Corn ‘n’ Oil – das Cocktail-Rezept für den Nationaldrink von Barbados

TechnikGerührt

Zeit3 Minuten

Drinks1

Wer einen Corn ‘n’ Oil bestellt, bestellt ein kleines Stück Barbados – kein anderer Drink steht dermaßen für diese Karibik-Insel und nur sehr wenige Rum-Cocktails sind ähnlich eng mit ihrer Heimat verbunden. Er ist ein schlichtes Getränk in seiner Machart, aber geschmacklich die personifizierte Ausschweifung, so kräftig und aromatisch überschwänglich kommt er daher. Weil er vor weit über 100 Jahren entstand und direkt aus der Mitte der Zuckerrohrbauern kommt, rankt sich um diesen Drink keine mythische Entstehungsgeschichte, er war irgendwann einfach da.

Wie bei vielen Cocktails dieser Art bedeutet dass: es gibt Hunderte Varianten und Rezepte für das Ding. Und das, obwohl die Grundrezeptur ziemlich simpel ist: Rum, Limette, Bitters, Falernum. Der Corn ‘n’ Oil ist – neben dem Royal Bermuda Yacht Club – dann auch sowas wie das Aushängeschild dieser meist zimtigen, oft fast weihnachtlichen Likör-Art – und das vollkommen zu Recht. Da werdet ihr uns sicher zustimmen, nachdem ihr euch den ersten davon gemixt habt:

Corn 'n' Oil Cocktail-Rezept

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit3 Minuten

Der Corn ’n‘ Oil ist ein traditioneller Cocktail aus Barbados, der für sein kräftiges Aroma bekannt ist. Er besteht aus gereiftem Barbados-Rum, Falernum (ein süßer Sirup mit Noten von Mandel, Ingwer und Limette), Angostura Bitters und Limettensaft. Dieser Cocktail wird über Eis gerührt und mit einer Limettenscheibe garniert, was ihm eine irre Geschmackstiefe verleiht.

Ein Corn 'N Oil-Cocktail aus Barbados Rum, Falernum, Bitters und Limette.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 7 cl Gereifter Barbados Rum
  • 3 cl Falernum
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 cl Limettensaft

Für die Garnitur

  • 1 Limettenachtel
  • 1 Limettenzeste, alternative

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in einen Tumbler auf frisches Eis abseihen.

  • 2

    Mit einer Limettenzeste oder einem Limettenachtel garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Corn ‘n’ Oil

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Puh, ja. Schwierige Frage. Wie erwähnt gibt es zig Varianten dieses Drinks und welche für euch die “richtige” ist, hängt massiv von den verwendeten Zutaten und auch von eurer Stimmung ab. Mixt ihr euch den Drink wie oben beschrieben in eurer Homebar, ist er irre lecker. Aber stellt euch vor, ihr sitzt mit Kumpels am Strand, werft Rum und Falernum einfach auf Eis ins Glas, drückt ein Limettenviertel drüber aus und lasst die Bitters Bitters sein – da kommt der fein austarierte gerührte Drink aus der Bar schlicht nicht mit.

Das ist jetzt zugegeben eine ganze schlimme Binsenweisheit, die wir euch da zumuten – denn eigentlich gilt das für jeden Cocktail, für Rum-Drinks sowieso. Wir wollen einfach nur klarstellen: Noch viel weniger als bei anderen Getränken beanspruchen wir beim Corn ‘n’ Oil eine Deutungshoheit in Sachen Rezepte für uns. Das Rezept oben hat uns in den meisten Fällen aber als hervorragende Blaupause gedient, die wir zur Hand nehmen, wann immer wir Bock auf Barbados haben.

Dass 7 cl Rum drin sind, hat indes mehr einen emotionalen Ursprung: Die Barock Bar zu Regensburg hat uns eines wunderbaren Abends mal einen 7:3-Corn ‘n’ Oil mit hausgemachten Falernum serviert, der uns nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Freilich: das Rezept oben funktioniert auch mit 6 cl Rum und 2,5 cl Falernum. Aber für uns gilt seit diesem Abend: In diesen Cocktail gehören 7 cl Rum. Ende.

Der richtige Rum

Freilich: Man keinen einen Corn ‘n’ Oil auch mit Rum aus anderen Ländern mixen und ein wunderbares, wenn nicht sogar großartiges Ergebnis erzielen. Aber wir konzentrieren uns an dieser Stelle sehr wohl auf die barbadischen Tropfen. “Barbadisch” ist übrigens das korrekte Adjektiv, auch wenn’s seltsam klingt. Das englisch-verkürzte “bajan”, das zuweilen ins Deutsche übersetzt wird, bezieht sich in unserer Sprache eigentlich auf die antike Siedlung Baiae am Golf von Neapel.

Zurück zum Thema: Weil ihr euch hier einen Drink Stil eines Old Fashioned mit extra Zitrussäure genehmigt, der zudem nicht geschüttelt wird, ist der Rum extrem präsent. Ihr solltet also einen wählen, den ihr auch pur bedenkenlos trinken würdet. Hervorragende Barbados-Rums zu fairen Preisen gibt’s von Mount Gay, hier macht sich der Black Barrel sehr gut, der XO aber noch ein gutes Stück besser.  Ganz ähnlich sieht es bei Plantation aus: Barbados 5 Years: gut. Barbados Vintage Edition 2005: sehr gut. Vom Plantation Barbados XO raten wir allerdings ab – guter Rum, nur etwas süß für dieses Einsatzgebiet.

Der richtige Falernum

War bis vor etwa fünf Jahren “Falernum” selbst in guten Bars noch quasi ein Fremdwort, haben wir heutzutage den enormen Luxus einer vergleichsweise großen Auswahl. Ein sehr guter Basis-Falernum für jede Hausbar wäre der Amber Falernum von Heinrich von Have, den können wir bedenkenlos für jeden Falernum-Drink empfehlen – und so natürlich auch für den Corn ‘n’ Oil. Zwei sehr spannende Variationen sind der Revolte Falernum (ein Hauch Rauch und viel vergorene Frucht, nicht gar so viel Gewürz) oder der Old Judge Special Reserve mit einer Extraportion Ananas – geschmacklich hat man damit immer noch einen Corn ‘n’ Oil vor sich, aber einen wahrhaft außergewöhnlichen.

Bitters & Limetten

Angostura Bitters sind für diesen Drink kein Muss, diverse Rezepte im Netz kommen ohne aus. Für uns gerät der Drink ohne aber ein klein wenig flach. Andere Bitters könnt ihr selbstredend auch ausprobieren, je nach eingesetztem Rum haben sich Chocolate Bitters als gute Wahl herausgestellt. Gerade Tiki-Bitters oder generell zu zimtlastige Cocktail Bitters lassen aber den Falernum im Glas geschmacklich geradezu explodieren, nur leider nicht auf die gute Art. Die Nummer wird zu weihnachtlich. Angostura dagegen bringt die richtige Menge Würze mit und unterstreicht die Gewürznoten des Falernums für uns genau richtig.

In Sachen Limetten stellt sich eigentlich nur die Frage, wie ihr den Saft ins Glas bekommt – es ist absolut legitim, diesen Drink im Glas zu bauen und ein Limettenviertel darüber auszupressen, reinzuwerfen und umzurühren. Etwas eleganter ist jedoch die Variante aus Saft und Zeste zur Dekoration. Der noch größere Vorteil aber: konstantere Drink-Qualität, als beim flotten Auspressen der Limette mit der Hand.

Die Einkaufsliste für den Corn ‘n’ Oil

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