Manhattan | Cocktail-Rezept für den Whiskey-Klassiker

Ein Manhattan Cocktail mit Rye Whiskey, Wermut und einer Maraschino-Kirsche.
Ein Manhattan Cocktail mit Rye Whiskey, Wermut und einer Maraschino-Kirsche.
Rezept für den Manhattan

Das Cocktail-Rezept für den Manhattan

  • 6 cl American Whiskey
  • 3 cl Süßer Wermut
  • 2 Spritzer Angostura Bitters

Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in eine vorgekühlte Coupette abseihen. Mit einer Maraschino-Kirsche garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für den Manhattan Cocktail

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“Wenn du keine Manhattans magst, hast du nur noch nie einen guten getrunken.” Diesen Satz kennt jeder von uns. Vielleicht nicht mit Manhattan-Cocktails, sondern mit anderen Drinks, mit Musikrichtungen oder Kuchen mit Blumenkohl. Jedenfalls hörten wir diesen Satz  wissentlich zuletzt im Jahr 2017, als wir einen angekündigten Artikel zu diesem ach so simplen Drink absagen mussten, weil wir einfach keine Variante zusammengerührt bekamen, die uns auch nur im Ansatz geschmeckt hätte. In Bars liefen die Verkostungen etwas besser, aber nicht so, dass wir es geschafft hätten, den Drink ins Herz zu schließen.

Fünf Jahre später sieht die Welt komplett anders aus. Wir wissen guten American Whiskey, guten Bourbon und guten Rye absolut zu schätzen und wir lieben(!) süßen italienischen Wermut fast so sehr wie trockenen französischen. Deswegen sind wir im Jahr 2022 auch deutlich offener für eher klassische Manhattans – haben aber unsere Anfänge längst nicht vergessen. Wenn ihr also wissen wollt, was alle an diesem Drink finden, auch wenn das folgende Rezept so gar nichts für für euch ist: weiterlesen lohnt sich.

Der American Whiskey-Klassiker Manhattan.

Manhattan Cocktail-Rezept

3.4 aus 5 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 1 minute
Zubereitungszeit: 2 Minuten
Gesamtzeit: 3 Minuten
Cocktail-Kategorie: Shortdrink
Epoche: 19. Jahrhundert
Geschmack: Kräftig, Süß
Spirituosen: Roter Wermut, Whisky

Zutaten

Zubereitung

  • Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in eine vorgekühlte Coupette abseihen.
  • Mit einer Maraschino-Kirsche garnieren.
  • Trinken.
Kalorien: 172kcal
American Whiskey, roter Wermut und die Extraportion Liebe.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Warum genau dieses Rezept für den Manhattan?

Der Manhattan ist einer der bekanntesten und je nach der Geschichte, die man glauben will, auch einer der ältesten Cocktails überhaupt – nur folgerichtig ist das Internet dann auch voll von Artikeln, die das Thema bis zu den Umfängen einer Doktorarbeit hin auswälzen. Die geschätzten Kollegen von bar-vademecum arbeiten etwa seine gesamte Historie und die gängigsten Mythen über seine Herkunft auf, untersuchen außerdem anhand von alten Dokumenten und Büchern, wie sich der Drink in über 100 Jahren verändert hat; vom Mischverhältnis bis zur Bitters-Auswahl. Am Ende landet man immer irgendwie beim groben 2:1-Verhältnis, dass die meisten dann irgendwann auch zu schätzen wissen und in einer Bar auch grob erwarten.

Falls euch das zu heftig-schnapsig-wild ist, hier unser Geheimtipp: Mixt euren Manhattan mit 2 Barlöffeln Maraschino-Kirschen-Flüssigkeit. Das verleiht ihm nicht nur Süße, sondern auch eine fruchtige Fülle, die deutlich Druck rausnimmt. Apropos Druck rausnehmen: auch beim Mischverhältnis kann man ruhig mal gleiche Teile Wermut und Whiskey wagen. Dazu dann noch Orange Bitters statt Angostura und ihr habt einen zugegeben süßeren, aber auch gefälligeren, weniger kantigen Drink. Hat, zugegeben, nicht mehr ganz so viel mit einem Original-Manhattan zu tun, schmeckt uns aber nach wie vor Bombe.

Freimeisterkollektiv Straight Rye Whiskey im Manhattan Cocktail.
Straight Rye Whiskey im Manhattan Cocktail, ausnahmsweise mit Orangenzeste garniert.

American Whiskey und Wermut

Einen Manhattan rührt man mit American Whiskey – und das sagen wir jetzt, ohne euch irgendwelche Regeln aufdrücken zu wollen. Klar funktionieren auch japanische Kollegen und Irish Whiskey oder Scotch (damit wird der Manhattan zum Rob Roy) hervorragend. Aber der Klassiker sind Rye und Bourbon und unserer Erfahrung und unserem Geschmack nach funktionieren diese durch die gewisse Süße und die Vanille- und Karamell-Noten auch am besten. Ein großartiger Bourbon dafür, der nicht sofort den Geldbeutel sprengt, ist der Buffalo Trace. Mit dem George Remus Bourbon wird die Sache eine deutliche Spur komplexer. Und falls ihr auf Rye Whiskey steht, ist das komplette Portfolio des Stork Club empfehlenswert, aber auch der Freimeisterkollektiv Straight Rye oder ein Knob Creek Rye machen eine tolle Figur.

Beim Wermut mögen wir in diesem Drink – wie zugegeben so oft – die Klassiker: Carpano Antica Formula, Mancino Rosso und Cocchi Vermouth di Torino – alle drei sind angenehm süß, bleiben dabei aber komplex, sanft bitter und kräftig und besitzen merkliche aber nicht überschwängliche Bitternoten.

