Gehorcht Cthulhu! Trinkt seinen Saft!

Halloween-Cocktails – Rezepte für die perfekten Grusel-Drinks

Bei allem, was man der Süßkram-Mafia und ihrer nicht zu versteckenden Leidenschaft für den absatzsteigernden Import amerikanischer Unarten so vorwerfen kann: Halloween-Partys machen Spaß. Damit aus “Verkleiden und saufen” aber auch ein kleines bisschen Grusel-Fest wird, braucht es die richtigen Drinks – und die sind gar nicht so kompliziert: Nachdem wir uns ungefähr 666 Guides zum Thema Halloween-Cocktails reingepfiffen haben, fiel uns irgendwann auf, dass das alles exakt derselbe Spaß ist. Klar, hier und da ändern sich die Grundspirituosen, die Rezepte oder die Deko, aber im Prinzip gehorchen die meisten Drinks zum aus den USA importierten Gruselfest mit irischen Wurzeln denselben Gesetzen:

  1. Mach den Drink grün, schwarz oder rot. Orange geht in Ausnahmefällen auch, aber nur, wenn Kürbis drin ist.
  2. Gib ihm einen ekligen, gruseligen oder wenigstens mystischen Namen. Zum Beispiel Black Magic Martini, Gooey Gimlet oder Blue Curaçao Spritz.
  3. Wenn jemand fragt, was drin ist, schrei “Popel und Einhornblut!” und renn schrill lachend weg.
  4. Wenn du dekorierst, nimm irgendwas, das ansatzweise eklig aussieht. Halloween-Gummibärchen in Augen-Form, schwarze Oliven-Käfer mit Schnittlauch als Antennen – sowas.
  5. Plan für deine Party nur einen oder maximal zwei Halloween-Drinks – und am besten solche, die man premixen kannst oder solche, die einfach zu machen sind – wenigstens einer davon. Sonst stehst du den ganzen Abend mit dem Shaker in der Küche und hast selbst nichts vom Abend.

Weil es tatsächlich nicht die allergrößte Kunst ist, einen Drink auf Halloween zu trimmen, stellen wir euch heute hier nicht nur einfach ein paar Rezepte vor, sondern in knapper Form auch die grundsätzlichen Mechaniken dahinter. Denn ob ihr jetzt einen schwarz-silbrig-schimmernden Black Magic Martini oder einen Black Magic Mojito mixt, ist prinzipiell vollkommen egal – weil die geheimen Zutaten absolut geschmacksneutral sind. Und so ähnlich sieht das auch bei vielen anderen Halloween-Gags aus. Also mixen wir los:

Wie funktioniert’s und welche Halloween-Drinks kann ich noch auf diese Art zubereiten?

Die Aktivkohle färbt den Drink schwarz, der Glitzer bringt ihn zum Glitzern – ein ziemlicher schicker Effekt, der auch an anderen Tagen als Halloween sicher seine Fans findet. Der Trick funktioniert prinzipiell mit jedem klaren Cocktail genau auf dieselbe Weise. Drinks mit eigener Farbe tendieren dazu, eine seltsam schmutzig-dunkles Abwaschwasser-Optik zu erzeugen, wenn man sie mit Kohle untermalt – aber wir halten euch sicher nicht von Experimenten ab. Die Geheimzutaten gibt’s in großen Supermärkten (essbarer Glitzer), in der Apotheke (Kohle) oder im Falle des Gum Nero bei sehr gut sortierten Fachhändlern. Dabei handelt es sich um einen Zuckersirup, dem Aktivkohle schon beigemengt ist. Da er deutlich weniger süß ist als normaler Sirup und im Gegensatz zur Kohle nicht bröselt, ist das Zeug eine tolle Alternative. Aber Achtung: Egal in welcher Form ihr Aktivkohle verwendet, sie kann die Wirkung aktiver Medikamente auskontern, wenn ihr welche nehmt. Das gilt sogar für die Antibabypille.

Wermut und Gin lassen sich für eure Party übrigens perfekt premixen – und wenn ihr euch schon sicher seid, dass das Zeug wegkommt, könnt ihr es sogar schon in der Premix-Flasche färben. Geklaut haben wir die Idee unter anderem von Elletalk.com.

