Swimming Pool Cocktail | Ananas, Kokosnuss, Blue Curaçao

Ein sommerlicher Swimming Pool Cocktail mit Schirmchen und Rühr-Ananas.
Ein sommerlicher Swimming Pool Cocktail mit Schirmchen und Rühr-Ananas.
Rezept für den Swimming Pool
  • 6 cl Ananassaft (frisch)
  • 2 cl Cream of Coconut
  • 2 cl Rum
  • 2 cl Wodka
  • 2 cl Sahne
  • 1 cl Blue Curaçao

Alles außer dem Blue Curaçao auf Eis hart shaken, anschließend in ein entsprechen großes Glas voller Crushed Ice abseihen, mit Blue Curaçao langsam toppen und mit Ananas, Maraschino-Kirschen und Dingen, die Freude bringen garnieren. Trinken.

Die Einkaufsliste

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Mindestens die Hälfte der Artikel über den Swimming Pool, die wir bei der Recherche für diesen Artikel gelesen haben, beginnt mit Ausreden. Mit Entschuldigungen dafür, dass man sich überhaupt mit diesem Drink beschäftigt, den Charles Schumann in den 70ern erfunden hat, einer Zeit die zugegeben nicht zu Unrecht als Dunkles Cocktail-Zeitalter bekannt ist. Überall nur “Wir haben das mal neu interpretiert.” hier und “Da muss man mit ironischem Abstand jetzt mal drüber reden.” da.

Sorry, Leute: Klar muss man solche Sachen zwischendrin mal neu denken, klar mixt man heute eigentlich anders. Aber dass Drinks wie der Swimming Pool sich auch in den 80ern und 90ern eisern gehalten haben, zu einer Zeit als man Neutralalkohol mit destilliertem Gummibärchenkoffein zum neuen geilen Scheiß erklärt hat, das hat einen Grund: Die Kombi aus Ananas und Kokosnuss ist geschmacklich ohnehin schon ganz großes Popcornkino – und wenn das Ding dann halt auch noch fruchtig-süß schmeckt und Signalblau leuchtet, trifft man damit halt den Massengeschmack. Übrigens auch im Jahr 2021.

Ein Swimming Pool Cocktail aus Ananas, Kokosnuss, Blue Curaçao und jeder Menge Rum und Wodka.

Swimming Pool Cocktail-Rezept

5 aus 2 Bewertungen
Vorbereitungszeit: 2 Minuten
Zubereitungszeit: 3 Minuten
Gesamtzeit: 5 Minuten
Cocktail-Kategorie: Fancy Drink
Epoche: Modern
Geschmack: Süß
Spirituosen: Blue Curacao, Rum, Wodka

Zutaten

Zubereitung

  • Alles außer dem Blue Curaçao auf Eis hart shaken, anschließend in ein entsprechen großes Glas voller Crushed Ice abseihen.
  • Mit Blue Curaçao langsam toppen.
  • Mit Ananas, Maraschino-Kirschen und Dingen, die Freude bringen, garnieren.
  • Trinken.
Kalorien: 311kcal
Ein süßer Cocktail aus Sahne, Rum und Wodka.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Swimming Pool, wie er mal gemeint war

Die Abneigung, die so mancher Cocktail-Enthusiast auf den Swimming Pool hegt, der kommt tatsächlich aus diesen dunklen Cocktail-Mittelalter, als man ihn mit Ananassaft aus der Tüte, Kokosmilch und billigstem Rum gemixt hat, wenn überhaupt welcher drin war. Den Blue Curaçao goß man kistenweise in den Drink, das Ergebnis war dann eine süßliche, unausgewogene Sahnepampe – zumindest aus heutiger Sicht. Denn damals hatten wir in Discos und Kneipen schlicht nichts anderes – und haben uns dann eben an das geklammert, was es gab.

Trotzdem ist die Kombi für sich gesehen gut – als Charles Schumann den Drink 1979 erfand, wusste er ziemlich genau, was er da tat. Klar, nach heutigen Maßstäben ist diese Colada-Variante etwas altmodisch (auch wenn Blue Curaçao gerade ein kleines Revival unter rebellischen Bar-Nerds erlebt). Aber gut gemacht, mit viel Liebe und den richtigen Zutaten, ist das Ding immer noch ein Wahnsinns-Drink, den man am besten dann trinkt, wenn man seine Zehen in heißem Sand vergraben kann. Hauptsache, die Zutaten stimmen.

