Pluma Quasi Lux | Mezcal, Rhum & Sellerie

Ein Pluma Quasi Lux Cocktail (Light as a Feather).
Ein Pluma Quasi Lux Cocktail (Light as a Feather).

Manche Zutaten-Kombinationen lachen einen auf den ersten Blick an, schreien geradezu danach, von der Karte wegbestellt zu werden, ohne weiterzulesen. Für manche sind das besonders süße Drinks, große Klassiker, Tiki-Cocktails, die ganz bestimmte Rum-Sorten angeben. Für den Autor dieser Zeilen geht’s bei diesen flüssigen Highlights vor allem um eine kleine Portion Wahnwitz. Entsprechend habe ich mich sehr gefreut, als Robin von  Liquid Thoughts in der Cocktail-Nerd-Community von Kultivierte Tresenwesen den Pluma Quasi Lux gepostet hat, den er bei Morten Krag auf Insta entdeckt hat, welcher wiederum auf eine mittelobskure Bar im Vereinigten Königreich verweist.

Warum genau das jetzt ein Grund zur Freude war? Erstmal trifft Mezcal auf Rhum Agricole – und wann immer Zuckerrohr und Agave Liebe machen, werden wir hibbelig wie Heinz Sielmann im Eichhörnchengehege. Dazu kommen Salz und Selleriebitters und wer sich diese vier jetzt aromatisch vorstellt, vermutet einen wirren Mix aus extrovierten Aromen von Rauch über Banane bis zu, ja, Sellerie. Abgerundet wird die Nummer von weißem Wermut – nicht zu verwechseln mit trockenen Wermut – und Falernum, dem flüssigen Weihnachten der Tiki-Welt. Der Cocktail klang zu gut, um ihn nicht zu probieren – und erfüllte sein Versprechen einer Aromenexplosion zuverlässig. Rauchig, vegetal und eigentlich schon ein ganz kleines bisschen zu viel. Genau richtig also.

Der Pluma Quasi Lux Cocktail mit Rhum Agricole, Mezcal, weißem Wermut, Celery Bitters und Falernum.

Pluma Quasi Lux

Bisher ohne Wertung
Vorbereitungszeit: 1 minute
Zubereitungszeit: 1 minute
Gesamtzeit: 2 Minuten
Cocktail-Kategorie: Shortdrink
Epoche: Modern
Geschmack: Kräftig, Rauchig, Salzig, Umami
Spirituosen: Mezcal, Rum

Zutaten

  • 4,5 cl Mezcal
  • 0,75 cl Rhum Agricole
  • 2,5 cl Weißer Wermut
  • 0,75 cl Falernum
  • 1 Spritzer Celery Bitters

Zubereitung

  • Alle Zutaten zusammen auf viel Eis rühren.
  • In eine gefrostete Coupette abseihen und mit einer Zitronenzeste garnieren.
  • Trinken.
Ein Maul voller Aroma.

Nicht dein Drink? Probier einen anderen:

Rezept-Versionen und Varianten?

Wir segeln sehr weit weg vom Zucker auf cocktailbart.de, generell gelten viele unserer Rezepte da draußen als zu sauer, zu kräftig oder einfach ganz banal zu wenig süß. Dass viele von euch ihre Drinks anders mögen, ist für uns total okay, erstmal sehen wir aber keinen Grund dazu, deswegen unseren Geschmack zu ändern. Zugegeben führt unsere leichte Zucker-Aversion dann aber doch manchmal zu Problemen – dann nämlich, wenn wir denken, dass der weiße Wermut uns da drin deutlich zu süß sein sollte. Falls euch der nichts sagt: sieht aus wie trockener Wermut, ist so süß wie Roter Wermut. Wir ersetzen ihn also durch trockenen Wermut – noch bevor wir das Original probiert haben – und sind in unserer Arroganz schon ziemlich glücklich mit dem Drink. Freilich probieren wir dann auch nochmal das Original mit süßem, weißen Wermut. Und was soll man sagen? Das Ding profitiert enorm von der süßen Variante. Er wird breiter, tiefer, tropischer, weniger aufdringlich-rauchig. Ergo bleiben wir dabei.

Die richtigen Zutaten für den Pluma Quasi Lux

Der Name des Drinks soll übrigens “Leicht wie eine Feder” bedeuten, im Original heißt er vollständig “Pluma Quasi Lux (Light as a Feather)”. Auf Reddit wird sich zwar beschwert, dass das ganz schlimmes Latein sein, an der Coolheit des Namens ändert das aber erstmal nix, selbst wenn wenig an diesem Drink federleicht ist. Dafür sorgt zum einen der Mezcal – im Original Del Maguey Vida, wir greifen zu Topanito 52% -, zum anderen der Rhum Agricole. Damit der in dieser Menge was zu sagen hat, greifen wir zu einem weißen, namentlich Rhum Clément Blanc 50%. Der bringt viel vergammelte Ananas, Banane und Olive mit rein und ergänzt die eh schon sehr vegetalen Mezcal-Noten hervorragend. 

Falernum? Hier ist die Marke gar nicht mal so wichtig, Hauptsache er bringt eine merkliche Zimt-Note mit rein und das schaffen die meisten. The Bitter Truth Falernum und Velvet Falernum sind meistens am besten zu bekommen. Beim Weißen Wermut testen wir ausschließlich mit Belsazar, weil wir keinen anderen verfügbar haben, sind aber mit dem Ergebnis und der Flasche selbst absolut zufrieden. Bleiben die Celery Bitters – und hier ist The Bitter Truth für uns deutlich vor der Fee Brothers-Variante. The Bitter Truth ist deutlich knackiger, frischer, gemüsiger und rundet den Pluma Quasi Lux perfekt ab.

Die Einkaufsliste für den Pluma Quasi Lux

Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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Johann

Cocktailbarts Archmage of Content bei Nacht, Familienvater & Texter bei Tag. Lieblings-Drink Martini, Lieblings-Spirituose trotzdem Rum. Wohnt in Franken, kommt aus der Oberpfalz (ist beides in Bayern, tschuldigung). Typischer Satz: "Meinste das wär geiler, wenn man Olivenlake reintut?"

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