Morning Melancholia | Cognac Sour mit Chartreuse & Orgeat

TechnikGeschüttelt

Zeit3 Minuten

Drinks1

Durchgemachte Partynächte werden seltener – die Pandemie, das Alter, dieses immer stärker nagende Gefühl von “Du musst in X Stunden was machen”. Irgendwann kommt dieser Punkt, an dem man Sonnenaufgänge öfter zu Beginn als zum Ende des Tages sieht. Umso rarer diese Momente werden, in denen man zwischen müde und wach angetrunken ins dämmrige Nichts glotzt, umso schöner werden sie. Umso mehr weiß man diese Schwermütigkeit des Morgengrauens, diesen Prima-Lux-Weltschmerz zu schätzen. Man will ihn hinauszögern, länger genießen – mit einem letzten Drink.

Aber was trinke ich, wenn ich um 5.30 Uhr morgens feststelle, dass ich der letzte auf der Party bin? Wenn alle anderen heimgefahren sind oder schlafen? Gut, einer sitzt vielleicht noch an der Bar und versucht meinem Monolog zu folgen, aus Höflichkeit. Aber eigentlich pennt der Sack auch schon. Was also soll dieses Nicht-mehr-Night-Cap werden, dass ich mir jetzt zusammenrühre? Nichts von der Stange bitte, ich wünsche mir ein liquides Best of dieser wunderbaren Nacht. Mal sehen, wir brauchen …

  • … Cognac. Denn Cognac ist Freiheit & Unabhängigkeit in einer Welt, die GinsRums und Whiskeys liebt oder Vodkas hinterherhechelt. Cognac ist aber auch strikt, ist abgrundtief nerdige Regelhörigkeit. Gute Basis, machen wir.
  • … Chartreuse. Weil Chartreuse. Brudi, wenn du Trouble mit Chartreuse hast, hast du Trouble mit mir.
  • … Orgeat. Wegen all des rechtschaffenen Aufrisses, der um den richtigen gemacht wird.
  • … Limette, keine Zitrone. Weil Cognac auch Funk ist. Und Chartreuse sowieso.

Fertig ist der Drink, den sich der Autor dieser Zeilen vor Kurzem in nicht ganz genau dieser, aber einer sehr ähnlichen Situation gemixt hat. Er hat mir herausragend gut gefallen, also habe ich die Zutaten notiert – und den Cocktail nüchtern nochmal nachgemixt. Was soll ich sagen? War immer noch irre schön, der  …

Morning Melancholia

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit3 Minuten

Der Morning Melancholia Cocktail kombiniert die tiefen Aromen von Cognac mit der süßen Fruchtigkeit von roten Beeren und einem Hauch Säure durch Zitronensaft. Die Zugabe von Honigwasser sorgt für eine sanfte Süße, die das Getränk rund und angenehm macht. Ein Cocktail, der zugleich erfrischend und komplex ist.

Ein Morning Melancholia Cocktail mit Cognac, Chartreuse, Orgeat und Limettensaft.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Cognac
  • 2,25 cl Chartreuse grün
  • 3 cl Limettensaft
  • 2,25 cl Orgeat

Für die Garnitur

  • 1 Zweig MInze

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf viel Eis kräftig shaken.

  • 2

    In einen Tumbler auf frisches Eis abseihen.

  • 3

    Mit Minze garnieren.

  • 4

    Trinken.

Gläser & Bartools

Die Einkaufsliste für den Morning Melancholia

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die richtigen Zutaten für den Morning Melancholia

Wer nach dieser eher kurzen Cocktail-Historie – “Johann war zu lange auf” – jetzt wenigstens ausführlichste Zutaten-Fachsimpeleien erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. Chartreuse? Ist nicht verhandelbar. Freilich könnte man auch einen anderen Kräuterlikör verwenden, und wahrscheinlich kämen dabei viele gute Drinks heraus, aber eben einfach nicht dieselben. Orgeat? Meneau ist hier einfach der Benchmark. Wer eine andere Marke verwendet – Giffard ist jetzt auch nicht unbedingt schlecht – dem empfehlen wir, die Menge auf 1,5 cl runterzudrehen, sonst wird’s zu marzipanig. Und der Limettensaft? Klassisch nimmt man zum Sidecar, dem originalen Cognac Sour, Zitrone – weil beides vom selben Kontinent stammt und meistens auch besser harmoniert. Aber wie gesagt: Cognac ist Funk. Und Funk spielt man auf der Limette.

Damit sich das auch in eurem Morning Melancholia widerspiegelt, braucht ihr einen ausnehmend fruchtigen Vertreter, der im besten Fall noch ein paar Aromen von tropischen Früchten mitbringt. Wir mixen das Original mit Cognac Park VSOP, der Aromen von Banane und Pfirsich verströmt und sind damit irre happy. Ein nüchterner Gegencheck mit dem etwas weiter verbreiteten Pierre Ferrand 10 Generations mit seinen Anleihen von Tabak und Dörrobst funktioniert ebenfalls hervorragend. Probiert doch einfach mal euren Lieblings-Weinbrand im Morning Melancholia und sagt uns, wie’s gelaufen ist. Wir warten derweil auf den Sonnenaufgang.

Die Einkaufsliste für den Morning Melancholia

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