Das Rezept für den O-Zone
- 3 Spritzer Orange Bitters
- 6 cl Talisker Skye (oder ein anderer Scotch mit mildem Rauch)
- 18 cl Fritz-Kola
- 2 cl frischer Zitronensaft
- Zitronenzesten als Garnitur
Das Rezept für den Vanilla Ninja
- 6 cl Four Roses Whiskey (alternativ tut’s tatsächlich auch Jack Daniels)
- 18 cl Coka Cola Vanilla
- 2 cl Galliano
Einen Einstieg zu einem Artikel über Whisky Cola zu finden ist schwierig. Deshalb lassen wir’s. Jetzt, wo das geklärt ist: In unserer neuen Artikelserie Dorfdisco Deluxe widmen wir uns den Klassikern der Scheunenpartys, Großraumdiscos und Feuerwehrfeste. Wir quatschen über Cocktails und Longdrinks, bei denen oft schon die Bestellung ausreicht, um eine Blutfehde mit dem Barkeeper auszulösen.
Cocktails, deren bloße Erwähnung dazu in der Lage ist, Menschen, die Wörter wie “Connoisseur” und “Degustation” benutzen, in einen paralytischen Zustand vergeistigter Feinschmecker-Panik zu versetzen. Wir finden Rezepte, die aus diesen angestaubten Drinks Köstlichkeiten machen. Und den Anfang macht eben Whisky Cola.
Whisky Cola: Was soll das, was ist das?
Whisky Cola – oder oft auch schlicht und ergreifend Jack Cola, Jacky Cola oder “Der andere Korn Cola” genannt – ist das, was Heranwachsende ohne Geschmacksnerven sich in den Hals geschüttet haben, bevor Wodka Energy erfunden wurde. Anders als beim Gin Tonic hat wohl nie irgendjemand versucht, jeden denkbaren Whisky mit jeder denkbaren Cola zu kombinieren, um das optimale Pairing zu finden, den heiligen Gral des Whisky Cola. Wir auch nicht – weil wir das Zeug an sich schon nie verstanden haben. Müssen wir aber auch nicht.
Denn die Sache, die ist eine simple: Jeder trinke, was ihm schmeckt. Für den einen ist das ein purer, handwarmer Laphroaig – der in der ungeübten Nase aber vielleicht einen Anklang von altem Speck mit Reifenbrand auslöst. Für den anderen ist das Jack Cola – den viele von uns liebend gerne gegen ein Glas ausgepresster Altreifen tauschen würden. Wir möchten zwischen beiden Gruppen vermitteln, den gemeinsamen Nenner finden. Deshalb haben wir zwei Rezepte entwickelt, mit denen vielleicht beide Seiten glücklich werden.
Whisky Cola Variante 1: Der O-Zone
“Die nennen das doch nicht wirklich …” – doch, tun wir. Wir taufen unsere Whisky Cola-Varianten nach schlimmen Bands aus den 2000ern und das “O” in O-Zone steht in diesem Fall für die Orange Bitters, die wir in diese zitruslastige Variante des Whisky Colas kippen. Und für “Oh, mein Gott. In meinem Kopf läuft Dragostea Din Tei. Ihr Schweine!” Die genaue Zutatenliste:
- 3 Spritzer Orange Bitters
- 6 cl Talisker Skye (oder ein anderer Scotch mit mildem Rauch)
- 18 cl Fritz-Kola
- 2 cl frischer Zitronensaft
- Zitronenzesten als Garnitur
Bei dieser Variante liegt der Fokus auf den Zitrusnoten, die hauptsächlich durch die Orange Bitters und den Zitronensaft kommen. Aber auch die Fritz-Kola hat zitronige Einschläge und passt deswegen optimal in diesem Cocktail-Rezept. Die sanfte Rauchnote des Talisker macht den O-Zone (ja, unser Ernst, immer noch) etwas kräftiger und herber. Wer damit nichts anfangen kann, nimmt einen anderen, nicht übertrieben komplexen Scotch wie einen 12jährigen Glenfiddich oder den 10er Glemorangie.
Diese Variante ist geschmacklich sehr frisch und sommerlich und lebt davon, dass man sie eiskalt serviert. Deshalb solltet ihr Scotch und Zitronensaft schon vorab auf Eis shaken und die Kola am besten vorher 30 Minuten in den Tiefkühler packen. Mitshaken endet entweder im Sprudelfiasko oder ihr schüttelt euch selber die Kohlensäure raus – beides Mist.
Whisky Cola Variante 2: Der Vanilla Ninja
Ja, auch diese Variante ist nach einer Band der 2000er benannt: Vanilla Ninja waren sowas wie die Spice Girls mit Instrumenten – da passt es, dass diese Whisky Cola-Version ein bisschen mehr girly, weil süßer ist: Wir schnappen uns einen Bourbon und kitzeln die volle Ladung Vanille-Aromen aus ihm heraus. Die schlummern dank der Mais-Basis in fast jedem amerikanischen Whiskey. Die Zutaten:
- 6 cl Four Roses Whiskey (alternativ tut’s tatsächlich auch Jack Daniels)
- 18 cl Coka Cola Vanilla
- 2 cl Galliano
Der totale Vanille-Overkill möchte man glauben, wenn man alle Zutaten einzeln probiert. Tatsächlich ergänzen sich die Aromen aber perfekt mit dem Bourbon – der Vanilla Ninja ist erstaunlich nahe am originalen Jack Cola, aber komplexer und ein bisschen weihnachtlicher. Durch die schwere Süße ist der Drink aber wohl eher was für Herbst oder Winter, und das auf Dauer chemisch wirkende Aroma der Vanilla Coke macht es schwierig, mehr als einen davon zu trinken. Muss aber ja auch gar nicht sein. Bei dieser Whisky Cola-Version reicht einfaches umrühren im Glas mit viel Eis.
Jetzt seid ihr dran: Was ist eure Lieblings-Variante eines Whisky Colas? Habt ihr noch andere abgefahrene Rezepte für uns, die wir unbedingt ausprobieren müssen? Dann lasst uns einen Kommentar da!
Bildquelle Aufmacher: Fotolia © svetlanamiku
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Geiler Artikel 😉 haha. mehr davon! Gruß, Markus
Dem möchte ich mich anschließen.
Nicht dass ich groß Interesse an den Cocktails hier hätte, aber ich mag einfach die Ideen und den Schreibstiel 😀
Habt ihr mal einen Mediatoren Lehrgang absolviert? Große Klasse der Artikel, endlich rollt das Thema mal jemand auf. Wenn ich könnte würde ich euch für Verdienste an der innerdeutschen Verständigung nominieren. Und wenn bei mir jetzt jemand einen Whisky Cola bestellt weiß ich, was ich tun kann.