Negroni Bianco – oder doch einfach White Negroni?

TechnikGerührt

Zeit2 Minuten

Drinks1

Für den Negroni Bianco – oder auch Negroni Blanco (ich versteh’ nur spanisch!) oder White Negroni – gibt es kein feststehendes Rezept. Er ist mehr ein Konzept oder vielleicht sogar noch eine Stufe darunter vielleicht sogar bloß eine Idee: einen Drink wie den Negroni mixen, nach einem ähnlichen Template, mit einer ähnlichen Aromatik, aber halt nicht in tiefrot sondern hochzeitlichem Weiß. Es ist eine durchaus schöne Idee – schließlich gibt es Bitterliköre und Wermut auch in heller Optik und Gin ist eh transparent. Sollte doch ganz einfach sein, oder? Denkste. Denn ähnlich wie beim richtigen Negroni schütteten im letzten Jahrzehnt viele Menschen einfach wahllos Wacholderbrand, aufgespriteten Brand und klare Bitterliköre zu gleichen Teilen ineinander und dachten, sie hätten die bittere Weisheit mit Löffeln gerührt.

Gut, teilweise hatten sie Recht, da kamen ein paar wunderbar-simple, erstaunlich gute Drinks bei raus. Unser ganz persönliches Problem: alles, was uns in der Cocktail-Subkategorie “Weißer Negroni” gefällt, hat für uns nicht dieses aperitivotastische italienische Lebensgefühl, dass wir selbst in der bitteren roten Suppe namens Negroni erst für uns entdecken mussten. Die Crux: trockener und sogar der deutlich süßere weiße Wermut haben freilich eine ganz andere Aromatik als die fruchtigeren roten Varianten – und bei Bitterlikören ist eh jeder für sich so einzigartig, dass selbst bei gleicher Färbung und ähnlicher Aromatik nur bedingt Austauschbarkeit gegeben ist. Soviel zum Problem, unsere Lösung dafür ist denkbar simpel: wir zeigen euch einfach den Negroni Bianco den wir gerne mixen. Freilich inspiriert von diversen anderen weißen Varianten des italienischen Aperitif-Cocktails.

Negroni Bianco

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Negroni Bianco ist eine helle Variante des klassischen Negroni, bei der Gin, Suze (ein französischer Enzian-Likör) und Quinquina Blanc verwendet werden. Diese Mischung ergibt einen bitter-kräutrigen Aperitif, der leicht und erfrischend ist, aber dennoch die typische Negroni-Intensität beibehält. Garniert wird er mit einer Orangenzeste oder einem Stück Orange. Perfekt für Liebhaber klassischer Bitter-Cocktails mit einem modernen Twist.

Ein Negroni Bianco aus Suze, weißem Quinquina und Gin.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 5 cl Dry Gin
  • 2,5 cl Suze
  • 2,5 cl Quinquina Blanc

Für die Garnitur

  • 1 Orangenzeste

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis kräftig rühren.

  • 2

    In einen Tumbler auf frisches Eis abgießen.

  • 3

    Mit einer Orangenzeste oder einem Stück Orange garnieren.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Negroni Bianco

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Tja, noch mehr als sonst ist das eine sehr persönliche Entscheidung. Wir mögen ihn halt so. Irgendwann mal folgten wir der Empfehlung der Mixology, den weißen Negroni doch mit Suze zu mixen und blieben drauf hängen. Ja, der französische Enzian-Likör ist gelb (und sogar extra noch gefärbt), aber im Vergleich zu einem roten Negroni geht das Ding immer noch als weiß durch. So oder so gefällt uns die bitter-kräutrige Alpenaromatik ausnehmend gut und in Kombination mit einem guten Quinquina – einer Art Wermut, der durch Chinarinde statt Wermut verbittert wird – bekommt er für unseren Gaumen eine Aromatik, die uns durchaus an einen Aperitivo-Abend in der Toskana denken lässt. Auch, wenn wir mit dem Zutatenmix eher die französische Mittelmeerküste entlangpaddeln.

Die richtigen Zutaten für den Negroni Bianco

Nochmal, das ist unsere Version dieses Drinks, “richtige” Zutaten ist ergo schon ein bisschen groß gekotzt. Es sind die richtigen Zutaten für uns. Gut, sind es immer, aber in dem Wilden Westen, der der weiße Negroni nun mal ist, möchten wir es noch einmal gesondert betonen. Genug entschuldigt, nun wird getrunken. Als erstes: Gin. Dry, wacholdrig, aber nicht zu aufdringlich klassisch-britisch. Tanqueray No. 10 oder ein Botanist machen sich in diesem Cocktail sehr gut. Komplizierter wird’s beim Quinquina – wir greifen fast ausschließlich zu L.N. Mattei Cap Corse von Korsika, weil Quinquina in unseren Breitengraden auch nicht gerade übertrieben gut verfügbar ist. Lillet Blanc ist übrigens kein Quinquina (mehr), ihm fehlen für unser Dafürhalten außerdem die Bitternoten. Wer nicht unserem Link folgt, sondern anderweitig Mattei kauft: wir nehmen den mit dem weißen Deckel – der mit dem roten Deckel ist süßer. Alternativ tut’s ein weißer Wermut (kein trockener), dann würden wir aber zu einem halben cl mehr Likör greifen.

Hach, der Likör. Wer sich auf unsere Suze-Empfehlung verlässt, dem empfehlen wir den 15%-igen, der 20%ige ist kräftiger und gefühlt auch bitterer, vor allem aber Enzian-lastiger. Muss man mögen. Ihr könnt diesen Artikel nicht ernst nehmen ohne authentisch-italienische Empfehlung? Na gut, Bianco-Negronis mit Luxardo Bitter Bianco sind auch super, die Masterminds hinter Luxardo Maraschino haben schon was drauf. Wir bleiben trotzdem beim Suze.

Die Einkaufsliste für den Negroni Bianco

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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