Miami Vice Cocktail – halb Pina Colada, halb Strawberry Daiquiri
TechnikGeschüttelt
Zeit7 Minuten
Drinks1
Der Sommer 2021 ist der Sommer, in dem die 80er zurückgekehrt sind. Es hat sich in Sachen Mode schon länger angekündigt, die Hosenbünde gingen nach oben, die Tops wurden bequemer, die Jeans röhriger. Aber auch in Sachen Trinkkultur sehen wir wieder verstärkt klassischen Großraumdisco-Partydrinks, bunte Flüssigkeiten in ausladenden Hurricane-Gläsern. Der Drink der uns als Frontmann der New Fancy Wave auffiel, zugeben vor allem wegen der Optik und großteilig im Netz statt in realen Bars, ist der Miami Vice. Ein rot-weißer Mix aus einer Pina Colada und Strawberry Daiquiri.
Und während wir sonst eher sophisticated drinken, gerne alles superdry und mit Olive, konnten auch wir uns der magischen Anziehungskraft dieser Zwei-Drinks-zum-Preis-von-einem-Magie nicht entziehen. Und zugegeben: wenn man beide Cocktails mit ordentlichen Zutaten zubereitet und im Glas dann auch noch die perfekte Schichtung hinbekommt, dann hat man da ein ganzes Glas sorgloser 80s-Party stehen. Nur sollte man tatsächlich aufpassen, wie viele man davon trinkt – wir waren 0,5 cl Rum davor, uns ein weißes Sakko zu bestellen.
Die Story hinter dem Miami Vice
Falls euch der lahme Gag nichts sagt: Miami Vice ist wahrscheinlich die ultimative Krimi-Serie der 80er Jahre, sie machte den Schauspieler Don Johnson so berühmt, dass er von diesem Ruhm bis heute zehren kann. In der Serie geht es um die beiden Undercover-Cops Crockett und Tubbs, die in Miami Drogenhändlern, Waffenschmugglern und Geldwäschern hinterherjagen. Der Style der Serie und vor allem Don Johnsons weiße Anzüge mit pastellfarbenen T-Shirts prägen bis heute unsere Vorstellung der 80er (und den Großteil des Playstation-2-Games GTA Vice City, von dem die jüngeren unter euch vielleicht denken, das (brillante) Spiel hätte eure Vorstellung der 80er bestimmt).
Auch, wenn einige Quellen behaupten, der Drink wäre schon vor der Erstaustrahlung der Serie 1984 in Florida und natürlich insbesondere Miami in den Bars aufgetaucht – Belege konnten wir keine dafür finden. Genauso wenig wie eine Ursprungs-Bar oder irgendeinen Bartender, der das Ding für sich in Anspruch nehmen würde. Aber wieso auch? Pina Coladas und Strawberry Daiquiris waren damals allgegenwärtig – und sie ineinanderzuschütten ist erstmal keine große Kunst. Eigentlich. Denn aufwendig ist die sexy Nummer dann irgendwie doch.
Miami Vice Cocktail-Rezept
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit4 Minuten
Zubereitungszeit3 Minuten
Zeit7 Minuten
Der Miami Vice Cocktail kombiniert zwei klassische Cocktails in einem: eine Hälfte Piña Colada und eine Hälfte Strawberry Daiquiri. Dieser zweischichtige Drink wird erst mit den Bestandteilen des Strawberry Daiquiri geschichtet und darauf folgt die cremige Piña Colada. Er ist besonders beliebt in Urlaubsorten und ideal für heiße Sommertage, da er sowohl erfrischend als auch fruchtig ist.
Zutaten
Für die Pina Colada
- 6 cl Ungereifter Rum
- 4,5 cl Ananassaft
- 3 cl Cream of Coconut
- 1,5 cl Limettensaft
Für den Strawberry Daiquiri
- 6 cl Rum
- 2 cl Limettensaft
- 2 cl Zuckersirup
- 4 bis 5 Erdbeeren
Für die Garnitur
- 1 Erdbeere
Zubereitung
- 1
Die Zutaten jeweils in einen separaten Mixer geben (witzig, als ob jeder zwei Mixer hätte – Tipps siehe Text).
- 2
Jeweils mit einer Handvoll Eis cremig mixen.
- 3
In ein Hurricane-Glas gießen, zuerst Pina Colada, dann Strawberry Daiquiri.
- 4
Mit Erdbeerchen und Schirmchen garnieren.
Gläser & Bartools
- Hurricane-Glas
- Mixer
- Jigger
Die Einkaufsliste für den Miami Vice
- Brauchbarer Ananassaft*
- Cream of Coconut*
- Zuckersirup*
- Plantation 3 Stars Weißer Rum (milder)*
- Burke’s White Rum (kräftig)
- Ron Libertad (milder)
- Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength (Kräftiger)*
- Hurricane Cocktail-Gläser*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Warum dieses Rezept und kein anderes?
Die Grundidee, beide Drinks in einem Glas zu vereinen, setzt voraus, dass man beide in der cremigen Variante serviert, sonst kriegt man die Schichtung nicht sexy genug hin. Entsprechend mixen wir beide im Blender und in möglichst einfachen Rezepten. Die Pina Colada mögen wir generell lieber ohne Sahne – aber bei einem Drink, der eh schon über 500 Kalorien hat, sind da wahrscheinlich auch die meisten eingefleischten Sahne-Colada-Fans auf unserer Seite. Vor allem würde das fettige Zeug die irre Frische dieses bunten Monster-Slushies kaputtmachen.
