Vieux Carré – das perfekte Cocktail-Rezept mit Rye Whiskey, Cognac, Wermut, Bénédictine, Bitters
TechnikGerührt
Zeit3 Minuten
Drinks1
Der Vieux Carré ist ein bisschen sowas wie die Beton-Maß unter den klassischen Cocktails. Falls euch das nichts sagt: Man nehme eine Flasche Bier, fülle sie in einen Maßkrug und fülle den anschließend mit einem halben Liter Schnapsresten auf. So: Falls ihr als Fans des Vieux Carré auf dieser Seite gelandet seid, seid ihr ob dieses unflätigen Vergleichs jetzt sicher mittelschwer entsetzt. Aber ihr müsst zugeben: die Kombi aus Cognac, Rye Whiskey, Wermut, Bénédictine und zwei Sorten Cocktail Bitters klingt jetzt nicht unbedingt nach filigraner Cocktail-Kunst. Genau das ist es aber.
Die Story des Vieux Carré
Anders als bei vielen anderen klassischen Cocktails ist beim Vieux Carré sehr viel über seinen Ursprung bekannt. Weil dieser Drink hier in 1930ern entstanden ist und nicht wie etwa der Old Fashioned irgendwann Mitte des 19. Jahrhunderts, haben wir tatsächlich ein paar feststehende Wahrheiten im Angebot: Erfunden hat ihn der Bartender Walter Bergeron, irgendwann im Jahr 1937 . Damals arbeitete er im Hotel Monteleone in New Orleans, bis heute eine der bekanntesten Adressen der Stadt.
Nach der – oder besser ihrem ältesten Stadtteil Vieux Carré – ist der Drink dann auch benannt, wohl weil hier auch das besagte Hotel liegt und sich Bergeron hier heimisch fühlte. Wer mehr über den Stadtteil und seinen französischen Hintergrund erfahren möchte, schaut rüber zu den Jungs von Bar Vademecum, die beschreiben ihn besser als wir es an dieser Stelle könnten. Veröffentlicht wurde der Cocktail zum ersten Mal in “Famous New Orleans Drinks” von Stanley Clisby Arthur. Das ist auch der Grund, warum der Drink nicht – wie es oft geschrieben wird – in der Carousel Bar des Hotels entstanden sein kann. Die Erstausgabe des Buchs stammt aus dem Jahr 1937, die Bar wurde erst 1950 eingerichtet. Trotz dieses Umstands solltet ihr für den Vieux Carré über eine gute ausgestattete Hausbar verfügen:
Vieux Carré Cocktail-Rezept
TechnikGerührt
Drinks1
Vorbereitungszeit1 Minute
Zubereitungszeit2 Minuten
Zeit3 Minuten
Der Vieux Carré ist ein kraftvoller Cocktail aus Rye Whiskey, Cognac und süßem Wermut, angereichert mit Bénédictine und sowohl Peychaud’s als auch Angostura Bitters. Dieser klassische Drink aus New Orleans wird auf Eis gerührt und in einem Tumbler serviert, abgerundet mit einer Zitronenzeste. Er ist bekannt für seinen tiefen, komplexen Geschmack.
Zutaten
Für den Cocktail
- 3 cl Rye Whiskey
- 3 cl Cognac
- 3 cl Roter Wermut
- 0,5 cl Bénédictine
- 2 Spritzer Peychaud's Bitters
- 2 Spritzer Angostura Bitters
Für die Garnitur
- 1 Zitronenzeste
Zubereitung
- 1
Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren.
- 2
In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen.
- 3
Mit einer Zitronenzeste abspritzen.
- 4
Trinken.
Die Einkaufsliste für den Vieux Carré
- De Luze VSOP*
- Rittenhouse Rye*
- Mancino Vermouth Rosso*
- Bénédictine*
- Peychaud’s Bitters*
- Angostura Bitters*
- Schicke Old Fashioned-Gläser*
- Nachtmann Bossa Nova-Tumbler aus dem Bild unten*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)
Warum dieses Rezept und kein anderes?
