London Leaves | Gin-Cocktail mit Apfelsaft & Minze
TechnikIm Glas gebaut
Zeit4 Minuten
Drinks1
Der London Leaves ist seiner Zeit voraus: Mitte der 2000er Jahre, noch ein paar Jahre vor der Erfindung des Gin Basil Smash, sind frische Kräuter in einem Cocktail aber außerhalb eines Mojitos eine wahnwitzige Idee. Und dann kommt da auch noch Gurke rein, in einen Cocktail mit Gin. Die Kollegen vom SZ Magazin der Süddeutschen Zeitung in München stehen angesichts des Drinks kurz vor der Eskalation und feuilletonieren sich berauscht von soviel avantgardistisch-liquider Kulinarik einmal quer durch die örtliche Schumann’s Bar, um deren beste Rezepte “mit Grünzeug” zu Papier zu bringen. Klingt jetzt hämisch, tatsächlich sind wir dafür aber durchaus dankbar. Besagter Artikel schreit nämlich zwei Drinks in die Welt, die heute als moderne Klassiker gelten – zumindest unter Freunden deutscher Barkultur.
Die Story hinter dem London Leaves
Im Prinzip ist die Nummer flott erzählt: 2006 entwickelt Mario Zils an seiner damaligen Wirkungsstätte – der besagten Schumann’s Bar – den London Leaves. Eine erfrischende Mischung aus Gin, Gurke und Minze, lange vor Gin & Tonic-Hype, Cucumber Mania und ja, auch zwei Jahre bevor Hamburg schrittweise die Basilikum-Produktion hochfahren muss. Ein Drink der für die damalige Zeit durchaus als kompliziert galt, was vielleicht erklärt, warum er außerhalb unserer Barbubble und abseits der Gäste des Schumann’s nicht wirklich bekannt ist.
Der London Leaves jedenfalls bringt die Redakteure der SZ auf die Idee für ihre Cocktail-Artikelreihe, die noch heute ganz oben erscheint, wenn man den Cocktail im Netz sucht. Freilich, ein anderer Drink aus dieser Reihe, der Torino Smash, ein Mint Smash mit Carpano Antica Formula, ist heute populärer und unter Bartendern auch beliebter. Dank seiner Wermut-Basis ist er gleichzeitig leichter und trotzdem ernster, ein toller Drink, dem sich unter anderen die Mixology schon ausgiebig gewidmet hat.
Bevor wir den an anderer Stelle mal besprechen, lag uns der London Leaves aber mehr am Herzen. Zum einen, weil wir ihn bei unserer Bartour durch München vor einigen Jahren zufällig entdeckt haben, ohne ihn vorher zu kennen. Zum anderen, weil wir ihn seitdem immer mal wieder mixen, wenn jemand Bock hat auf “irgendwas frisches mit Gin” hat, das weder Basil Smash, Gin & Tonic noch Gin Gin Mule sein darf, das kenne man schließlich schon alles. Und tja – vor keinem davon muss sich dieser Drink verstecken.
London Leaves
TechnikIm Glas gebaut
Drinks1
Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit2 Minuten
Zeit4 Minuten
Der London Leaves ist ein erfrischender Cocktail aus der Schumann’s Bar, der Gin, naturtrüben Apfelsaft, Limettensaft und Zuckersirup mit Gurkenscheiben und Minzeblättern kombiniert. Diese Mischung wird mit Soda aufgefüllt und bietet ein geschmacklich abgerundetes und belebendes Trinkerlebnis, ideal für die warme Jahreszeit.
Zutaten
Für den Cocktail
- 6 cl Gin
- 3 cl Naturtrüber Apfelsaft
- 2 cl Limettensaft, frisch
- 2 cl Zuckersirup
- 10 Blätter Minze, ca
- Soda, to top
Für die Garnitur
- 1 Gurkenscheibe
Zubereitung
- 1
Minze mit Zuckersirup und Limettensaft im Glas sanft mit dem Stößel andrücken.
- 2
Eiswürfel, Gin und Apfelsaft ins Glas geben, ganz kurz umrühren.
- 3
Mit Soda toppen und mit der Gurkenscheibe garnieren.
- 4
Trinken.
Gläser & Bartools
Die Einkaufsliste für den London Leaves
- Haymans London Dry Gin*
- Tanqueray No. 10 Gin*
- Passendes, wunderschönes Highball-Glas*
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(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Spielraum beim Rezept
Der London Leaves ist trotz der etwas komplexeren Zubereitung keine Raketenwissenschaft. Wer die Zutaten alle in ungefähr dem richtigen Verhältnis ins Glas bekommt, wird auch einen ordentlichen Drink zaubern. Er gehört auch zu den Cocktails, die wir bei Bedarf am späten Abend freihändig mixen, weil er praktisch immer gelingt (freilich: perfekt und gleichbleibend wird’s wie immer mit dem Jigger).
Was die Soda angeht, so setzt die Schumann’s Bar auf 2 cl und dieser leichte, aufgesetzte Fizz ist für uns auch absolut perfekt. Wer’s gerne frischer und sommerlicher mag, zerstört den Drink aber auch nicht gleich, wenn er etwas mehr Soda draufkippt. Hauptsache: Eiskalt und sprudlig. Worauf wir nicht stehen: den im Original verwendeten Puderzucker, der löst sich zwar recht zuverlässig auf, aber einen Vorteil gegenüber Sirup erkennen wir im fertigen Drink nicht – und in unserer Hausbar steht zwar jede Menge Sirup, aber eben kein Puderzucker.
Der richtige Gin für den London Leaves
Prinzipiell lässt sich dieser Drink mit vielen Gins hervorragend zubereiten, sogar richtig verrückte New Western Dry Gin-Varianten landen hier mal einen furiosen Glückstreffer. Wir setzen aber bevorzugt auf klassische, nicht zu aufdringliche, Wacholder-lastige Gins. Etwa den Preis-Leistungs-Kracher Hayman’s London Dry, den wir hier absolut empfehlen können. Alternativ greifen wir gerne zum Tanqueray No. 10 oder Botanist Gin, wenn’s noch ein wenig milder aber dafür einen Hauch luxuriöser sein darf.
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