Verantwortung oder: Warum steht hier keine Altersabfrage?

Wir schreiben auf dieser Seite über Schnaps, über den Genuss am Trinken. Über Dinge, die man erst ab 18 darf. Warum haben wir also keine Altersabfrage, die per Pop-Up mit erhobenem Zeigefinger darauf aufmerksam macht, dass all das Zeug hier nur für Erwachsene ist? Was ist jetzt, wenn ein 15jähriger auf diese Seite kommt und wegen des fehlenden Pop-Ups denkt, er dürfe hier sein und hätte jedes Recht, sich über leckere Whiskys zu informieren? Was ist, wenn dieser arme Junge – nennen wir ihn Hubert – was ist jetzt, wenn Hubert losgeht und sich betrinkt, weil er, vom fehlenden Pop-Up verstört, dachte, dass Alkohol doch nun für Jugendliche frei zugänglich sei?

Was, wenn er in den nächsten Laden ginge und dem Verkäufer erklärte, dass auf cocktailbart.de keine Altersabfrage sei und deswegen ja eigentlich klar sein müsse, dass er jetzt Schnaps kaufen dürfe? Was wenn der Verkäufer ihm glaubt und seinen Schnaps plötzlich auf der Straße den Jugendlichen feilbietet? Wie können wir hier dieses Risiko nur tragen? Hubert, wie konntest du dich nur von uns verführen lassen?

Altersabfrage? Bringt nix!

Seien wir ehrlich: Jeder vernünftige junge Mensch klickt auf “Ja, ich bin 18 Jahre oder älter.” wenn die Abfrage aufploppt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat ein derart simpler Schutzmechanismus irgendwas gebracht. Das wissen auch die Brauereien, Distillen und Schnapsverkäufer im Netz, aber Altersabfragen sind je nach Alkoholverkaufs- und Suchmaschinen-Richtlinie Pflicht für Webseitenbetreiber. Das nur um die Frage zu beantworten “Warum machen die das, wenn’s nix bringt?”

Wirksamer Jugendschutz verlangt eine sinnvolle Altersabfrage unter Zuhilfenahme von Postident-Verfahren oder ähnlichen Mechanismen. Deshalb achten wir auch darauf, dass unsere Partner für den Verkauf Ihrer Spirituosen über wirkungsvolle Jugendschutzmaßnahmen verfügen, die sicherstellen, dass Minderjährigen kein Schnaps verkauft wird. Denn: Wir unterstützen Jugendschutz und setzen uns für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol ein.

Altersfreigabe? Bringt was!

Wenn ihr euch als Minderjährige an dieser Stelle also eine flammende Rede für eine Senkung der Altersgrenze für Alkohol gewünscht habt, müssen wir euch enttäuschen. Ja, wir wissen, dass sich keiner von euch daran hält und wir haben selbst nicht bis 18 gewartet, bis wir mit der Sauferei angefangen haben. Aber wir hätten uns vermutlich deutlich öfter deutlich heftiger besoffen, wenn man uns das harte Zeug mit 16 schon einfach so verkauft hätte.

Dass wir Schnäpse und Spirituosen wirklich genießen, statt sie einfach reinzuschütten, dass wir mal guten Gewissens 40 Euro aufwärts (deutlich aufwärts) für eine Flasche Rum ausgeben, das hat gedauert. Im Nachhinein betrachtet, wäre aber so mancher Abend deutlich schöner verlaufen, wenn wir es bei zwei, drei besonders leckeren Gläsern zum Preis eines kompletten Vollrauschs gelassen hätten. Zugegeben: Manche Abende waren gut, genau wie sie waren. Meistens allerdings weil irgendwer immer nüchtern genug war, um auf den Rest aufzupassen.

Ja, wir wissen selbst, dass mit 18 nicht plötzlich der Schalter umgeklappt wird und man sich in einen verantwortungsbewussten Erwachsenen verwandelt. Wir wissen auch, dass so mancher 15jähriger so manchem 30jährigen geistig deutlich voraus sein kann und dass das Alter nicht immer das ausschlaggebende Kriterium für Vertrauen sein kann. Aber irgendwo muss der Gesetzgeber die Grenze ziehen. Und das unterstützen wir auch.

Egal, ob ihr uns da jetzt zustimmt oder nicht, egal ob ihr legal trinkt oder heimlich im Bauwagen hinter dem Jugendheim (ja – die Sorte Kinder waren wir): Kennt euer Limit, lasst die Karre stehen, kommt gut heim. Und falls ihr noch nicht 18 seid, aber bald werdet: hier gibt’s Hilfe für die Partyplanung!