries bekommen (2-3 Heidelbeeren aufgespiesst in den Tumbler gehängt). Die Kombination vom Eiweiss-Schaum mit den frischen Blue Berries finde ich absolut geil und werde ich mir für meine Bar auch übernehmen!