French Martini | Himbeere trifft Ananas

TechnikGeschüttelt

Zeit3 Minuten

Drinks1

Seit zwei Jahrzehnten trinke ich Espresso Martinis. Ich hab’ den Mix vielleicht nicht immer so genannt, aber die Kombination aus Espresso, Kaffeelikör und Wodka begleitet mich durch mein gesamtes Erwachsenenleben. Dass das kein Martini ist, ist klar – und okay. Und trotzdem: Wenn mir jemand einen bunten, nach Obst riechenden Schaumkrönchen-Drink, garniert mit Beerchen und serviert im Cocktailspitz, vor die Nase stellt und mit “Das ist unsere neueste Martini-Variation” präsentiert, dann ist meine interne Reaktion meistens erstmal “Ich hasse dich!”. Mit “Wieso?” ist die externe Reaktion oft nur bedingt freundlicher. Aber Leute, sind wir ehrlich: da liege ich falsch. Die Unart, alle Cocktails, die im Martiniglas serviert werden, auch Martini zu nennen, ist ein menschlicher Makel, mit dem man nach so langer Zeit in der Cocktailbubble zu leben gelernt haben muss.

Wieso, fragt ihr? Nun, zum einen spart es Nerven. Nur weil jemand anders seinen “Martini” mit 30 Prozent Nettozucker mixt, verliert euer Montgomery Martini kein Fitzelchen Trockenheit. Das ist immer noch nur Schnaps mit Kalt, euch nimmt keiner was weg. Zum anderen aber verpasst man mit dieser Attitüde Drinks wie den French Martini – einen der wenigen wirklich süßen Cocktails, die wir wirklich gut finden. Der Mix aus Waldfrucht und tropischer Ananas, alkoholisch untermalt vom geschmacklich zurückhaltenden Wodka schmeckt wie ein Cocktail-gewordenes Solero Waldfrucht.  Und bei allen namensbedingten Unstimmigkeiten – das solltet ihr probiert haben (gilt für Cocktail und leider nicht mehr erhältliches Eis gleichermaßen).

French Martini Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit

Zeit3 Minuten

Ein fruchtiger und erfrischender Cocktail-Klassiker aus den 80ern: Der French Martini kombiniert Wodka, Himbeerlikör und Ananassaft zu einem süß-säuerlichen Mix, der tropische Aromen mit einer beerigen Note vereint. Perfekt für alle, die eine elegante und zugleich verspielte Abwechslung im Glas suchen.

Ein French Martini mit Chambord Likör, Wodka und Ananassaft.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Wodka
  • 1,5 cl Chambord oder Himbeerlikör
  • 4,5 cl Ananassaft

Für die Garnitur

  • 1 Himbeere oder Brombeere

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis kräftig shaken und in ein gekühltes Martiniglas abseihen.

  • 2

    Mit einer Himbeere oder Brombeere garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den French Martini

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Der French Martini entstand irgendwann in den 1980ern in New York, hob aber erst Ende der 90er ab, als ihn DaleDeGroff himself auf das Menü der Vodka-Bar Pravda setzte. Dass quasi parallel eine gewisse Serie über Geschlechtsverkehr und Städte mit dem Cosmopolitan einen anderen Im-Martiniglas-Drink wieder salonfähig machte und plötzlich jeder über Martinigläser, bunte Drinks und Sex sprach, hat durchaus geholfen. Als Kind seiner Zeit hat der French Martini eine Unfülle an Rezepten, die sich im Wesentlichen auf Wodka – Beerenlikör – Ananassaft einigen, aber mehr auch nicht. Wir setzen auf die Variante oben, weil Beerenlikör und Ananassaft in dieser Variante einfach am besten ineinanderspielen. Also für uns zumindest. Das liegt wohlgemerkt an der Gesamtkomposition – der Wodka ist hier zwar “nur” das Butterschmalz für’s Schnitzel – aber genau wie an der Pfanne gilt auch hier: das muss schwimmen, sonst wird’s nix.

Die richtigen Zutaten für den French Martini

Spielentscheidend sind Beerenlikör und Ananassaft. Deswegen fangen wir mit dem Wodka an: Nehmt keinen billigen. Nehmt keinen überteuerten. Alles, was zwischen 12 und 17 Euro im Angebot beim Supermarkt auf einer Palette rumsteht, funktioniert. Für uns sind das meist Stolichnaya, Green Mark oder Russian Standard. Und auch wenn sie banal klingt, nehmt die Preisempfehlung ernst. Wer sich für 6,99 den Industriealkohol aus dem untersten Regal fischt, hat den Schädel verdient, den er sich mit dem Unfug holt.

Ananassaft? Frischgepresst. Schmeckt hervorragend, hat bei reifer Ananas ein tolles Süße-Säure-Verhältnis und gibt nach dem Shaken den besten Schaum im Glas. Wer keinen Entsafter hat – ohne geht’s nicht -, nimmt im besten Fall Granini Selection Ananas. In dem Fall schadet’s aber nicht, wenn ihr mit einem cl Limettensaft etwas nachsäuert. Bleibt der Chambord … also, der Beerenlikör. Im Original wird ebenjener gerade genannte genutzt, ein Likör aus Schwarzer Himbeere, Brombeere und Vanille. Gutes Zeug – und sehr speziell. Wer einen originalen French Martini will, kommt um diesen Likör nicht herum. Alle anderen greifen zu einem guten Himbeerlikör aus der Nachbarschaftsbrennerei oder einem d’arbo Himbeersirup. Geschmacklich unsere Lieblings-Variante, weil’s am schönsten harmoniert – der fehlende Alkohol spielt im Endergebnis ausnahmsweise mal so gar keine Rolle.

Die Einkaufsliste für den French Martini

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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