Sidecar: das Cocktail-Rezept für den Cognac-Klassiker
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Zeit3 Minuten
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Wer an klassische Cocktails denkt, der denkt meist an Gin und Whisky. An trockene Martinis und Old Fashioneds. Vielleicht denkt so mancher noch an Rum und Wodka, obwohl deren großen Zeiten eigentlich erst nach der Prohibition anbrachen. Aber Weinbrand? Cognac hat kaum einer auf dem Schirm und auch auf Cocktailbart spielt er (noch) eine eher untergeordnete Rolle. Dabei beruhen diverse bekannte Klassiker auf Brandy und Co – mit dem Sidecar sogar einer der bekanntesten Cocktails überhaupt.
Der Sidecar ist einer jener Drinks, von denen jeder schon gehört hat, aber von dem nur die Liebhaber wissen, was eigentlich genau drin ist: Weinbrand, Zitronensaft, Cointreau. Je nach Rezeptur dann noch garniert mit einem Zuckerrand am Glas. So manch einer behauptet, damit wäre er ein Daiquiri-Twist, tatsächlich gehört er damit aber zur Gruppe der New Orleans Sours: Sour-Cocktails, die mit Orangenlikör gesüßt werden. Dazu noch der Zuckerrand und man hat eigentlich eher eine stilvolle Variante des Margarita als einen Daiquiri. Aber wo genau hat das Ding denn eigentlich seine Ursprünge?
Die Geschichte des Sidecar
Der Sidecar entsteht zu Beginn des ersten Weltkriegs und wie jeder Drink, der kurz vor, nach oder während der Prohibiton erfunden wird, gibt es mindestens zwei Leute, die ihn erfunden haben wollen. Im Falle dieses Drinks sind das zum einen ein unbekannter Soldat in Paris, so sagt es der Bartender David A. Embury. Zum anderen nennt Harry MacElhone aus der weltbekannten Harry’s New York Bar in seinem Buch Harry’s ABC of Mixing Cocktails den Bartender Pat MacGarry als Erfinder des Drinks, kehrt ihn aus unbekannten Gründen in späteren Ausgaben aber unter den Tisch, um sich selbst zum Erfinder zu krönen.
Es ist noch immer unklar – und wird es wohl auch für immer bleiben -, wer von den beiden hier jetzt Recht hat, auch wenn die meisten eher zu MacElhone tendieren. Klar sind dafür andere Dinge: Ursprünglich entstand der Sidecar aus der Brandy Daisy, einem sehr ähnlichen Cocktail ohne Cointreau, dafür mit Zuckersirup und Chartreuse. Außerdem ist klar: Der Sidecar ist nach dem Beiwagen eines Motorrads benannt und wird in den ersten Rezepten im Verhältnis 1:1:1 gemischt – “French School” nennt sich diese Variante. Die später hinzukommende “Englisch School” verdoppelt den Anteil an Cognac. Der Zuckerrand kam für beide Varianten dann irgendwann in den 1930ern nach der Prohibition dazu, ist aber auch heute noch häufig ein Streitpunkt – schließlich ist die Deko für einen klassischen Cocktail schon sehr verspielt. Aber wie mixt man denn nun eigentlich einen Sidecar?
Sidecar
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Vorbereitungszeit2 Minuten
Zubereitungszeit1 Minute
Zeit3 Minuten
Der Sidecar ist ein klassischer Cocktail, der aus einer ausgewogenen Mischung von Cognac, Cointreau und frisch gepresstem Zitronensaft besteht. Traditionell wird das Getränk in einem Martiniglas oder einer Coupette serviert, oft mit einem Zuckerrand für eine zusätzliche Geschmacksdimension. Dieser Drink ist bekannt für seinen kräftigen und zugleich erfrischenden Charakter, was ihn zu einem beliebten Aperitif macht.
Zutaten
Für den Cocktail
- 6 cl Cognac
- 3 cl Cointreau
- 3 cl Zitronensaft
Für die Garnitur
- 1 Orangenzeste
Zubereitung
- 1
Alles zusammen auf Eis shaken.
- 2
In ein vorgekühltes Martini-Glas oder eine Coupette abseihen.
- 3
Mit einer Orangenzeste garnieren.
- 4
Trinken.
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Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Sidecar
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- Remy Martin VSOP*
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- Martiniglas*
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Der optimale Weinbrand
Wir mixen diesen Drink mit einem Remy Martin VSOP und sind ziemlich zufrieden – wir mögen diesen Cognac. Deutlich spannendere Ergebnisse erzielen wir mit Park Cognac XO und Ferrand Cognac 10 Generations – beide bringen eine sehr intensive Frucht und deutlich mehr Komplexität in den Drink, gerade Cognac Park ist dann aber auch nochmal ein paar Euro teurer. Die ist er für den gediegenen Cocktail-Abend mit den engsten Freunden wert – für die nächste Hausparty nicht.
Ist Cointreau Pflicht?
Ja. Nein. Also: Für den Sidecar solltet ihr in Sachen Storytelling einen sehr guten, im besten Fall französischen Orangenlikör verwenden, ob nun Cointreau oder einen Grand Marnier oder einen Pierre Ferrand Triple Sec ist dabei nicht spielentscheidend, vorausgesetzt es ist ein entsprechend kräftiger, mit Cognac angesetzter. Geschichtlich ergibt der Einsatz von Cointreau aber den meisten Sinn. Vor allem weil sämtliche Rezepte tatsächlich nach genau ihm verlangen. Das bedeutet wohlgemerkt nicht, dass ihr euch nicht auch mal heimlich einen Sidecar mit günstigem 5-Euro-Triple Sec mixen dürft – der ist immer noch ganz gut. Nur eben nicht der Oberhammer.
Zuckerrand und Zitronen
Ihr legt Wert auf den Zuckerrand? Dann reibt zunächst den Glasrand mit Zitrone ein und drückt den Glasrand dann in einen Teller voller Zucker. Achtung: Funktioniert natürlich nur, BEVOR ihr den Cocktail ins Glas schüttet. Wir sagen das nicht, weil der Autor das im Test (mehrmals!) verpeilt hätte. Sondern nur so. Unabhängig davon: Hat das Glas einen Deko-Rand solltet ihr besonders vorsichtig eingießen – sonst schwappt es euch den ganzen schönen Zucker weg. Wir finden den Rand übrigens gut – die French School-Variante (1:1:1) wird damit aber zu süß.
Was die Zitronen angeht: Nein, es gibt keine Alternative zu frischgepresstem und nein, Limetten tun’s nicht. Damit wird der Drink zu sauer-karibisch – wir möchten aber eben das Mondäne aus ihm herauskitzeln, das Zurückhaltende. Denn das macht diesen Drink aus: Er ist so erfrischend-belebend wie eine Margarita oder ein Daiquiri, dabei aber erwachsener, ernster. Und das sogar mit Zuckerrand. Man kann ihn trinken, während man ein gutes Buch liest oder sich über Schachzüge unterhält und will dazu kein bisschen tanzen. Naja. Höchstens ein bisschen.
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