Wie funktioniert’s und welche Halloween-Drinks kann ich noch auf diese Art zubereiten?

Die wohl einfachste Art, einem Drink einen blutigen Touch zu verleihen: ihn mit Angostura Bitters garnieren, die auf klaren Flüssigkeiten tiefrot wirken. Das lässt sich mit praktisch jedem halbwegs klaren Drink machen, funktioniert aber etwa beim Mojito auch geschmacklich hervorragend. Der Headless Muleman selbst ist unser Twist auf einen Headless Horseman – Wodka mit Ginger Ale und Angostura Bitters. Ein recht leckerer Longdrink, trotz des Wodkas, der bedingt durch seine Sleepy-Hollow-Thematik natürlich auch eine großartige Wahl für eine Halloween-Party darstellt.

Wie funktioniert’s und welche Halloween-Drinks kann ich noch auf diese Art zubereiten?

Rotes, zimmerwarmes Zeug in eine orange Flüssigkeit schütten, das kennt jeder, der schon mal einen Tequila Sunrise zubereitet hat. Nimmt man zusätzlich noch Crushed Ice in die Gleichung, sieht der Spaß etwas blutiger aus, weil der Gemüsesaft auf dem Weg nach unten viele Abzweigungen nehmen muss. Der mag in purem Zustand gar nicht so blutig aussehen, gemixt in einer etwas helleren Flüssigkeit aber wird er zu einer leuchtend-grusligen Gefahr.

Das funktioniert natürlich auch mit der klassischen Grenadine – anders als die hat Rote-Beete-Saft aber eine feinere Süße, gibt dem Drink eine irre Erdigkeit und passt wie Faust auf Auge zu Tequila. Wem der Potion de Muerto zu erwachsen ist, der kann sich natürlich auch einen Tequila Sunrise auf Crushed Ice mixen und Rote Beete statt Zuckerplörre reinlaufen lassen. Premixen lassen sich zumindest Säfte und Agavendicksaft. Den Tequila würden wir erst kurz vor Servieren dazugeben – wegen der Verderblichkeit des Saftes wäre es schade drum, wenn das Zeug nicht wegkommt. Geklaut haben wir die Idee unter anderem von Drinkwire.

Wie funktioniert’s und welche Halloween-Drinks kann ich noch auf diese Art zubereiten?

Der hier vorgestellte Drink ist im Prinzip eine Gurkensaft-Variante des Moscow Mule mit rauchigem Wodka, für ein bisschen mehr “BRENNT, IHR UNGLÄUBIGEN!”-Romantik. Allerdings könnt ihr für diesen Halloween-Gag nahezu jeden grünen Cocktail verwenden – zum Beispiel einen Gin Basil Smash. Der eigentliche Spaß ist der Gurken-Cthulhu. Für den schneidet ihr in das Ende einer Gurke zwei kleine Löcher für die Augen (Nelken geben tolle Pupillen) und einen Mund.

Als Tentakel nutzt ihr Limettenzesten und Gurkenschalen. Höhlt ihr die Gurke von innen aus, könnt ihr die Tentakel durch den Mund hindurchziehen und sie halten besser. Jetzt setzt ihr den kleinen Mistkerl auf euren schleimigen Drink und fertig ist die Cocktail-Deko. Das ist dann aber halt doch eher was für die kleine Feier unter engen Freunden. Wenn du von den Dingern über den Abend hinweg 30 Stück schnitzen musst, wünscht du dir sonst wirklich, das der Fürst der Finsternis die ganzen Party-Affen heim ins Meer holt.

Bonus-Tipp: Garnier’s mit ekligen Gummibärchen

Wenn euch das alles zu doof ist und ihr eigentlich ganz normale Drinks wollt, aber auch nicht auf Gruselstimmung verzichten möchtet, dann mixt euch auch eure ganz normalen Drinks – und garniert sie anschließend mit einem richtig ekligen Gummibärchen, die es zu dieser Jahreszeit in jedem Supermarkt gibt. Dass auf dem Bild unten ist dann zwar gar kein richtiger Martini (sondern ein geheimes Zusatz-Rezept auf Instagram) – aber funktionieren tut die Deko auch in Gin und Wermut.

Ein Martini mit Gummi-Augen-Deko.
Ein Martini mit Gummi-Augen-Deko.

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