Ananassaft und Cream of Coconut

Schon bei der Piña Colada haben wir uns ausführlich darüber ausgelassen, wie wichtig frischer Ananassaft ist. Keine Ahnung, was sich die Hersteller denken oder was die Käufer von Tüten-Ananassaft sich so wünschen, aber diese süßlich-gelbe Pampe mit dem Hauch von Ananas ist mindestens fragwürdig. Frischer Saft ist das genau Gegenteil, extrem aromatisch, genau richtig süß. Das wirft allerdings auch ein Problem auf: ohne Entsafter kommt ihr da nicht ran. Die Lösung ist vergleichbar simpel: Schneidet eine etwa 0,5 cm dicke Scheibe Ananas in kleine Stücke und matscht die im Shaker schon vor dem schütteln leicht an. Den Drink müsst ihr zwar dann später doppelt abseihen, dafür bekommt ihr geschmacklich ein sehr vergleichbares Ergebnis. Alternativ sind Granini Ananas Selection und Hitchcock Ananas zwei Fertigsäfte, die als Ersatz durchgehen, aber für uns auch nicht an die frische Variante rankommen.

Cream of Coconut ist eine sehr cremige, fettige, pampige – der Name sagt’s – Kokoscreme. Im Gegensatz zu Kokosmilch ist die Cream of Coconut deutlich intensiver und verleiht dem ganzen Drink zusätzlich noch ein wenig mehr Textur. Inzwischen ist Cream of Coconut auch vergleichsweise gut in Supermärkten zu bekommen, im Fach- oder Großhandel sowieso. Wer partout nur an Kokosmilch rankommt, kann sich Cream of Coconut aber auch selbst zubereiten.

Rum und Wodka

Die Piña Colada soll durchaus einen alkoholischen Rum-Einschlag haben, beim Swimming Pool geht der Trend dazu, dass das Ding praktisch gar nicht nach Rum schmecken soll – die Zielgruppe des Drinks ist harten Alkohol nämlich in den meisten Fällen gar nicht gewohnt. Deswegen ist es auch so irre einfach, einen alkoholfreien Swimming Pool zu mixen: einfach 2 cl Ananas, 1 cl Sahne und 1 cl Cream of Coconut mehr reinmixen und dafür den Schnaps weglassen. Für die alkoholische Variante müsst ihr euch entscheiden: wollt ihr das volle Rum-Aroma (wie wir) oder eine fruchtig-süffige Kokossuppe?

Die Ananas-Deko im Swimming Pool funktioniert noch besser, wenn ihr sie vorher kurz karamellisiert.
Die Ananas-Deko im Swimming Pool funktioniert noch besser, wenn ihr sie vorher kurz karamellisiert.

Die Sache ist die: Wir haben durchaus gerne Wumms im Swimming Pool, deswegen lassen wir den Wodka auch gerne mal weg und setzen auf 40 ml kräftigen weißen Jamaica-Rum wie den Appleton Estate Signature Blend oder den fruchtigen deutschen Revolte. Was den Wodka angeht: Nehmt nicht den Billig-Fusel, sonst gibt’s Kopf-Aua. Wir fahren gut mit Stolichnaya, aber im Prinzip ist alles, was im Supermarkt zwischen 14 und 20 Euro rumschwirrt vollkommen okay.

Den Swimming Pool mit Blue Curaçao floaten

Man kann den Blue Curaçao einfach in einen Swimming Pool schütten, umrühren und sich die hellblaue Suppe dann ins Gesicht kippen. Schließlich hat der Cocktail genau dann auch wirklich die Farbe eines Swimmingpools. Die deutlich schickere und elegantere Variante ist das floaten: der Blue Curaçao fließt dabei durch den Drink und verleiht ihm ein optisches Highlight, das die weiße Suppe nur zu gut brauchen kann. Zum floaten einfach 1 cl Blue Curaçao über einen Löffelrücken ins Glas fließen lassen, alternativ vorsichtig  eingießen und dem Likör beim Fließen zugucken. Wer posen will, hält den Barlöffel aufrecht über das Glas, so dass die Löffelspitze den Drink berührt und lasst den blauen Likör dann einfach über den kompletten Löffel ins Glas rinnen. Das gibt dann auch ein paar Extrapunkte für guten Stil.

Warum Crushed Ice?