Weil es schlicht nicht besonders viele Varianten gibt. Wer nicht besonders tief gräbt, stößt auf genau zwei: Einmal werden die Hauptzutaten mit jeweils 3 cl vermixt, einmal mit 2,25 cl. Letzteres sind meistens amerikanische Rezepte von Leuten, die Angst vor zu viel Schnaps im Glas haben. Wäre nachvollziehbar, wenn man den Vieux Carré als Shortdrink ohne Eis serviert – was man durchaus machen kann. In der Variante ist das Ding aber ein ziemlich brachiales Mistviech, dass mit jeder Minute, die es herumsteht, etwas unleidlicher wird. Die 3-cl-auf-Eis-Version sagt uns da deutlich mehr zu.
Die richtigen Zutaten: Cognac, Rye Whiskey und Wermut
Wer die richtigen Produkte für diesen Drink wählen will, muss ein wenig darüber nachdenken, welcher der drei Haupt-Teile welche Funktion erfüllt. Die anderen Zutaten – der Bénédictine und die Bitters -, sind gesetzt, an ihnen lässt sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit nur schwer rütteln. Lediglich die Angostura Bitters kann man mit den ein oder anderen Aromatic Bitters ersetzen – was wir in diesem Fall trotz unserer sonstigen Twist-Freudigkeit aber eher nicht tun würden.
Also: der Cognac bringt die Eleganz und die Frucht in den Drink – solange ihr keinen allzu extremen Vertreter der Kategorie Weinbrand wählt, seid ihr safe. Wir setzen auf einen Pierre Ferrand 1840 besser noch einen 10 Generations oder einen De Luze VSOP, alles bezahlbare, aromatische, aber nicht zu aufdringlichen Vertreter der Kategorie. Der Rye Whiskey bringt Würze ins Glas – er ist vielleicht die wichtigste, weil oft dominanteste Komponente in diesem Drink. Ein Bulleit Rye funktioniert top, Rittenhouse Rye ebenso. Der Sazerac Rye, den wir sonst abgöttisch lieben, ist hier vielleicht ein wenig verschwendet – seine feinen Nuancen kommen nicht so zur Geltung, wie sie es bei dem Preis sollten.
Bleibt der Wermut – der bringt als einzige Zutat mit merklichen Zucker-Anteil Süße mit in den Drink – ist aber gleichzeitig ein sehr spannender Modifikator. Der Carpano Antica Formula etwa bringt seine Tiefe mit rein, der Otto’s Athens Vermouth eine tolle florale Note, der Mancino Vermouth einen Hauch von Negroni und der Hoos Vermut macht den Drink dank starker Bitternote noch ernster als er eh schon ist. Das werden einige Wenige lieben, für die meisten ist diese Variante wohl zu herb. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zum Antica Formula.
Zitrone oder Orange?
Die Zeste ist bei diesem Drink nicht nur billiges Deko-Element: das Abspritzen mit der Zeste, inklusive nach Wunsch das Abreiben des Glasrands damit, verleihen ihm eine Frische, die durchaus davon ablenken kann, dass man sich hier grade 10 cl Schnaps mit nix ins Gesicht schüttet. Bei aller Liebe zum klassischen, starken Drink: der braucht das. Und da funktionieren Zitronenzesten in diesem Fall deutlich besser als Orangenzesten. Wer auf einen sauberen Look steht, muss sie allerdings nicht unbedingt ins Glas geben. Die ätherischen Öle, die beim abspritzen, sprich: dem “ausdrücken” der Schale über dem Glas, entstehen, sind der wahre Aromenbringer.
Die Einkaufsliste für den Vieux Carré
- De Luze VSOP*
- Rittenhouse Rye*
- Mancino Vermouth Rosso*
- Bénédictine*
- Peychaud’s Bitters*
- Angostura Bitters*
- Schicke Old Fashioned-Gläser*
- Nachtmann Bossa Nova-Tumbler aus dem Bild unten*
- Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*
(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)