Aber apropos 500 Kalorien: Klar könnt ihr das Rezept auch halbieren und ein kleineres Glas benutzen. Wir fühlen uns sogar verpflichtet, genau das zu empfehlen, denn die 12 cl Rum in diesem Drink merkt man erst, wenn es zu spät ist. Ist ein bisschen wie Fondue essen. Und weil man auch beim Fondue seltenst nur ein Gemüse oder Fleisch ins siedende Öl tunkt, nutzen wir auch gerne zwei verschiedene Rums für die Bestandteile des Miami Vice, wie uns der Kollege von Cocktailchemistry das empfohlen hat. Aber bei diesem Drink sind tatsächlich weniger die Zutaten als vielmehr die Zubereitung der Stolperstein.
Über die richtige Zubereitung des Miami Vice oder: wer hat bitte zwei Mixer, ihr Deppen?
Die Vorstellung, dass Menschen zwei Mixer zu Hause hätten, in denen sie jeweils eine Pina Colada und einen Strawberry Daiquiri mixen könnten, ist mindestens lustig, eher aber weltfremd. Wir benutzten in unserem Fall einen Mixer (steht normalerweise in der Bar) und den Thermomix aus der Küche, weil wir’s halt können. Allen anderen helfen die folgenden Workarounds:
- Wenn ihr gar keinen Mixer habt, tut’s auch der Zauberstab – das ist vielleicht sogar die einfachste Variante. Jeweils die Zutaten mit einer Handvoll Crushed Ice (unser Pürierstab sieht bei Würfeleis kein Land) in einen hohen Becher. Pina Colada cremig mixen, dann die Strawberry Colada. Wenn ihr den Pürierstab ordentlich ausklopft, müsst ihr rein theoretisch nicht einmal zwischenspülen.
- Wer nur einen Mixer hat, mixt zuerst die Pina Colada, gießt sie in das Hurricane-Glas und stellt es in den Froster. Zwischenspülen, Erdbeer-Daiquiri mixen und obenauf ins Hurricane-Glas gießen und genießen. Auch hier ist das Zwischenspülen ehrlich gesagt optional – solange ihr nicht zu wenige Erdbeeren in den Daiquiri gebt, leidet die Farbe nicht und wenn ihr aus dem kleinen Rest Pina Colada Kokos und Ananas rausschmeckt, waren eure Erdbeeren nicht reif genug.
Den Miami Vice richtig schichten
Klassisch gießt man den Erdbeer-Daiquri auf die Pina Colada und erhält so einen horizontal geschichteten Drink. Das sieht schon ziemlich cool aus, aber noch aufregender wird die Nummer halt mit einem vertikal geschichteten Cocktail. Alle Gäste fragen sich, wie man das gemacht hat und man bekommt einfacher beide Drinks gleichzeitig in den Strohhalm für den maximalen geschmacklichen Show-Effekt.
Um das hinzukriegen, stellt man ein großes Küchenmesser ins Glas und gießt beide Cocktails möglichst synchron ins Glas. Dafür braucht man allerdings drei Hände – glaubt’s uns, wir haben’s mit zwei Händen allein versucht und es war schon schön, aber nicht dasselbe. Weil der Miami Vice aber eh eine Riesensauerei macht mit all dem Ananas-Entsaften, Erdbeeren schnippeln und pürieren, solltet ihr von dem Teil eh am besten sechs auf einmal mixen und gute Freunde einladen. Die können euch dann das Messer halten – und beim Küche aufräumen helfen.
Die richtigen Zutaten für den Miami Vice
Was die Zutaten angeht, ist der Miami Vice Cocktail wie bereits erwähnt unfassbar unkompliziert: Limettensaft bitte wie immer frisch. Ananassaft am besten auch, aber den gibt’s nur mit Entsafter. Als Alternative tut’s der Hitchcock Pineapple oder der Granini Selection Ananas. Erdbeeren? Am liebsten freilich frisch und aus der Nähe, aber wenn das nicht geht, sind gefrorene Erdbeeren total okay. Weil die oft säuerlicher sind, könnt ihr dann aber gerne so um die 0,5 cl bis 1 cl Limettensaft wegrechnen. Cream of Coconut? Die Marke ist da vergleichsweise egal, wichtig ist, dass ihr wirklich Cream of Coconut nehmt – die hat die richtige Mischung aus Kokos-Power und Süße, die ihr mit Kokosmilch oder noch schlimmer Sirup so nicht hinbekommt.
Bleibt der Rum. Und wir sind Freunde der Idee des Cocktail Chemist, da einen ungereiften und einen gereiften Rum einzusetzen, um ein wenig Varianz reinzubekommen. Auch wenn wir ehrlicherweise zugeben müssen, dass egal ist, in welchem der beiden Einzel-Drinks ihr welchen Rum benutzt. Für einen angenehmen, frischen, guten Drink setzen wir auf Plantations 3 Stars als weißen Rum und auf den gereiften mexikanischen Ron Libertad, der bringt ein paar Rhum Agricole-Vibes mit rein, ohne alles zu überlagern. Für ein Funky Moster von Miami Vice setzen wir auf Compagnie des Indes Navy Strength als gereiften und auf Burke’s White Blended Rum als weißen Rum. Wenn ihr mit den beiden Overproof Rums aber das volle Rezept ausmixt, hat der Drink das Alkoholvolumen drei normaler Cocktails. Wer das gemütlich genießen will, bevor der Miami Vice zur Suppe wird, der sollte den Drink mit vielen guten Freunden auf viele, handliche Gläser aufteilen. Sonst macht ihr euch noch die weißen Sakkos schmutzig.
Die Einkaufsliste für den Miami Vice
- Brauchbarer Ananassaft*
- Cream of Coconut*
- Zuckersirup*
- Plantation 3 Stars Weißer Rum (milder)*
- Burke’s White Rum (kräftig)
- Ron Libertad (milder)
- Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength (Kräftiger)*
- Hurricane Cocktail-Gläser*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)