Der Swimming Pool sollte wirklich sehr, sehr kalt sein und verträgt selbst nach intensivem Shaken rein von der Konsistenz her noch ein wenig Extra-Schmelzwasser. Eiswürfel brauchen für beides ein bisschen länger, was zur Folge hat, dass man an einem Eiswürfel-Swimming Pool im Regelfall nur fünf Minuten lang trinkt und dabei auch noch weniger Spaß hat, weil die sahnige Pampe einem eigentlich noch viel zu dickflüssig ist. Auch, wenn wir Crushed Ice sonst eher verteufeln – hier hat es durchaus seine Berechtigung.

Ein Swimming Pool-Cocktail an dem Ort, an dem er erfunden wurde: der Schumann's Bar in München.
Ein Swimming Pool-Cocktail an dem Ort, an dem er erfunden wurde: der Schumann’s Bar in München.

Das richtige Glas mit der richtigen Deko

Eigentlich serviert man den Swimming Pool praktisch überall in einem Fancy-Glas. Das sind die geschwung-bauchig-hohen Cocktail-Gläser, die ihr zum Beispiel auch vom Tequila Sunrise oder dem Sex on the Beach kennt. Die unterstützen den altbackenen Anstrich des Cocktail-Rezepts, aber sie sind eben auch genau die Sorte Gläser, die die Freunde dieses Drinks wollen und erwarten. In der Schumman’s Bar, wo der Swimming Pool erfunden wurde, serviert man ihn allerdings in einem Highball-Glas, was dann auch einen Hauch mehr klassisches Cocktail-Flair versprüht.

Bei der Deko greift man normalerweise zu Maraschino-Kirschen und Ananas. Beides ergibt geschmacklich Sinn, auch von der Aromen in der Nase her ist das eine spannende Sache. Weil eure Gäste die Deko aber in diesen Fällen mitessen, solltet ihr nochmal ein bisschen Liebe in den Drink bringen, Schritt 1: Nehmt echte Maraschino-Kirschen statt den hellroten Ekelzuckerdingern. Die schmecken auch nach was. Um die Ananas zu pimpen könnt ihr sie kurz karamellisieren. Das ist Drink für Drink aber ein Riesen-Aufwand. Ergo müsst ihr eure Freunde dazu zwingen, alle gleichzeitig Swimming Pools zu trinken. Oder ihr feiert einfach mal eine stilvolle 80er-Party. Ja, da mussten wir jetzt selber kichern.

Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Swimming Pool

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Übrigens: eine durchaus spannende und moderne Neu-Interpretation des Swimming Pools gibt’s bei den Kollegen der Mixology. Dieser Swimming Pool 2.0 hat faktisch nix mit dem Swimming Pool zu tun – ein geiler Drink ist er aber allemal.

Zuletzt überarbeitet am

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

4 Kommentare

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  • Danke für den Artikel, mal wieder :-).

    Zum Thema Ananassaft vielleicht ein Tipp: da ich keinen Entsafter habe, habe ich versucht, Ananassaft auch ohne herzustellen. Und es funktioniert aus meiner Sicht erstaunlich gut: Man nehme einen Blender oder – wie ich – einen Pürierstab, packe die geschälte und in kleine Stücke zerteilte Ananas in ein hohes Gefäß (oder den Blender) und püriere das Ganze ca. eine Minute lang. Danach seihe man die Pampe durch ein dichtes Küchensieb. Was dann übrig bleibt ist ein sehr sähmiger Saft, der ein unglaublich weiches Mundgefühl erzeugt und bombe schmeckt. Ein vergleich mit Tütensaft brachte mich direkt dazu, den Inhalt der Tüte in den Ausguß zu entsorgen :-).

    Man könnte natürlich den Saft noch einmal durch ein Kaffeesieb “jagen”, aber das ist mir zu aufwändig. Auch so ist das Zeug (für einen Swimmingpool oder eine Pina Collada) genau richtig.

    • Servus Arka,

      das klingt nach einem ziemlichen Aufwand, aber nach einem, der sich lohnt. Ich kann mir auch vorstellen, dass die zusätzliche Konsistenz aus dem handgewonnenem Saft dem Drink nochmal einen Extra-Kick gibt. Und ja: frische Ananas, egal in welcher Konsistenz, da kann die gelbe Tütensuppe einpacken 🙂

    • So mache ich das auch. Allerdings wird die Saftausbeute noch deutlich besser, wenn man die Ananaspampe in einem Käsetuch/Nussmilchbeutel/nasses Geschirrtuch ausdrückt.

  • Ich würde folgende Änderungen vornehmen: Sahne weglassen, wird mir zu “cremig”, dafür mehr Kokosmilch. Wenn irgend möglich, Eis sehr grob crushen, trinkt sich bessser. Ansonsten gut.