Die richtigen Kirschen für den Manhattan

Cocktail-Kirschen gehören zu der Sparte Cocktail-Deko, die gegessen wird – alleine das macht ihre Qualität spielentscheidend. Aber Kirschen im Drink haben wie kein anderes Garnish – vom Cocktail-Schirmchen einmal abgesehen – einen unglaublich schlechten Ruf weg. Das liegt wohl vor allem an den hellroten Plastik-Kirschen, die wir in den letzten 20 Jahren immer wieder aus unserem Whiskey Sour fischen mussten. Aber richtig, richtig gute, eingelegte Kirschen machen diesen Drink um so vieles besser; wer auf einen halbwegs stilvollen und leckeren Drink wert legt, hat ergo die Wahl zwischen Amarena-Kirschen, original Maraschino-Kirschen und Griottines. Eingelegte Amarena-Kirschen sind ganz okay, günstig und überall zu haben. Original-Maraschinos sind intensiv, dunkel, schmackhaft und haben so einen leichten Marzipan-Touch, sind aber deutlich teurer. Unsere erste Wahl für den Manhattan sind sie trotzdem. Griottines sind Sauerkirschen und nochmal teurer. In vielen Drinks sind sie allererste Wahl, beim Manhattan ist die Säure aber nicht ganz unser Fall.

Ein Manhattan Cocktail mit Bourbon, Wermut und Maraschino-Kirschen.
Ein Manhattan Cocktail mit Bourbon, Wermut und Maraschino-Kirschen.

Die Einkaufsliste für den Manhattan Cocktail

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

5 Kommentare

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  • Ich stimme definitiv dem Statement zu, dass der Manhattan wie der Martini ein sehr persönlicher Drink ist, der immer auf den je eigenen Geschmack abgestimmt werden muss. Meinen Geschmack trifft das oben favorisierte Rezept nicht wirklich. Der Manhattan verfügt über Ecken und Kanten, diese werden ihm hier zu sehr abgeschliffen. Es ist aber kein schlechtes Rezept, um sich an den Drink heranzutasten und mit der Zeit auch etwas kräftigere Whiskies zu vermixen.

    Bei Bourbon finde ich Wild Turkey Rare Breed sehr gut geeignet. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts vermag er sich auch bei einer 1:1 Variante durchzusetzen. Aber auch der 101 von Wild Turkey macht sich ganz gut.
    Gute, günstige Ryes sind in meinen Augen 1776 und Rittenhouse. Hier bevorzuge ich das Verhältnis 6:3 oder 6:4. Einer meiner absoluten Lieblings-Ryes ist der Willett. Mit 54,2% kommt da eine gehörige Roggenfracht rüber. Der Sazerac ist natürlich auch ein großartiger Rye für den Manhattan.

    Eine sehr schöne Manhattan-Variante, bei der Whiskey und Wermut auch dieselben Anteile haben, ist der Creole Cocktail: 4,5cl Rye Whiskey, 4,5cl roter Wermut, 2 Dashes Bénédictine, 2Dashes Amer Picon.

    Was mich noch sehr interessieren würde: Habt ihr einen Favoriten bei den drei oben erwähnten italienischen Wermuts? Den Cocchi habe ich noch nicht im Manhattan getestet, da würde mich insbesondere der Eindruck interessieren und ob er den Whiskey genauso gut tragen kann wie der Antica Formula.

    • Servus Martin,

      danke dir für die ausführliche Antwort – klar, das Rezept trifft nicht Jedermanns Geschmack. Aber je elaborierter der Gaumen, desto gefestigter auch die Vorlieben. Wenn du auf Drinks mit Ecken und Kanten stehst, ist die Variante oben dann zugegeben auch etwas weichgespült.

      Der Willet wurde uns hier schon an anderer Stelle empfohlen, wenn das Budget den mal hergibt, bin ich schon sehr gespannt darauf 🙂 Der Creole klingt sehr interessant, der Picon steht eh schon für diverse Experimente auf der Einkaufsliste.

      Müssten wir uns für den Manhattan einen generellen Favoriten aussuchen, wäre es wohl der Antica Formula, der Cocchi kommt zwar etwas geschmeidiger raus, ist aber gerade deshalb eher (hervorragender) Flankengeber als Teil des Stürmer-Duos.

  • Tolles Rezept, muss ich unbedingt ausprobieren. Was auffällt: auf dem Bild ist ein Manhatten mit Olive aber im Text ist davon nichts erwähnt.. Wenn man den Cocktail googelt findet man mehr Varianten mit Oliven und Zitronenzesten..

    • Moin Eleric,

      ich glaub da verwechselst du was. Auf den Bildern oben sind ausschließlich Cocktailkirschen in den Drinks (die aber zugegeben einer schwarzen Olive zum Verwechseln ähnlich sehen). Und die Oliven und Zitronen sind eher beim Martini gebräuchlich, beim Manhattan kommt alternativ zur Kirsche aber gerne mal eine Orangenzeste zum Einsatz.

      LG
      Johann

  • Mit dem Standard-Manhattan kann ich, trotz zahlloser Versuche, immer noch wenig anfangen.
    Allerdings ist eine Manhattan-Variation mein derzeitiger Lieblingscocktail: der Black Manhattan.
    2 Teile Rye (Rittenhouse funktioniert super), 1 Teil Amaro Averna, 2 Spritzer Angostura, 2 Spritzer Orange-Bitters. 1 Luxardo Maraschino-Kirsche.
    Für mich ein absoluter Hochgenuss. Angenehmer Nebeneffekt: Averna läuft nicht ab und man kriegt das hier wirklich überall, auch in ganz kleinen Läden.