Turnbuckle – Tiki-Cocktail-Rezept mit Rum & Cynar
TechnikGeschüttelt
Zeit4 Minuten
Drinks1
Kaffee-Liebhaber sprechen gerne von der “Dritten Welle”, wenn sie mit viel Liebe und Sorgfalt ihren perfekt gerösteten Single Estate-Brasilianer in die handgefalteten Filter gießen, um das Maximum aus etwas so banal wirkendem wie Filterkaffee herauszuholen. Das klingt albern und es sieht auch albern aus. Die Sache ist die: aus diesem nerdigen Getue entsteht halt auch tatsächlich der beste denkbare Filterkaffee, nicht mit der Brühe aus dem Großraumbüro vergleichbar. Warum erzähle ich euch das?
Weil auch der Welt der Tiki-Cocktails eine Entwicklung in Wellen nachgesagt wird. Was in einer Welt aus tropischen Drinks, die immer mit Meer, Strand und schein-polynesischer Kultur gespielt hat (was nochmal ganz eigene Probleme hervorbringt) dann sogar nochmal ein wenig mehr Sinne ergibt als bei braunem Wasser, das wach macht. Denkt man tropische Cocktails dann eben in Wellen, dann befinden wir uns gerade irgendwo zwischen drei und vier.
Die erste Welle war in den 1930ern, in der musste irgendwie der übriggebliebene Schmuggel-Rum aus der Prohibitionszeit weg, die zweite kam in den 90ern, in der ging es im Wesentlichen um Hawaii-Hemden. Die dritte Welle stand für die Wiederentdeckung der Original-Rezepte der ersten Welle und die Rückbesinnung auf gute Zutaten. Jetzt und heute sind die Bartender dieses Stils zunehmend auf dem Weg, die Kategorie weiterzudenken und zu erweitern. Eine der wichtigsten Zutaten dabei: Amaros, Bitterliköre. So auch beim Turnbuckle.
Die Story hinter dem Turnbuckle
Genau diesen Weg geht die Bartenderin Jen Akin mit ihrem Turnbuckle. Ein tropischer Cocktail, der vergleichsweise simpel daherkommt und prinzipiell dem Template eines Mai Tai folgt. Der Gag ist der Cynar – ein italienischer Amaro, sprich Bitterlikör aus Artischocken. Ja, klingt eklig, wir hassen diese angeblich essbaren Sukkulenten auch. Aber Cynar ist echt richtig gutes Zeug – und die bittersüße Kräutrigkeit verleiht diesem Rum-lastigen Drink etwas unglaublich tiefes und besonderes, dass wunderbar mit allen anderen Zutaten verschmilzt – allen voran dem Rum.
Turnbuckle
TechnikGeschüttelt
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit2 Minuten
Zeit4 Minuten
Der Turnbuckle ist ein tiefgründiger Tiki-Cocktail, der eine faszinierende Mischung aus Cynar, Overproof Jamaica Rum, Zitronensaft, Passionsfrucht-Sirup und Orgeat bietet. Er wird auf Crushed Ice geschüttelt und ohne Abseihen in einen Tumbler serviert, womit er eine erfrischende und komplexe Geschmacksvielfalt präsentiert. Dieser Drink ist ein Beispiel für moderne Cocktailkunst, die traditionelle Elemente mit innovativen Zutaten vereint.
Zutaten
Für den Cocktail
- 3 cl Cynar
- 2,25 cl Overproof Jamaica Rum
- 2,25 cl Zitronensaft
- 1,5 cl Passionsfrucht-Sirup, alternativ 1/2 Passionsfrucht + 0,5 cl Zuckersirup
- 0,75 cl Orgeat
Für die Garnitur
- 1/2 Passionsfrucht
- 1 Zweig Minze
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten zusammen auf Crushed Ice shaken.
- 2
Ohne abzuseihen in einen Tumbler gießen.
- 3
Falls nötig mit Crushed Ice toppen.
- 4
Mit Liebe dekorieren.
- 5
Trinken.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Turnbuckle
- Compagnie des Indes Jamaica Overproof*
- Alternativ: Smith & Cross Rum*
- Cynar*
- Meneau Orgeat
- Glas aus dem Aufmacher-Bild*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Die richtigen Zutaten für den Turnbuckle Cocktail
Wer einen perfekten Turnbuckle mixen will, kommt um ein paar feste Eckpunkte nicht herum. Cynar etwa ist gesetzt. Klar kann man mit einem anderen Amaro auch einen ähnlich guten Drink mixen, aber wie bei den meisten italienischen Bitterlikören ist auch dieser im Geschmack ziemlich einzigartig. So sehr, dass ein Turnbuckle ohne Cynar tatsächlich schon zum Twist wird. Der Zitronensaft sollte frisch sein und obwohl man bei tropischen Drinks sonst eher zur Limette greift, passt die Zitrone mit ihrer nicht ganz so spitzen Säure hier einfach besser zum Cynar.
Orgeat von Giffard ist total in Ordnung, “Mandelsirup” ist viel zu marzipanig und erschlägt alles, Orgeat von Meneau ist der unerreichte qualitative Gipfel und schlägt alles andere. Immer. Was den Passionsfrucht-Sirup angeht: den im Original verwendeten von BG Reynolds finden wir hierzulande nicht – und alles was wir an Passionsfrucht- oder Maracuja-Sirup auftun ist mit “eher künstlich im Geschmack” noch recht freundlich umschrieben. Wir greifen deshalb zur frischen Passionsfrucht mit einem Extra-Schuss Zuckersirup – die Dinger sind dann doch oft ein wenig sauer.
Bleibt der Rum. Wir spielen damit zwar ein wenig herum, am Ende ist zumindest für uns aber geschmacklich klar, dass es ein kräftiger, gereifter Rum mit merklichen Ester-Noten sein muss. In Nicht-Spirituosen-Nerd-Deutsch: der muss riechen, als hätte Omma in ihrer Schüssel voller Rum-Aroma eine halbe Staude Bananen gären lassen. Dafür sind hochprozentige Jamaikaner einfach prädestiniert. Im Original kommt dafür ein Smith & Cross zum Einsatz und der ist eine hervorragende Wahl. Noch einen Ticken besser finden wir den Turnbuckle aber mit Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength.
Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Turnbuckle
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