Wermut ist eine der essenziellsten Zutaten in der Welt klassischer Cocktails. Der rote, süßen Wermut, der ursprünglich aus Italien stammt, ist unentbehrlich, wenn man sich Negronis, Manhattans oder Americanos mixen möchte. Der Urvater der Kategorie, Carpano Antica Formula, gilt auch heute noch als Standard für alle italienischen Wermuts und ist trotz des vergleichsweise hohen Preises aus keiner gut sortierten Bar oder Hausbar wegzudenken.
Bei den trockenen Wermuts übernimmt Noilly Prat diese Rolle. Der französische Wermut ist in Bars und Fischsuppen-Küche zu Hause und vermutlich auch der älteste Vertreter dieser bitteren Wein-Aperitifs. Ohne trockenen Wermut kein trockener Martini. Gut, freilich – eine ganze Weile haben die Martini-Liebhaber sehr eifrig debattiert, wie wenig Wermut sie genau in ihren Gin-Shot jetzt haben wollen, aber in den letzten Jahren geht der Trend glücklicherweise zurück zu „nasseren“ Martinis mit mehr Wermut.
Gibt es auch Cocktails mit Wermut als Hauptdarsteller?
Negroni, Manhattan, Dry Martini – während diverse Cocktails auf Wermut setzen, gibt es vergleichsweise wenige, in denen der fortifizierte Wein die Hauptrolle spielt. Ein paar aber dann doch und manche – wie der Adonis oder der Bamboo – stehen ihren deutlich hochprozentigeren Geschwistern voller Gin und Whiskey aromatisch in nichts nach.
Dadurch, dass Wermut mal eine ganze Weile lang als offizieller Trend-Nachfolger des Gins gehandelt wurde, gab es nicht nur ein kleines Revival lang vergessener Cocktails mit Wermut, sondern auch eine Fülle neuer Wermuts, die ganz neue Kreationen ermöglichten. Beispielhaft sind hier vor allem Rosé Vermouth und der Weiße Wermut genannt – prinzipiell ein heller Aperitif, wie der trockene, aber im Gegensatz zu diesem eben süß wie ein roter Wermut. Ihr merkt: die Spirituosen-Kategorie kann was. Und Cocktails mit Wermut ebenso.