Wenn die Blätter fallen und die Temperaturen sinken, ist der Flannel Shirt genau der richtige Drink für gemütliche Abende – genau wie das verwaschene Holzfällerhemd, das seit eurer Grunge-Zeit im Schrank hängt. Jeffrey Morgenthaler, Barlegende und Autor, entwickelte diesen herbstlichen Cocktail ursprünglich für ein Event mit Highland Park Scotch. Er schaffte es, die Aromen von Apfel, Gewürzen und Scotch perfekt zu verbinden, und schuf damit einen Cocktail, der laut Morgenthaler an „einen warmen Thanksgiving-Morgen“ erinnert – nur eben kalt serviert. Der Flannel Shirt ist mittlerweile zu einem Kultklassiker unter den Herbst- und Wintercocktails geworden und überzeugt durch seinen einzigartigen Geschmack und das harmonische Zusammenspiel der Zutaten.

Morgenthaler selbst beschreibt ihn als seine Hommage an den Stone Fence, einen klassischen Apfel-Cocktail. Der Flannel Shirt hat allerdings deutlich mehr zu bieten als sein Vorfahr, der im Wesentlichen aus Whisky und Apfelsaft bestand: Neben diesen beiden Zutaten bringt Morgenthaler Averna, Pimento Dram und Angostura-Bitter ins Spiel, um den Drink auf eine neue, komplexere Ebene zu heben. Dabei vereint sich die fruchtige Apfelnote mit der würzigen, leicht herben Süße des Amaro und dem warmen Gewürzcharakter des Pimento Drams – ein vollmundiger Drink, der den Gaumen perfekt auf die kälteren Monate einstimmt.

Warum mixen wir den Flannel Shirt genau so?

Die Kombination der Zutaten und das spezielle Mischverhältnis haben sich als das für uns perfekte Zusammenspiel für diesen Cocktail erwiesen, auch wenn wir unseren Flannel Shirt mit etwas mehr Whisky mixen als vorgesehen. Im Zusammenspiel mit dem naturtrüben Apfelsaft kommt der Scotch erstaunlich gut zur Geltung und auch wenn die Zugabe von Amaro und Pimento Dram dann dafür sorgt, dass der Cocktail ein bisschen aussieht wie braune Pampe: das hebt den Drink auf eine Ebene mit einem guten Hot Buttered Rum, nur eben in süffig und eisgekühlt. Hat er sich schon was dabei gedacht, der Jeff.

Die richtigen Zutaten für den Flannel Shirt

Ein brauchbarer Blended Scotch wie Monkey Shoulder oder ein Einsteiger-Single-Malt wie Glenfiddich 12 passen perfekt in diesen Drink, natürlich geht auch der der Highland Park 12, den Morgenthaler ursprünglich reingeschüttet hat. Etwas leichtes, sanft-fruchtiges, unkompliziertes eben. Im Glas landet außerdem naturtrüber Apfelsaft von der Marke eures Vertrauens – bitte nehmt nichts, was in Deutschland unter Apple Cider verkauft wird, daran hatten zumindest wir keine Freude – und das, was in den USA unter Apple Cider verkauft wird, ist ohnehin viel näher am hierzulande vertriebenen Apfelsaft.

Averna ist die originale und wenn ihr uns fragt, auch ideale Wahl für den Amaro im Flannel Shirt, da er eine angenehme Süße und eine gewisse Tiefe hat, die den Cocktail komplex und harmonisch macht. Wer keinen Averna zur Hand hat, kann jedoch auch auf Alternativen wie Amaro Montenegro oder sogar Ramazotti zurückgreifen – die unterschiedlichen Nuancen der Amari verändern den Drink wohlgemerkt, aber die Grundidee bleibt immer erkennt. St. Elizabeth Allspice Dram, der im Original zum Einsatz kommt, ist hierzulande leider kaum zu bekommen – der Pimento Dram von The Bitter Truth ist eine solide Wahl mit tollen Gewürznoten, auch wenn das Original etwas kräftiger, dabei aber auch ausbalancierter ist. Für Experimentierfreudige gibt es zudem die Möglichkeit, den Pimento Dram selbst herzustellen. Auch die Zuckerquelle ist bei diesem Cocktail entscheidend: Demerara ist super, aber ein Sirup aus Muscovadozucker verstärkt die warmen Aromen des Cocktails noch stärker und bringt eine leichte, malzige Note mit sich.

Die Einkaufsliste für diesen Cocktail

• Monkey Shoulder Blended Scotch*
• The Bitter Truth Pimento Dram*
• Averna*
• Muscovado-Zuckersirup*
• Tumbler-Glas*
• Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*

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