Bobby Burns | Der ultimative Scotchtail

TechnikGeschüttelt

Zeit2 Minuten

Drinks1

Schottischer Whisky ist eher selten die Standard-Basis für einen Cocktail. Klar, man kann wirklichen jeden Whisky-Cocktail auch mit einem guten Scotch mixen – trotzdem greift man im Schnitt für Whiskey Sours und Old Fashioneds eher zum American Whiskey. Die beiden bekanntesten Ausnahmen sind der Rob Roy und der Bobby Burns, um den es hier und heute gehen soll. Beide benannt nach großen, schottischen Volkshelden; während Rob sich aber als Revoluzzer und schottischer Robin Hood gab, war der gute Robert Burns eher eine Künstler-Seele – und gilt deshalb unangefochten als Schottlands Nationaldichter.

Den Titel nimmt man in Schottland ernst und widmet dem guten Mann jedes Jahr zu seinem Geburtstag am 25. Januar die Burns Night, bei der Haggis gefuttert, Whisky getrunken, Dudelsäcke gedudelt und Burns’ Gedicht rezitiert werden. Trotzdem ist der Bobby Burns – genau wie der Rob Roy übrigens – eigentlich “nur” ein Scotch Manhattan. Was er dem Kollegen voraus hat? Einen winzigen Barlöffel Bénédictine D.O.M. und einen Schuss Peychaud’s Bitters. Genau das aber macht ihn zum deutlich spannenderen Drink.

Bobby Burns Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Bobby Burns ist ein Scotch-basierter Cocktail, der oft als eine Variante des Manhattan betrachtet wird. Er kombiniert Scotch Whisky, roten Wermut und Bénédictine, abgerundet mit einem Spritzer Peychaud’s Bitters. Dieser klassische Cocktail bietet eine kräftige, würzige Note und ist ideal für diejenigen, die komplexe und aromatische Drinks schätzen. Serviert wird er traditionell in einer Coupette, garniert mit einer Zitronenzeste.

Der Bobby Burns Cocktail mit Scotch, Wermut, Peychaud's Bitters und Benedictine DOM.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Scotch Whisky
  • 3 cl Roter Wermut
  • 1 Barlöffel Bénédictine D.O.M.
  • 1 Spritzer Peychaud's Bitters

Für die Garnitur

  • 1 Zitronenzeste

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und in eine Coupette abseihen.

  • 2

    Mit einer Zitronenzeste garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Bobby Burns

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die Story hinter dem Bobby Burns

Die Ursprünge des Drinks sind wie so oft bei klassischen Cocktails etwas verworren. Laut den Kollegen der Mixology lässt sich die erste Veröffentlichung auf 1895 datieren – hier wurde der Cocktail als “Baby Burns” in einem Bartender’s Guide verewigt, damals noch mit nur jeweils einem Barlöffel Wermut und Bénédictine D.O.M.. Erst in den darauffolgenden Jahren änderte sich der Name zu Bobby Burns und auch die Verhältnisse gingen mehr in Richtung eines modernen Manhattan-Riffs.

Genau wie beim Manhattan gibt es um die Zusammensetzung aber auch heute noch eine rege Diskussion. Von 2:2:1 – Whisky:Wermut:Bénédictine – über ein klassisches 2:1 mit einem Barlöffel Bénédictine über eher Whisky-lastige Interpretationen im Sinne der 1890er ist da alles dabei. Warum wir uns für die Variante oben entschieden haben? Der Drink fängt geschmacklich in dieser Form als klassischer Manhattan an und wird jede Sekunde komplexer auf der Zunge. Deshalb setzen wir auch auf die Peychaud’s Bitters, die andere gegen Angostura tauschen oder ganz weglassen – was natürlich auch vollkommen okay ist. Genau wie beim Manhattan können wir euch nur raten: Experimentiert, bis ihr den für euch perfekten Bobby Burns gefunden habt.

Die Zutaten für den Bobby Burns Cocktail

Der Bobby Burns ist einer dieser Drinks, der eigentlich einen Matrix-Ansatz verdient hätte, eine komplexe Kombinations-Teststrecke mit Whiskys und Wermuts. Sowas wie das hier. Warum wir das nicht machen? Schaut euch als Antwort gerne das Video an. Abgesehen von der fehlenden Vergleichbarkeit, wenn man das über mehrere Abende hinweg durchzieht und der ziemlich ungesunden Idee 12 Scotches mit 12 Wermuts an einem Abend gegenzutesten ist der Mehrwert für euch auch eher gering. Wie bei allen eher simplen Shortdrinks mit großer aromatischer Vielfalt können wir nämlich gar nicht mehr tun, als euch unsere persönlichen Vorlieben aufzuzeigen und euch ermutigen, die als Startpunkt für eure persönliche Scotchtail-Reise zu nutzen. Beim Bobby Burns sieht der Startpunkt dann so aus:

Als Bitters sind Peychaud’s für uns gesetzt, sofern wir welche nutzen – da ist aromatisch einfach mehr Leben drin, in Kombo mit dem Bénédictine haben wir das Gefühl, das der Angostura den Drink eher abflacht. Wohlgemerkt: beide Bitters stehen hier stellvertretend für andere New Orleans Style Bitters oder Aromatic Bitters, die ihr guten Gewissens austauschen könnt. Der Bénédictine ist leider ziemlich unersetzlich – wie die meisten dieser sehr speziellen italienischen und französischen Liköre ist das Zeug einfach “pretty unique”, wie der Franzose so sagt. Wermut? Carpano Antica Formula oder Mancino Rosso sind hier wie meistens unsere Benchmarks.

Bleibt der Scotch Whisky, die spannendste und größte Baustelle. Klassisch nimmt man einen Blended Scotch in gehobener Mixing-Qualität, weil den Schotten ihr Single Malt etwas zu heilig ist, um ihn zu panschen. Kollege Flo von den Kultivierten Tresenwesen setzt auf Johnnie Walker Green Label und das zu Recht, Preis-Leistungs-technisch kann der mehr als viele Single Malts in derselben Preisklasse. Ein halb so teurer Monkey Shoulder macht in Kombination mit Wermut und Likör aber eine nur unwesentlich schlechtere Figur. Unsere Lieblings-Bobby Burns-Varianten mixen wir allerdings mit Malts, die eine gewisse Torfnote haben, aber einen damit nicht überfahren. Im Test stechen da der Bowmore 12 und der Talisker 10 hervor, wobei Letzterer einen Hauch mehr Rauch hat.

Ausdrücklich erwünscht: mit einer Split Base experimentieren. Einfach mal 5 cl Glenfiddich 12 mit einem cl Lagavulin 16 kombinieren. Und danach gerne nochmal umgekehrt.

Die Einkaufsliste für den Bobby Burns

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Das könnte euch auch schmecken